Fridays for Future: Tausende protestieren gegen Klima-Politik

Tausende folgen Aufruf von FFF:Demos für mehr Klimaschutz in Deutschland

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Gas-Ausstieg und Energiewende: Das forderten Tausende bei Demonstrationen von Fridays for Future in Deutschland. Auch weltweit gab es Proteste, unter anderem in London und Nairobi.

Demozug mit Bannern in Hamburg

Der bundesweite Aktionstag richtet sich auch gegen die deutsche Energiepolitik. Klimaschutz steht politisch nicht mehr im Fokus - mit Auswirkungen auch auf die Protestbewegung.

20.09.2025 | 1:28 min

Bei einem weltweiten Aktionstag haben tausende Menschen in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Zentrale Forderungen auf Plakaten und von Rednern waren der Ausstieg aus fossilem Gas und Investitionen in eine gerechte Energiewende.

Auf Plakaten hieß es unter anderem: "Schwarz-Rot muss zurück in die Zukunft" und "Wärmewende retten - erneuerbar und sozial".

Während die Klimakrise immer weiter eskaliert, stellt die Bundesregierung die Interessen fossiler Konzerne vor unser Recht auf Zukunft.

Nele Evers, Pressesprecherin von Fridays for Future Berlin

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Fridays for Future protestiert gegen Gas-Politik der Regierung

Unter anderem wurde auch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wegen ihres energiepolitischen Kurses auf Plakaten attackiert. "Diese Regierung ist völlig im Gasrausch", hatte Carla Reemtsma von Fridays for Future vor den Demos der dpa in Berlin gesagt.

Die Regierungskoalition von Union und SPD verfolgt das Ziel, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Leistung von bis zu 20 Gigawatt zu bauen. Sie sollen im Zuge des Kohleausstiegs einspringen, wenn Erneuerbare den Strombedarf nicht decken - etwa in "Dunkelflauten", wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht.

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50.000 Teilnehmende bei Klima-Protesten

Nach Angaben der Bewegung Fridays for Future, die zu den Aktionen aufgerufen hatte, beteiligten sich in mehr als 80 deutschen Städten mehr als 50.000 Menschen daran. In den größten Städten waren es:

  • Berlin: 3.000 (Angaben Polizei) bis 4.300 (Angaben Fridays for Future)
  • Hamburg: 2.500 bis 5.000
  • München: 1.500 bis 3.000

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Demonstrationen auch in London und Nairobi

Auch international wurde in verschiedenen Ländern für mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit demonstriert, etwa in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, in der indonesischen Hauptstadt Jakarta und vor dem Opernhaus in Sydney.

In London kamen nach Angaben beteiligter Organisationen Tausende Teilnehmer zu einem Protestmarsch zusammen, bei dem die Besteuerung von Superreichen und klimaschädlichen Konzernen gefordert wurde, um mit den daraus resultierenden Einnahmen Klimaschutzmaßnahmen und öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren. Anlässe des weltweiten Protests an diesem Wochenende war unter anderem auch die anstehende Vollversammlung der Vereinten Nationen.

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:Fossile Energien: Deutschland hält Ziel nicht ein

Bis 2025 wollte Deutschland die ineffiziente Förderung fossiler Energieträger beenden. Doch das Ziel gilt als verfehlt und die Bundesregierung plant sogar noch neue Subventionen.
von Nathan Niedermeier
Eine Person mit Helm zeichnet sich ab als Silhouette vor dem angestrahlten Kuehlturm des Kohlekraftwerks Schwarze Pumpe in Spremberg, 04.08.2025.
Quelle: dpa, epd

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