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Machtwechsel rückt näher:Wahlleute in USA besiegeln Trumps Sieg
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Sechs Wochen nach der US-Wahl haben die Wahlleute über den künftigen US-Präsidenten abgestimmt. Eine Formalie, doch damit rückt die Amtsübernahme durch Donald Trump näher.
Offiziell erfolgt die Wahl von Trump zum US-Präsidenten nicht durch die Bürgerinnen und Bürger, sondern durch ein Kollegium von Wahlleuten, das sogenannte Electoral College.
Quelle: AFP
Die Abstimmung der Wahlleute in den USA ist abgeschlossen. Damit ist der designierte Präsident Donald Trump seiner Amtsübernahme einen Schritt nähergerückt.
Hawaii setzte am Dienstagabend (Ortszeit) den Schlusspunkt in dem Prozedere: Die vier Wahlleute des Bundesstaats im Pazifik stimmten - entsprechend dem Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 5. November - für die Demokratin Kamala Harris. Den Auftakt hatten am Dienstagmorgen die zehn Wahlleute des Bundesstaats Maryland an der Ostküste gemacht.
Im Laufe des Tages gaben alle 538 Wahlleute in den jeweiligen Bundesstaaten ihre Stimmen ab - ein rein formaler Akt ohne Überraschungen. Der Republikaner Trump erhielt wie erwartet 312 Stimmen, während seine demokratische Kontrahentin auf 226 Wahlleute kam.
Kongress gibt Ergebnis am 6. Januar bekannt
Jeder Wahlmann und jede Wahlfrau bekommt einen eigenen Stimmzettel, der inklusive Unterschrift an Vizepräsidentin Harris in ihrer Funktion als Präsidentin des US-Senats übermittelt wird. Kopien gehen an den Staatssekretär des Bundesstaates, den Vorsitzenden Richter des Bezirks, in dem die Wahlleute zusammenkommen, und an das Nationalarchiv der USA in Washington.
US-Wahl: Ergebnisse im Überblick (Electoral College + Karte)
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Das offizielle Ergebnis wird erst am 6. Januar im Kongress bekanntgegeben, der 47. Präsident der Vereinigten Staaten zwei Wochen später vereidigt.
Klarer Wahlsieg gegen Harris
Trump hatte die Wahl im November klar gegen Harris gewonnen. Er konnte nicht nur in allen entscheidenden "Swing States" siegen, sondern erhielt auch die Mehrheit der abgegebenen Wählerstimmen ("Popular Vote").
Während der "Popular Vote" die Gesamtzahl der Stimmen aller Wählerinnen und Wähler im ganzen Land widerspiegelt, ist für den Wahlsieg die Mehrheit im Wahlleutegremium entscheidend. Dieses System beruht auf dem komplizierten "Winner take all"-Prinzip - dadurch kann es vorkommen, dass ein US-Präsident gewählt wird, auch wenn er landesweit weniger Stimmen erhalten hat als sein Gegner oder seine Gegnerin.
Der formelle Abschluss des Wahlprozesses erfolgt mit der Amtseinführung des neuen Präsidenten am 20. Januar. Bei einer feierlichen Zeremonie vor dem Kapitol in Washington wird Trump seinen Amtseid ablegen ("Inauguration").
Parlamentarischer Rückenwind
Bei den zeitgleich mit der Präsidentschaftswahl stattfindenden Kongresswahlen in den USA sicherten sich die Republikaner sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus die Mehrheit. Damit verfügt Trump über eine mächtige Ausgangsposition für die Umsetzung seiner politischen Agenda.
Offen bleibt, ob er sich stärker mit führenden Republikanern abstimmen oder - wie in der Vergangenheit - eine eher impulsive und eigenständige Linie verfolgen wird.
Quelle: dpa
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