Reform des Wehrdienstes:Pistorius: "Sehr optimistisch, dass wir fertig werden"
Verteidigungsminister Boris Pistorius rechnet noch in dieser Woche mit einer Einigung beim Wehrdienst-Gesetz. Im ZDF verteidigte er zudem seine Position zur Freiwilligkeit.
Die Bundeswehr sei "eine der wichtigsten Streitkräfte unter den europäischen Nato-Partnern", so Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).
12.11.2025 | 6:39 minBundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich zuversichtlich gezeigt, dass noch in dieser Woche eine Einigung beim Wehrdienst-Gesetz möglich ist. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir fertig werden und, dass es ein guter Kompromiss wird", erklärte der SPD-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin".
Wie die Einigung konkret aussehen könnte, das werde "die Öffentlichkeit spätestens Ende der Woche erfahren", sagte Pistorius. Details zur Ausgestaltung des sogenannten Wehrdienstmodernisierungsgesetzes nannte der Verteidigungsminister allerdings nicht. Unter den Verhandlern habe man Verabredungen getroffen, "keine Wasserstandmeldungen" herauszugeben. Daran wolle sich Pistorius auch halten.
Ab Januar soll das neue Wehrdienst-Gesetz greifen – doch viele Fragen sind offen: Im Verteidigungsausschuss haben heute Experten und junge Menschen dazu ihre Sicht eingebracht.
10.11.2025 | 1:56 minPistorius: Truppe "viel besser als der Ruf"
Anlässlich des 70. Jahrestags der Bundeswehr zeichnete Pistorius ein positives Lagebild der Truppe, die er "richtig gut aufgestellt" sieht. Die Bundeswehr sei eine der "wichtigsten Streitkräfte unter den europäischen Nato-Partnern".
Dabei verwies Pistorius auf die Unterstützung der Bundeswehr etwa bei der Drohnenabwehr in jüngster Zeit in Dänemark und Belgien. Er monierte zugleich:
In keinem Land werden die eigenen Streitkräfte so schlecht geredet wie in Deutschland.
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister
"Wir sind viel besser als der Ruf", sagte der Politiker von der SPD.
Im Verteidigungsausschuss des Bundestags tragen Experten ihre Argumente zum geplanten Wehrdienst-Gesetz vor. Umstritten ist vor allem, was passiert, wenn sich zu wenige Freiwillige melden.
10.11.2025 | 2:02 minPistorius verteidigt Freiwilligkeit
Der Verteidigungsminister bekräftigte auch seine Position zur Freiwilligkeit beim Wehrdienst. In diesem Jahr habe die Bundeswehr laut Pistorius einen "Nettozuwachs der Streitkräfte um Dreieinhalbtausend" gehabt. In Bezug auf die angestrebte Zahl in den nächsten Jahren sagte er: "Das kann ich ja nicht erzwingen durch gesetzliche Regelungen."
Es müssen sich ja Leute finden, die sich melden bei uns - und, die freiwillig Zeit- oder Berufssoldaten werden wollen.
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister
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In Bezug darauf, in welchem Fall eine Wehrpflicht greifen könnte, erklärte er: "Es gibt keinen Automatismus, weil in jedem Fall der Bundestag entscheiden muss." Wichtig sei daher, dass "wir attraktiv sind als Bundeswehr".
Morgen feiert die Bundeswehr ihren 70. Geburtstag. In Berlin findet ein öffentliches Gelöbnis statt. Pünktlich dazu scheint auch in der Debatte um die Wehrpflicht eine Einigung in Sicht zu sein.
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