SPD gewinnt vor CDU und Grünen:Die Hamburg-Wahl auf einen Blick
Die SPD gewinnt die Wahl in Hamburg klar. Die CDU kommt vor den Grünen auf Platz zwei. Beide Parteien würden gern mit Bürgermeister Tschentscher regieren. Alle Ergebnisse.









































Hamburg bleibt SPD-Hochburg. Laut dem vorläufigen Ergebnis gewinnt die Partei mit dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher die Bürgerschaftswahl mit 33,5 Prozent, gefolgt von CDU (19,8 Prozent) und Grünen (18,5 Prozent). Damit verlieren SPD und Grüne im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren an Zustimmung, während die CDU stark zulegt.
Linke (11,2 Prozent) und AfD (7,5 Prozent) verbessern sich im Vergleich zu 2020. Die AfD schneidet allerdings deutlich schwächer ab als vor einer Woche im Bund.
Die Europapartei Volt kommt auf 3,2 Prozent und verpasst damit den Einzug in die Bürgerschaft - genauso wie FDP (2,3 Prozent) und BSW (1,8 Prozent).
Die SPD gewinnt die Hamburg-Wahl - und kann zwischen CDU und Grünen als Koalitionspartner wählen.
02.03.2025 | 2:33 minWelche Koalitionen sind möglich?
Die Bürgerschaft hat 121 Sitze, die Mehrheit liegt bei 61. Zwei Bündnisse sind möglich:
- SPD und Grüne: Die bisherige Koalition kommt in der neuen Bürgerschaft auf 70 Sitze.
- SPD und CDU: Die beiden Parteien haben zusammen 71 Sitze.
Eine Fortsetzung von Rot-Grün gilt als wahrscheinlich. "Meine erste Priorität ist, Rot-Grün fortzuführen", sagte Tschentscher im ZDF. Er sieht eine "sehr große Zustimmung zur Regierungsarbeit der letzten Jahre", sowohl inhaltlich als auch im Stil. Daher wolle er zuerst mit den Grünen sprechen, dann aber auch mit der CDU. Beide Parteien würden gern mit der SPD regieren.
- Alle Entwicklungen in Reaktionen: Die Hamburg-Wahl im Liveticker
Wie reagieren die Spitzenkandidaten?
"Wir sind mit Abstand vor den anderen Parteien", sagt der Erste Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Peter Tschentscher. Es sei eine Riesenbotschaft, "dass uns die Schlechtgelaunten aus der rechten Ecke vom Hals gehalten wurden in Hamburg". Tschentscher will als erstes mit den Grünen über eine Koalition sprechen, sich aber auch mit der CDU treffen.
CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering gratulierte der SPD und Tschentscher. Für eine Regierungsbeteiligung stünde die CDU bereit: "Die Hamburgerinnen und Hamburger haben einen Richtungswechsel gewählt, vor allem in der Sicherheits-, Verkehrs- und Wirtschaftspolitik."
Die Grünen zeigten sich nach der Prognose erleichtert. "Es war so brutal, gerade in den letzten zwei Wochen. Ihr habt gestanden, wir haben gestanden", sagte Spitzenkandidatin Katharina Fegebank. Sie setzt auf eine neue rot-grüne Koalition: "Ein Erfolgsmodell sollte auch fortgesetzt werden."
Linken-Spitzenkandidatin Cansu Özdemir sagte, die Linke sei in Stadtteilen gewesen, in denen andere Parteien "vielleicht noch nie vorbeigelaufen" seien. "Wir werden noch stärker nerven, wir werden noch stärker kämpfen."
Die AfD zeigte sich mit dem Wahlergebnis zufrieden. "Es ist für uns ein Erfolg, dass wir sicher drin sind", sagte Spitzenkandidat Dirk Nockemann. "Der gesamte links-grüne mediale Komplex wollte uns auf unter fünf Prozent drücken."
Wie reagiert die Bundespolitik?
Sehen Sie hier die Berliner Runde
02.03.2025 | 34:08 minWie bewerten Experten die Hamburg-Wahl?
ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert ordnet die Wahl in Hamburg ein.
02.03.2025 | 1:08 minLaut Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte spiegelt sich der Bundestrend in der Bürgerschaftswahl wider. Man habe "dosiert" auch in Hamburg eine Abstrafung der Ampel-Parteien aus dem Bund und einen Zugewinn der Oppositionsparteien aus dem Bund. Eine Besonderheit in Hamburg sei aber die "strategisch sehr profilierte Position" der SPD - "offenbar in Absetzung von dem Bundestrend". Das liege auch an der "populären Person" Tschentscher.
Wie hoch ist die Wahlbeteiligung?
67,7 Prozent der Wahlberechtigten stimmten ab - deutlich mehr als vor fünf Jahren. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 63 Prozent.
Wie fallen die Ergebnisse in den Wahlkreisen aus?
Karte:So haben die Wahlkreise gestimmt
Was ist die vereinfachte Auszählung?
Die Wähler durften bis zu zehn Stimmen abgeben - je fünf auf dem Landeslisten-Wahlzettel und dem Wahlkreislisten-Wahlzettel. Am Sonntagabend wurden nur die eindeutig gültigen Landesstimmen ausgezählt, um die Fraktionsstärken zu ermitteln.
Die reguläre Auszählung erfolgt am Montag, erst dann werden die Mandatsverteilung auf einzelne Personen berücksichtigt und Überhang- sowie Ausgleichsmandate ermittelt. Deshalb kann das Ergebnis am Montag von der vereinfachten Auszählung am Sonntag abweichen.
Wahlberechtigt waren alle Hamburger mit deutscher Staatsbürgerschaft ab 16 Jahren. Die Bürgerschaft in Hamburg ist vergleichbar mit den Landtagen in anderen Bundesländern.
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Wie ging die Hamburg-Wahl 2020 aus?
Vor fünf Jahren kamen SPD und Grüne gemeinsam auf zwei Drittel der Sitze. Das Ergebnis im Detail:
Die FDP scheiterte damals mit 4,97 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.
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