ZDF-Sommerinterview: Merz schließt Steuererhöhungen aus

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ZDF-Sommerinterview:Merz schließt Steuererhöhungen aus

Dominik Rzepka

von Dominik Rzepka

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Bundeskanzler Merz widerspricht SPD-Chef Klingbeil: Steuererhöhungen werde es mit ihm nicht geben. Es gebe einen Koalitionsvertrag und der gelte, sagt er im ZDF-Sommerinterview.

"Berlin direkt - Sommerinterview - Sendung vom 31.08.2025": Friedrich Merz während des Interviews mit Diana Zimmermann.

Sehen Sie hier das ZDF-Sommerinterview mit Bundeskanzler Friedrich Merz in voller Länge.

31.08.2025 | 20:57 min

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schließt Steuererhöhungen aus. Merz sagt im ZDF-Sommerinterview:

Wir haben einen Koalitionsvertrag und wir haben uns in diesem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass die Steuern nicht erhöht werden. Und dieser Koalitionsvertrag gilt.

Friedrich Merz, CDU

Merz widerspricht damit SPD-Chef und Finanzminister Lars Klingbeil, der Steuererhöhungen für Reiche nicht ausgeschlossen hatte. Merz sagt, er und CSU-Chef Markus Söder hätten keinen Koalitionsvertrag mit Steuererhöhungen unterschrieben.

Das weiß die SPD. Dass die SPD andere Vorstellungen in dieser Frage hat, ist genau so in Ordnung wie dass wir in anderen Fragen unsere Vorstellungen haben.

Friedrich Merz, CDU

Lars Klingbeil

"Keine Option vom Tisch": Im ZDF-Sommerinterview schließt SPD-Chef Lars Klingbeil Steuererhöhungen nicht aus.

17.08.2025 | 0:55 min

Merz zur Koalition: "Es clasht nicht"

Dass es deswegen "clashe" zwischen Union und SPD, weist Merz zurück: "Es clasht nicht", sagt er. In der Koalition gebe es einige Dinge, die "zurechtgerüttelt" werden müssten, das sei aber völlig normal.

Wir suchen nicht das, was uns trennt, wir suchen das, was uns gemeinsam verantwortungsvoll regieren lässt und das tun wir.

Friedrich Merz, CDU

Merz räumt allerdings ein, dass es bei der Wahl der Richterin Frauke Brosius-Gersdorf "erhebliche Vorbehalte" in der Unionsfraktion gegeben habe. "Wir werden eine neue Wahl im Herbst machen", sagt er. Er hoffe, dass die Wahl dieses Mal durchgehe.

Ines Schwerdtner

Im Mai hat die Linke einen zweiten Wahlgang bei der Kanzlerwahl ermöglicht. Dafür hat die Union der Linken Zugeständnisse gemacht. Parteichefin Schwerdtner fordert diese nun ein.

24.08.2025 | 0:31 min

Kennt Merz den Namen der SPD-Kandidatin?

Die nötige Zweidrittelmehrheit dafür habe Schwarz-Rot aber selbst mit den Grünen nicht. "Das heißt es müssen entweder von der AfD oder von der Linkspartei Abgeordnete auch zustimmen", so Merz.

Das wird ein ziemlich schwieriger Prozess. Wir werden ihn trotzdem versuchen.

Friedrich Merz, CDU

Auf die Frage, ob er den Namen der neuen SPD-Kandidatin bereits kenne, gibt Merz keine eindeutige Antwort. "Ich werde dazu weder ja noch nein sagen. Das ist eine Aufgabe der Bundestagsfraktion und keine Aufgabe des Bundeskanzlers."

Friedrich Merz

Das sagt Friedrich Merz zu möglichen Bodentruppen in der Ukraine.

31.08.2025 | 1:27 min

Merz gegen Bodentruppen zum jetzigen Zeitpunkt

In dem Interview spricht sich Merz gegenwärtig gegen Bodentruppen in der Ukraine aus. Derzeit spreche man über Sicherheitsgarantien für den Fall eines Waffenstillstands. Erst danach könnten "viele Dinge" vollzogen werden.

Niemand redet über Bodentruppen in der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt.

Friedrich Merz, CDU

Auf die Frage, ob er hoffnungsvoll sei, dass es im kommenden Jahr zu einem Waffenstillstand komme, sagt Merz: "Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir es hinbekommen. Aber ich mache mir auch keine Illusionen."

Friedrich Merz

Kanzler Merz stellt sich darauf ein, dass der Krieg gegen die Ukraine noch lange dauern könne. Es sei aber keine Option, dass die Ukraine kapituliere. Denn dann "sind überübermorgen wir dran."

31.08.2025 | 0:54 min

Merz zu Ukraine: Krieg könne noch lange dauern

Er stelle sich darauf ein, dass der Krieg noch lange dauern könne. "Wir versuchen, ihn so schnell wie möglich zu beenden. Aber ganz sicher nicht um den Preis der Kapitulation der Ukraine."

Man könne den Krieg zwar gleich morgen beenden, indem die Ukraine kapituliere, aufgebe und das Land seine Eigenständigkeit verliere, so Merz. Aber:

Nur dann ist übermorgen das nächste Land dran. Und dann sind überübermorgen wir dran. Das ist keine Option.

Friedrich Merz, CDU

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