Asylanträge: Zahl sinkt offenbar deutlich

Flüchtlinge in Deutschland:Zahl der Asylanträge offenbar fast halbiert

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Die Zahl der Asylanträge in Deutschland sinkt einem Bericht zufolge in den ersten sechs Monaten des Jahres fast um die Hälfte.

Auf einem Schild "Asyl" weist ein Pfeil Flüchtlingen den Weg zur Stelle für Asylanträge.
Bericht: Die Zahl der Asylanträge sinkt im ersten Halbjahr.
Quelle: Uli Deck/dpa

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in der ersten Jahreshälfte offenbar deutlich gesunken. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, wurden im ersten Halbjahr hierzulande insgesamt 65.495 Asylanträge gestellt - ein Rückgang um 43 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das Blatt beruft sich auf bisher unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA).
Damit wäre Deutschland mit Blick auf die ersten sechs Monate eines Kalenderjahres erstmals seit Jahren nicht mehr Spitzenreiter in Europa:
  1. Spanien 76.020
  2. Frankreich 75.428
  3. Deutschland 65.495
  4. Italien 62.534
  5. Griechenland 27.718
  6. Belgien 17.285
Die Schlusslichter sind laut Bericht Ungarn (47 Asylanträge), die Slowakei (84) und Litauen (152).
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Die meisten Antragsteller aus Afghanistan

Die meisten Asylantragsteller in Deutschland kamen aus Afghanistan (22 Prozent), Syrien (20 Prozent) und der Türkei (11 Prozent). 3,1 Prozent der Antragsteller, und damit die fünftgrößte Gruppe in Deutschland, waren Personen aus Russland.
Dem EU-Bericht zufolge stellten zwischen Anfang Januar und Ende Juni insgesamt 388.299 Menschen in den Ländern der Europäischen Union plus Norwegen und der Schweiz einen Asylantrag. Das entspricht einem Rückgang um 23 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. Die meisten Schutzsuchenden in der EU seien demnach aus Venezuela (48.413), Afghanistan (41.127) und Syrien (23.307) gekommen.
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Quelle: Reuters, AFP

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