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Nach umstrittener Rede:US-Vize Vance: "USA und Europa im selben Team"
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Vizepräsident Vance stimmt versöhnliche Töne gegenüber Europa an. Nachdem er mit viel Kritik bei der Münchner Sicherheitskonferenz empört hatte, sieht er nun USA und EU im Team.
Nach seiner umstrittenen Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz hat US-Vizepräsident J.D. Vance eine enge Verbindung mit Europa betont. Bei einer Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz in Washington sagte er:
Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass die USA und Europa im selben Team spielen.
J.D. Vance, US-Vizepräsident
Der Vizepräsident begrüßte außerdem die angekündigte Aufrüstung der europäischen Verbündeten. US-Präsident Donald Trump sei der Meinung, dass die Nato-Staaten jeweils fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung (BIP) für Verteidigung ausgeben sollten. Vance kündigte auch an, in den kommenden Tagen ein Gespräch mit dem frisch gewählten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu führen.
Vance: Russland verlangt zu viel
Bei der Veranstaltung in Washington diskutierten Vertreter aus Europa und den USA über aktuelle Herausforderungen der Sicherheitspolitik sowie eine Stärkung der transatlantischen Partnerschaften.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Vance:
Die Russen stellen im Moment eine Reihe von Forderungen. Wir denken, dass sie zu viel verlangen.
J.D. Vance, US-Vizepräsident
Vance sorgte mit Rede in München für Empörung
Im Februar hatte Vance in München bei der Sicherheitskonferenz mit seiner Rede für Empörung gesorgt. Er hatte die europäischen Verbündeten ungewöhnlich scharf attackiert und sie vor einer Gefährdung der Demokratie "von innen" gewarnt.
Die freie Meinungsäußerung scheine "auf dem Rückzug" zu sein, sagte der US-Vizepräsident damals. Er nahm dabei indirekt Bezug auf die deutsche Debatte über eine Abgrenzung von der AfD und warnte vor "Brandmauern" in Europa.
Vance warf den europäischen Verbündeten zudem vor, Meinungsäußerungen als Desinformation zu verfolgen.
Pistorius und Merz wiesen Kritik zurück
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte die Vorwürfe scharf zurückgewiesen. Dass Vance Zustände in Teilen Europas mit denen in autoritären Regimen verglichen habe, sei "nicht akzeptabel", so Pistorius auf der Sicherheitskonferenz.
Auch Bundeskanzler Merz, damals noch in der Rolle des CDU-Chefs, hatte die Äußerungen als "fast schon übergriffigen Umgang mit den Europäern" kritisiert.
Quelle: dpa, Reuters
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