67.000 ehemalige Gastarbeiter im Land:70 Jahre Anwerbeabkommen mit Italien: Viele sind geblieben
Vor 70 Jahren haben Deutschland und Italien ein Anwerbeabkommen für Gastarbeiter unterzeichnet. Viele der bis zum Anwerbestopp Eingewanderten leben auch heute noch hier.
2024 lebten in Deutschland 650.000 Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte. Etwa 67.000 von ihnen kamen in der Zeit des Anwerbeabkommens nach Deutschland.
17.12.2025 | 0:27 minVor 70 Jahren ist das deutsch-italienische Anwerbeabkommen geschlossen worden. Und auch heute leben noch Zehntausende ehemalige Gastarbeitende aus Italien in der Bundesrepublik. 2024 waren es 67.000 Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Sie waren zwischen 1955 und dem Anwerbestopp im Jahr 1973 nach Deutschland eingewandert, um hier zu arbeiten.
Denn Deutschland und Italien hatten am 20. Dezember 1955 ein Abkommen über die Anwerbung und Vermittlung von italienischen Arbeitskräften geschlossen. Anschließend suchten Hunderttausende Menschen aus Italien ihr Glück in Deutschland.
Italiens größter Gewerkschaftsbund wirft der Regierung Meloni vor, wichtige Bereiche wie Gesundheitswesen, Schulen oder die Pflege zu vernachlässigen. Zehntausende haben protestiert.
12.12.2025 | 2:39 min650.000 Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte
Insgesamt lebten 2024 rund 650.000 Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte in Deutschland, wie das Bundesamt anlässlich des anstehenden Jahrestags mitteilte. 72 Prozent von ihnen waren selbst eingewandert, 28 Prozent wurden in Deutschland geboren.
Die in Italien geborenen und eingewanderten Menschen lebten 2024 seit durchschnittlich 30,3 Jahren in Deutschland. Als Hauptgründe, nach Deutschland einzuwandern, wurden Erwerbstätigkeit, Familie und Bildung angegeben, wie das Bundesamt mitteilte.
Die Arbeitslosenquote liegt im November bei 6,1 Prozent und damit saisonbedingt vergleichsweise niedrig. Im Jahresvergleich sind jedoch mehr Menschen ohne Arbeit.
28.11.2025 | 0:18 minBeschäftigung in Gastronomie, Reinigungsberufen und Metallbearbeitung
Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte stellten vergangenes Jahr 0,9 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland. Sie arbeiteten den Angaben zufolge vor allem in der Gastronomie, der Speisezubereitung sowie in Reinigungsberufen und der Metallbearbeitung.
Beim Anwerbeabkommen ging es Italien damals darum, die Arbeitslosigkeit im Süden des Landes zu lindern. Deutschland setzte angesichts der boomenden westdeutschen Wirtschaft darauf, mit Gastarbeitern den Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Das Abkommen war das erste seiner Art für die Bundesrepublik Deutschland und diente anschließend als Vorbild für spätere Abkommen, etwa mit der Türkei, Griechenland und Spanien.
Nachrichten aus Italien
Regierung in Rom jubelt:Italienische Küche ist jetzt Unesco-Weltkulturerbe
mit Video0:19Sexualkunde an italienischen Schulen:Let's (not) talk about Sex
Valerie Braig und Luise Greve, Rommit Video2:14Tunnel der Superlative:Mont-Cenis-Basistunnel: Mega-Bauprojekt in den Alpen
Julika Herzog, Parismit Video2:11