Ukraine-Krieg: US-Sondergesandter Witkoff trifft Putin

US-Gesandter trifft Putin:Warme Worte, aber keine "echten Fortschritte"

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Im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine hat der US-Sondergesandte Witkoff erneut Kremlchef Putin getroffen. Fast vier Stunden sollen sie geredet haben - ohne wirklichen Ertrag.

Putin trifft den Sondergesandten der Vereinigten Staaten Witkoff in St.Petersburg.
Dritter Russlandbesuch Witkoffs seit Trumps Amtsantritt - erstes "Shake-Hands" mit Putin.
Quelle: action press

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat in St. Petersburg rund vier Stunden lang mit Kremlchef Wladimir Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen. Konkrete Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt.
Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax nicht aus, dass es nach den Unterredungen auch ein weiteres Telefonat Putins mit US-Präsident Donald Trump geben könnte. Witkoff habe eine Nachricht Trumps mitgebracht, die sich Putin anhöre, hatte Peskow gesagt.
SGS Klauser
Der US-Sondergesandte Witkoff hat in St. Petersburg mit Russlands Präsident Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Zum Ergebnis des Treffens ZDF-Korrespondent Felix Klauser.12.04.2025 | 1:48 min
Das Treffen sei eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Elemente der Position und die Beunruhigung Russlands darzulegen und sie über Witkoff Trump zu übermitteln, sagte Peskow.

ZDF-Korrespondent: "Das ganze scheint ziemlich festgefahren"

"Einen echten Fortschritt scheint es nicht gegeben zu gaben", bilanziert ZDF-Korrespondent Felix Klauser das Treffen. Bereits im Vorfeld habe der Kreml die Erwartungen an das Treffen gedämpft und betont, es gehe um vertrauensbildende Maßnahmen. "Da werden warme Worte ausgetauscht, aber echte Fortschritte gibt es eben nicht", so Klauser.

Man spielt hier in Moskau weiter auf Zeit.

Felix Klauser, ZDF-Korrespondent

"Das ganze scheint ziemlich festgefahren", sagt ZDF-Korrespondent Armin Coerper. Zwar sei aus Sicht des Kremls Witkoff der Mann, den man aus der US-Regierung wohlmöglich auf die russische Seite ziehen könnte - aber außer dem Austausch von Freundlichkeiten und Absichtserklärungen sei nichts "nach außen gedrungen".

So wurde Witkoff heute ein ausführliches Sightseeingprogramm in St. Petersburg kredenzt.

Armin Coerper, ZDF-Korrespondent

Vor dem Empfang bei Putin hatte Witkoff bereits Kreml-Unterhändler Kirill Dmitrijew getroffen. Dmitrijew war Anfang des Monats zu Gesprächen in Washington. Witkoff war bereits im März und im Februar nach Russland gereist, auch dabei sprach er mit Putin.
Schaltgespräch mit Armin Coeper und David Sauer
Zum Treffen des US-Sondergesandten Witkoff mit dem russischen Präsidenten Putin die Einschätzung von den ZDF-Korrespondenten Armin Coerper in Moskau und David Sauer in Washington.11.04.2025 | 3:55 min

Trump: Russland muss sich bewegen

US-Präsident Trump, der im Wahlkampf immer wieder angekündigt hatte, den Ukraine-Krieg in den ersten 24 Stunden nach seinem Amtsantritt zu beenden, setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social, Russland müsse sich bewegen.

Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg.

Donald Trump, US-Präsident

Trump hatte sich nach Medienberichten Ende März über Putin geärgert und gesagt, er sei "stinksauer" - zuvor hatte er sich immer weitestgehend unkritisch über den Kremlchef geäußert.
Der US-Präsident sei über die Situation offenbar verärgert, berichtet auch ZDF-Korrespondent David Sauer aus Washington.

Die Geduld des Präsidenten scheint endlich.

David Sauer, ZDF-Korrespondent

Beim Nato-Außenministertreffen kürzlich hatte auch US-Außenminister Marco Rubio deutlich gemacht, dass Trump die Hinhaltetaktik des russischen Präsidenten nicht mehr lange akzeptieren werde.
sgs - wiesel coerper hebestreit
Während Putin mit Trump um Sanktionen pokert, kann die Ukraine nur quasi hilflos auf eine echte Waffenruhe am Schwarzen Meer hoffen - die Analysen aus Kiew und Moskau. 26.03.2025 | 2:22 min

Weitere Sanktionen gegen Russland?

Sollte bis Ende des Monats keine Feuerpause erreicht sein, könnte Trump zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängen, berichteten US-Medien mit Verweis auf eine anonyme Quelle. Laut Sauer könnte die US-Administration durch sogenannte Sekundärsanktionen versuchen, die russische Wirtschaft weiter auszutrocknen.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Zuletzt haben die USA versucht, bei Verhandlungen eine 30-tägige Waffenruhe zu vermitteln. Während Kiew dem Vorschlag zustimmte, stellte Putin Vorbedingungen für eine solche Feuerpause.
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:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
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Quelle: dpa, AFP, ZDF

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