Krankschreibung: Warken offen für Gespräche über Lockerungen

Diskussion um Drei-Tage-Regel:Lockerungen bei Krankschreibung: Warken gesprächsbereit

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Sollten die Krankschreibungsregeln für Arbeitnehmer gelockert werden, um Arztpraxen zu entlasten? Darüber diskutieren könne man, sagt Gesundheitsministerin Warken.

Nina Warken, Bundesgesundheitsministerin, aufg3nommen am 08.10.2025 in Berlin

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken beschäftigt derzeit unter anderem die Regelung zur Krankschreibung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Quelle: dpa

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zeigt sich gesprächsbereit für eine Lockerung der Regeln zu Krankschreibungen von Arbeitnehmern. So sagte die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk angesprochen auf einen entsprechenden Vorstoß vom Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen:

Ich bin grundsätzlich offen dafür, Dinge zu optimieren, wenn es im System Möglichkeiten der Verbesserung auch gibt, wenn es Möglichkeiten gibt, da auch effizienter zu werden.

Nina Warken (CDU), Bundesgesundheitsministerin

Gassen hatte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Wochenende gesagt: "Die gesetzliche Möglichkeit für Arbeitgeber, bereits in den ersten drei Tagen die Vorlage einer Krankschreibung zu verlangen, produziert Abertausende Arztbesuche, die aus unserer Sicht nicht zwingend notwendig wären."

Arztbesuch

Normalerweise muss man sich erst nach drei Tagen eine Krankschreibung holen, doch es gibt eine Ausnahme. Die will der Kassenärzte-Chef streichen - und auch weitere Regeln lockern.

12.10.2025 | 1:56 min

Nach der Infektionszeit darüber sprechen

Er schlug vor, dass man generell erst nach dem vierten oder fünften Krankheitstag eine Bescheinigung vorlegen muss. Nach aktueller Rechtslage müssen Arbeitnehmer eine Bescheinigung zwar erst vorlegen, wenn sie länger als drei Kalendertage arbeitsunfähig sind, also am vierten Tag. Der Arbeitgeber darf sie aber auch schon früher verlangen.

Irrtümer bei der Krankmeldung

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Warken verweist auf die Bedeutung einer "austarierten Lösung" für beide Seiten, also Arztpraxen, die nicht über Gebühr belastet werden sollten, und Arbeitgeber, die ein Interesse an Belegen für krankgemeldete Mitarbeiter haben:

Wir sollten da beide Interessen im Blick behalten und darüber noch mal ins Gespräch gehen, wenn die Infektionszeit vorbei ist.

Nina Warken (CDU), Bundesgesundheitsministerin

Aber: "An der jetzigen Stelle würde ich da keine Veränderungen vornehmen wollen."

Quelle: dpa

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