Wadephul will gemeinsames Vorgehen mit USA gegen Putin

Außenminister für Schulterschluss:Wadephul: Mit den USA gemeinsam gegen Putin

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Johann Wadephul reist zum Antrittsbesuch in die USA - die wohl wichtigste, aber auch kniffligste Reise des neuen Außenministers. Von Ukraine bis Zölle: Die Themenliste ist lang.

Brandenburg, Schönefeld: Außenminister Johann Wadephul (CDU) steigt in ein Flugzeug der Flugbereitschaft um zu seinem Antrittsbesuch in die USA zu reisen.
Zuletzt hatte Donald Trump kritischere Töne gegen Putin eingeschlagen. Daran anknüpfen will der neue Außenminister Wadephul.
Quelle: dpa

Außenminister Johann Wadephul (CDU) fordert angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Ukraine einen Schulterschluss mit den USA beim Umgang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Vor dem Abflug zum Antrittsbesuch in den USA sagte Wadephul:

Damit Putin endlich an den Verhandlungstisch kommt, damit Russland endlich in ernsthafte Verhandlungen einsteigt, müssen wir den Druck aufrechterhalten.

Johann Wadephul, CDU

Er fügte hinzu: "Wir Europäer werden die Sanktionsschrauben weiter anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit."
Johann Wadephul, aufgenommen auf dem Flughafen BER kurz vor seinem Abflug nach Washington am 27.05.2025
Zum Antrittsbesuch geht es für Außenminister Wadephul nach Washington. Mit seinem US-Kollegen Rubio will er über die Ukraine-Unterstützung sowie den Zollstreit sprechen.28.05.2025 | 0:18 min

Wadephul: "Wir wollen einen nachhaltigen Frieden"

In der Hauptstadt Washington will Wadephul an diesem Mittwoch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio über ein gemeinsames Vorgehen bei den aktuellen internationalen Krisen beraten.
Wie wichtig ein transatlantischer Schulterschluss für die Freiheit in Europa sei, führe Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eindringlich vor Augen, mahnte Wadephul.
Johann Wadephul in Brussels
Die EU hofft im Ukraine-Krieg vergeblich auf stärkeren Druck der USA auf Russland. Nun haben die Staaten neue Sanktionen in Kraft gesetzt. Im Zentrum: Die russische Schattenflotte.20.05.2025 | 3:21 min
Putin setze seine Angriffe trotz intensiver Friedensdiplomatie auch und gerade durch die USA mit unverminderter Brutalität fort. Bei seinen Gesprächen in Washington werde es daher um die gemeinsamen Ziele gehen:

Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand, und wir wollen einen nachhaltigen Frieden.

Johann Wadephul, CDU

Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump zunehmend kritischere Töne gegenüber Putin eingeschlagen. So bezeichnete er ihn als "absolut verrückt geworden". Am Dienstag schrieb er auf Truth Social:

Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich schon viele wirklich schlimme Dinge mit Russland passiert wären [...] Er spielt mit dem Feuer.

Donald Trump, US-Präsident

Von Nahost bis Zölle: Die Themenliste ist lang

Mit den US-Partnern will Wadephul vor dem Hintergrund des unerträglichen Leidens der Menschen im Gazastreifen auch ausloten, wie sich eine Zweistaatenlösung als beste Chance für einen dauerhaften Frieden in der Region realisieren lasse, kündigte Wadephul an.

Wir brauchen dringend einen Durchbruch in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der zur Freilassung der Geiseln und einer massiven Ausweitung der humanitären Hilfe führt.

Johann Wadephul, CDU

Die ZDF-Korrespondenten Claudia Bates und Armin Coerper im Interview mit ZDFheute live
Der US-Präsident verkaufe mögliche Ukraine-Verhandlungen im Vatikan als Erfolg, so USA-Korrespondentin Bates.19.05.2025 | 7:21 min
Angesichts der Drohungen von Trump mit Strafzöllen von 50 Prozent auf Importe aus Europa appellierte Wadephul an die USA: "In einer global vernetzten Welt wollen wir keine neuen Zollmauern errichten, sondern stabile Brücken aus Partnerschaft und Vertrauen bauen."

Unsere Interessen werden wir - wie auch unsere Partner in den USA - weiter selbstbewusst in der Welt vertreten.

Johann Wadephul, CDU

Es ist die bisher kniffligste und wohl wichtigste Reise des neuen deutschen Außenministers. Die Reise Wadephuls gilt auch als Vorbereitung für einen USA-Besuch von Kanzler Friedrich Merz (CDU). Merz hat mehrfach angekündigt, in Kürze nach Washington reisen und Trump treffen zu wollen.
Quelle: dpa, ZDF

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