Alexander Dobrindt (CSU) will die Kontrollen an den deutschen Außengrenzen auch nach dem September weiter aufrechterhalten. (Archiv)
Quelle: ddp
Bundesinnenminister
Alexander Dobrindt (CSU) hat eine Verlängerung der Grenzkontrollen angekündigt. "Wir werden die Grenzkontrollen weiter aufrechterhalten", sagte Dobrindt im
Podcast "Table.Today". Es werde sowohl Kontrollen als auch Zurückweisungen über den September hinaus geben, sagte er.
Deutschland hatte kurz nach Amtsantritt der
schwarz-roten Bundesregierung durch eine Anordnung von Dobrindt am 8. Mai die zuvor sporadischen Kontrollen an deutschen Außengrenzen verstärkt. Dies hat in einigen Nachbarstaaten zu massiver Kritik geführt. Deutschland gehört zum Schengen-Raum, in dem eigentlich offene Grenzen vorgesehen sind.
Die Innenminister der EU-Staaten beraten in Kopenhagen über Migrations- und Sicherheitspolitik. Themen sind schnellere Abschiebungen und mögliche Asylverfahren in Drittstaaten.22.07.2025 | 1:44 min
Weitere Abschiebeflüge geplant
Noch vor rund zwei Wochen hatte der Bundesinnenminister bei einem Besuch in Polen gesagt, die deutschen Grenzkontrollen seien nur "vorübergehend."
Im Podcast sagte er zudem, es werde derzeit an weiteren Abschiebungen gearbeitet. "Wir arbeiten daran, dass wir weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan und auch nach Syrien organisieren können", sagte der Bundesinnenminister. Das sei "zwingend notwendig", um dafür zu sorgen, dass - beginnend mit Straftätern - Leute zurückgeführt würden in ihre Heimatländer, die in Deutschland nicht bleiben könnten und nicht bleiben sollten.
Innenminister Dobrindt hat in Polen die deutschen Grenzkontrollen als nur vorübergehend bezeichnet. An der Grenze zu Belarus bedankte er sich für den Schutz der EU-Außengrenze.21.07.2025 | 0:25 min
Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien
Die Bundesregierung hatte Mitte Juli 81 afghanische Straftäter mit einer Chartermaschine in ihr Herkunftsland abgeschoben. Es war erst der zweite Flug dieser Art nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban im August 2021. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf verständigt, neben
Afghanistan auch nach
Syrien abzuschieben.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 sind Hunderttausende Syrer nach Deutschland geflohen. Auch nach dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad ist die Sicherheitslage dort prekär geblieben.
Quelle: dpa, ZDF