Trump: Einigung mit China bei seltenen Erden und Zöllen

Nach Treffen im südkoreanischen Busan:Trump: Einigung mit China bei seltenen Erden und Zöllen

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US-Präsident Trump hat Chinas Staatschef Xi in Südkorea getroffen. Danach verkündete er eine Einigung zu seltenen Erden. Auch im Zollstreit soll es Vereinbarungen geben.

Donald Trump und Xi Jinping (r)

US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping haben ihr Treffen in Südkorea mit einer Einigung bei Zöllen und Seltenen Erden beendet.

30.10.2025 | 1:44 min

Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten eine Übereinkunft mit Staats- und Parteichef Xi Jinping erzielt. Die Hindernisse seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen.

Er hoffe, dass der Begriff "seltene Erden" für "eine Weile aus unserem Vokabular verschwindet", sagte er vor Journalisten während seines Rückflugs aus Südkorea in die USA an Bord der Regierungsmaschine Air Force One.

Laut Trump gilt die Vereinbarung für ein Jahr und kann dann nach Verhandlungen um ein weiteres Jahr verlängert werden. Nähere Angaben zu der von ihm bekanntgegebenen Einigung machte der US-Präsident zunächst nicht.

China ist weltweit führend bei der Förderung und Verarbeitung seltener Erden - und nutzte dies als Hebel in den Verhandlungen mit den USA. Die Rohstoffe und daraus gefertigte Magnete werden in der Industrie sowie der Hightech- und Rüstungsbranche benötigt. Seltene Erden stecken in Bildschirmen von Smartphones oder Fernsehern, aber auch in den Antrieben für Elektromotoren, in Halbleitern oder Turbinen.

Insgesamt gibt es 17 Metalle, die wegen ihrer chemischen Zusammensetzung unter der Gruppe seltene Erden zusammengefasst sind. Jedes dieser Elemente hat bestimmte Eigenschaften, die sie in bestimmten Produkten interessant machen. Zwar kommen seltene Erden - anders als ihr Name vermuten lässt - nicht unbedingt selten vor. Jedoch besteht die Herausforderung darin, sie in ausreichend hoher Konzentration zu finden, um sie kosteneffizient zu fördern.

In China kommen die Bodenschätze häufig vor. Doch ihre Gewinnung ist aufwendig und umweltschädlich. Es ist viel Wasser und Energie nötig, um sie aus dem Gestein, in dem sie gebunden sind, zu lösen. China hat sich auf das Verfahren spezialisiert und hat durch sein günstiges Angebot seltener Erden auf dem Weltmarkt nahezu ein Monopol aufgebaut. Daneben produzieren zum Beispiel auch Brasilien, Indien oder Australien seltene Erden.


Elmar Thevessen

"Es gibt einen Deal: China verpflichtet sich Exportkontrollen für seltene Erden aufzuheben", berichtet ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen zum Trump-Xi-Treffen aus Südkorea.

30.10.2025 | 3:31 min

US-Präsident: Auch Vereinbarung zu Zöllen

Zudem kündigte Trump an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese zusätzlichen Importgebühren in Höhe von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps Regierung wegen der tödlichen Fentanyl-Krise in den USA eingeführt.

Washington warf Peking seit längerem vor, nicht genug zu unternehmen, um die Lieferung der zur Herstellung für das synthetische Opioid benötigten Stoffe zu unterbinden. Damit betragen die Zölle gegen chinesische Produkte laut Trump ab sofort 47 Prozent.

Trump: China will US-Sojabohnen kaufen

China will nach Angaben von Trump außerdem "riesige Mengen" an Sojabohnen aus den USA importieren. Chinas Staatschef Xi Jinping habe zugestimmt, "riesige Mengen an US-Sojabohnen und weiteren Agrarprodukten zu kaufen", sagte Trump. Peking hatte auf Trumps hohe Importzölle mit hohen Zöllen auf Sojabohnen reagiert, dies traf die Soja-Farmer in den USA hart.

Weide mit Kühen in Yuma County, Colorado

Viele Farmer in den USA unterstützen Donald Trump. Das gilt auch für Yuma County, Colorado. Während Trumps erster Amtszeit als US-Präsident litten viele Landwirte dort unter seiner Zollpolitik - aber die Treue zu Trump ist ungebrochen.

25.03.2025 | 4:30 min

Ukraine-Krieg auch Thema bei Treffen

Die Länder haben sich nach den Worten des US-Präsidenten zudem darauf geeinigt, im Ukraine-Krieg stärker "zusammenzuarbeiten". "Wir haben lange darüber gesprochen", sagte Trump. "Wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas schaffen", erklärte er auf dem Rückflug nach Washington.

Laut Trump waren sich beide einig, dass Russland und die Ukraine in einem Kampf festhingen. "Er wird uns helfen", sagte Trump in Bezug auf Xi.

Präsident Donald Trump trifft sich mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte im Oval Office des Weißen Hauses, im Hintergrund stehen Pokale und Vasen aus Gold

Die US-Regierung hat direkte Sanktionen gegen große russische Öl-Firmen verhängt. Maßnahmen, auf die die Ukraine gewartet hat.

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China ist weltweit der größte Abnehmer russischer fossiler Brennstoffe. Peking stellt sich im Ukraine-Krieg als neutral war, westliche Länder werfen Peking dagegen vor, Moskau in dem Konflikt entscheidend zu unterstützen. China ruft zwar regelmäßig zu Friedensgesprächen zum Ukraine-Krieg auf, die chinesische Regierung hat aber nie die russische Invasion in der Ukraine verurteilt.

Trump und Xi planen gegenseitige Besuche

Trump hat zudem konkretere Angaben zu seinem China-Besuch im kommenden Jahr gemacht. "Wir werden im April in China sein", sagte er. Xi wird laut Trump danach in die USA kommen, entweder nach Florida, Palm Beach oder Washington DC. Trump hatte bereits zuvor die Orte Washington oder Mar-a-Lago Palm Beach als mögliche Treffpunkte ins Spiel gebracht. An letzterem in Florida steht Trumps Golfanwesen.

Bagger fahren auf Sandhügeln in chinesischer Mine. (Archivbild)

China besitzt ein Monopol auf den Abbau und den Export seltener Erden. Seit das Land dafür Ausfuhrbeschränkungen angeordnet hat, droht der Nachschub nun knapp zu werden.

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Quelle: dpa, AFP, AP

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