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Telefonat:Merz zu Trump über Zölle: "Null ist am besten"
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"Down to zero für alles und für alle" - der neue Kanzler Merz wirbt nach eigenen Worten in seinem ersten Telefonat mit US-Präsident Trump für die Abschaffung von Zöllen.
In seinem ersten Telefonat mit US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzler Friedrich Merz für eine Abschaffung der Zölle zwischen der USA und der EU geworben. "Ich habe ihm gesagt, das ist aus meiner Sicht keine gute Idee, diesen Zollstreit zu eskalieren. Die beste Lösung wäre down to zero für alles und für alle", sagte der CDU-Politiker am Rande seines Antrittsbesuchs bei der EU in Brüssel.
Meine feste Überzeugung ist: Null ist am besten.
Friedrich Merz, Bundeskanzler
Er habe Trump zudem erläutert, dass es bilaterale Abkommen mit Deutschland oder anderen EU-Staaten nicht geben könne, weil man in der Handelspolitik nur gemeinsam handeln könne und wolle. "Ich hatte den Eindruck, dass er das akzeptiert, dass das auch dann seine Sicht ist, dass er das nur mit uns zusammen kann", sagte Merz. Er habe dem Republikaner gesagt, dass er da auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eng abgestimmt sei.
Einladung nach Washington
Trump habe ihn eingeladen, nach Washington zu kommen, und man werde in naher Zukunft über diese Frage miteinander reden, so Merz weiter. "Mein Eindruck ist, dass auch in Amerika die Diskussion über die nachteiligen Auswirkungen der hohen Zölle für die eigene Volkswirtschaft mittlerweile beginnt, und die nimmt er natürlich wahr."
Nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten hatte Trump jüngst überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Zoll-Pause zu gewähren. Dieses Zeitfenster solle für Verhandlungen genutzt werden. Die EU betont, dass sie entschiedene Maßnahmen gegen US-Zölle einführen wird, sollten die Verhandlungen scheitern. Dazu sollen unter anderem Gegenzölle gehören.
Enge Zusammenarbeit mit Blick auf Ukraine
Bereits am Vorabend hatte Regierungssprecher Stefan Kornelius über das Telefonat gesagt, Merz und Trump seien sich einig gewesen, "die Handelsstreitigkeiten rasch beilegen zu wollen". Auch hätten sie "eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Beendigung des Krieges in der Ukraine" vereinbart. Merz teile die Forderung des US-Präsidenten, "dass das Töten in der Ukraine ein rasches Ende finden müsse". Russland müsse nun einem Waffenstillstand zustimmen, um Raum für Verhandlungen zu schaffen.
Trump sagte den deutschen Regierungsangaben zufolge, er werde die deutschen Bemühungen gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien, Polen und den anderen europäischen Partnern "um einen dauerhaften Frieden nachdrücklich unterstützen".
Quelle: dpa, AFP
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