Bundesarbeitsministerin:Bas plant Nullrunde beim Bürgergeld
Nach der Nullrunde in diesem Jahr wird das Bürgergeld auch im kommenden Jahr nicht erhöht. Zudem kündigt Arbeitsministerin Bärbel Bas härtere Sanktionen für Empfänger an.
Nach Plänen von Arbeitsministerin Bas soll das Bürgergeld im kommenden Jahr nicht steigen. Zudem kündigte die SPD-Politikerin strengere Sanktionen für Empfänger an.
31.08.2025 | 0:18 minBezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld müssen sich nach Plänen von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) im kommenden Jahr erneut auf eine Nullrunde einstellen.
"Der gesetzlich festgelegte Fortschreibungsmechanismus führt zum 1. Januar 2026 zu keiner Veränderung der Regelbedarfshöhen", sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung. Dem Vorhaben muss das Bundeskabinett noch zustimmen.
Wer bekommt wie viel Bürgergeld - und warum? Wie viele Menschen erhalten die Sozialleistung? Und wie viele von ihnen sind ukrainische Geflüchtete? Zahlen und Fakten im Überblick.
04.08.2025 | 2:23 minNullrunde war bereits erwartet worden
Die sogenannten Regelbedarfe für Bürgergeldempfänger bleiben damit bei 563 Euro im Monat für Alleinstehende, Kinder erhalten weiterhin je nach Alter 357 bis 471 Euro.
In den Jahren 2023 und 2024 waren die Regelsätze als Inflationsausgleich deutlich erhöht worden. In diesem Jahr folgte eine Nullrunde. Das war auch für 2026 bereits erwartet worden.
Jobcenter vermitteln kaum noch in Arbeit. Wer einmal Bürgergeld bezieht, kommt oft nicht wieder davon weg. Die Dokumentation zeigt die Schwachstellen im System und den Sozialstaat am Limit.
12.08.2025 | 43:38 minHärtere Sanktionen für Bürgergeldempfänger
Bundesarbeitsministerin Bas kündigte zudem härtere Sanktionen für Bürgergeldempfänger an - etwa bei Terminversäumnissen.
"Ich sorge für mehr Zug in der Betreuung. Wer ohne Grund nicht zum Termin kommt, dem wird jetzt deutlich mehr gestrichen", sagte die SPD-Politikerin der "Bild"-Zeitung.
Das Signal ist klar: Wir helfen auf dem Weg in Arbeit, aber dafür muss man mitmachen. Alles andere ist unfair gegenüber denjenigen, die jeden Morgen aufstehen.
Bärbel Bas, Bundesarbeitsministerin
Bei Verstößen von Bürgergeld-Empfängern gegen Vorschriften haben die Arbeitsämter im vergangenen Jahr härter durchgegriffen. Mehrere hunderttausende Zahlungen wurden gekürzt.
10.04.2025 | 0:22 minNach Regierungsangaben gab es 2024 insgesamt rund 5,5 Millionen Bürgergeldbezieher. Davon waren knapp 4 Millionen erwerbsfähig - also grundsätzlich in der Lage, mindestens drei Stunden am Tag zu arbeiten. Die Zahlungen lagen im vergangenen Jahr demnach insgesamt bei rund 47 Milliarden Euro.
Sparzwänge im Bundeshaushalt
Union und SPD haben sich Reformen der Sozialversicherungssysteme vorgenommen - etwa bei Bürgergeld, Rente und Krankenversicherungen.
Hintergrund sind steigende Kosten und die Sparzwänge im Bundeshaushalt. Allerdings liegen die Positionen der Parteien noch weit auseinander - so sieht die SPD Kürzungen bei den Sozialleistungen kritisch.
Einig sind sich die Parteien, dass mehr Menschen wieder arbeiten müssen. Drei Millionen sind in Deutschland derzeit ohne Job. Sie wieder zu vermitteln, würde viel Geld sparen.
11.07.2025 | 2:29 minBundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bekräftigte am Samstag seine Forderung nach tiefgreifenden Reformen und auch Einschnitten im Sozialsystem.
Wir können uns dieses System, das wir heute so haben, einfach nicht mehr leisten.
Friedrich Merz, Bundeskanzler
Auf dem Landesparteitag der NRW-CDU in Bonn sagte er weiter: "Wir leben seit Jahren über unsere Verhältnisse." Konkret nannte er das Bürgergeld, denn "so wie es ist, kann es nicht bleiben".
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