Umweltminister will Suche beschleunigen:Atomendlager: Bericht grenzt mögliche Gebiete deutlich ein
Bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll in Deutschland geht es voran: Ein neuer Zwischenbericht grenzt mögliche Gebiete weiter ein - Umweltminister Schneider fordert Tempo.
Wohin mit dem Atommüll?
Quelle: dpaAuf der Suche nach einem Endlager für den deutschen Atommüll haben die zuständigen Experten die geeigneten Regionen auf 25 Prozent der deutschen Landesfläche eingegrenzt. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im niedersächsischen Peine teilte mit, sie halte dort die geologischen Bedingungen für eine unterirdische Lagerung aus heutiger Sicht für geeignet.
In einem vor fünf Jahren veröffentlichten Zwischenbericht hatte die BGE noch etwa 54 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands als Gebiete ausgewiesen, die auf ihre Eignung für ein Endlager untersucht werden sollten.
Derzeit kommen besonders in Norddeutschland noch große Teile für ein späteres Endlager infrage - aber auch im Süden gibt es noch mögliche Standorte. Ende 2027 will die BGE Standortregionen für die oberirdische Erkundung vorschlagen. Die finale Entscheidung über diese zu erkundenden Standortregionen trifft aber der Bundestag.
Bundesumweltminister will Atomendlager-Suche
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) kündigte an, den Entscheidungsprozess bei der Standortsuche beschleunigen zu wollen. Ihm sei wichtig, bei der Suche "ab 2027 deutlich schneller voranzukommen", erklärte Schneider am Montag in Berlin.
Das sind wir nicht zuletzt den Menschen schuldig, die in den Regionen mit den Zwischenlagern leben.
Carsten Schneider (SPD), Bundesumweltminister
Der Minister kündigte für Anfang 2026 die Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs an.
Für den Zwischenbericht untersuchte die BGE zunächst ausschließlich auf Grundlage vorliegender geologischer Daten mögliche Lagerstätten in den drei Wirtsgesteinen Salz, Ton und Kristallin. Zwingende Voraussetzungen sind ein 300 Meter starkes Deckgebirge sowie eine Dicke des Wirtsgesteins von mindestens 100 Metern.
Auf Grundlage des Zwischenberichts soll in den kommenden Jahren die Standortsuche weiter eingegrenzt werden. Die bisherige gesetzliche Planung sieht vor, das Auswahlverfahren bis 2031 abzuschließen.
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