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Antrittsbesuch in Asien:Wadephul will engere Zusammenarbeit mit Japan
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In Zeiten wackliger Bündnisse setzt Außenminister Johann Wadephul auf alte Freundschaften. Bei seinem Antrittsbesuch in Japan warb er für eine engere Zusammenarbeit.
Angesichts der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen hat Außenminister Johann Wadephul bei seinem Antrittsbesuch in Japan die Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem ostasiatischen Land hervorgehoben. Japan sei für Deutschland "der Premiumpartner" in Asien, sagte der CDU-Politiker zum Auftakt des Besuchs bei einem Treffen mit dem japanischen Außenminister Takeshi Iwaya in der Hauptstadt Tokio.
Deutschland verbinde mit Japan "eine langjährige, tiefe Freundschaft und eine enge Kooperation. Wir teilen gemeinsame Werte, wir haben gemeinsame Interessen", sagte Wadephul. Dies deutlich zu machen "in einer Zeit von Krisen und Kriegen ist, glaube ich, von herausgehobener Bedeutung".
Wadephul in Japan: "Engere Zusammenarbeit von Freunden"
Deutschland habe "klassische Verbündete, die uns nahestehen, die für uns wichtig sind, wie die Vereinigten Staaten von Amerika", fügte Wadephul hinzu und ergänzte: "Aber auch diese Freundschaften beinhalten heutzutage neue Herausforderungen."
Die Kriege und Konflikte in der Ukraine, im Gazastreifen und die mögliche nukleare Bewaffnung des Iran "machen deutlich, dass eine engere Zusammenarbeit von Freunden und natürlichen Verbündeten immer wichtiger wird".
Außenminister will Druck auf Russland erhöhen
Mit Blick auf die Ukraine sagte Wadephul bei dem Treffen mit Iwaya, beim heutigen Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Partnern in Washington gehe es um Elemente einer Verhandlungslösung auf dem Weg zu einem gerechten Frieden.
"Feste Sicherheitsgarantien sind dafür zentral", sagte Wadephul. "Denn die Ukraine muss auch nach einem Waffenstillstand und Friedensschluss in der Lage sein, sich wirkungsvoll zu verteidigen." Der Druck auf Russland müsse erhöht werden, auch mit verstärkten Ukrainehilfen, so der Minister. Er dankte dafür, dass Japan die Ukraine bislang mit zwölf Milliarden Dollar unterstützt habe und Sanktionen gegen Russland durchsetze.
Japans Außenminister: Kooperation mit Deutschland immer wichtiger
Der japanische Außenminister Iwaya sagte, die internationale Ordnung sei weiterhin schwierigen Herausforderungen ausgesetzt. Die Bedeutung der Zusammenarbeit und Kooperation Japans und Deutschlands als G7-Mitglieder wirtschaftsstarker Demokratien und die jeweils treibende Kräfte in Asien und Europa werde immer wichtiger.
Wadephul wollte in Tokio auch Ministerpräsident Shigeru Ishiba sowie mehrere für Wirtschaftsbelange zuständige Minister treffen und plant eine Rede bei einer Friedensstiftung. Am Dienstag wird der CDU-Politiker die Expo-Weltausstellung in Osaka besuchen, am Mittwoch reist er weiter nach Indonesien. Seine Rückkehr nach Deutschland ist für Freitag geplant.
Quelle: dpa, AFP
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