Russland setzt Angriffe fort - das war die Woche im Ukraine-Krieg

Analyse

Russland setzt Angriffe fort:Das war die Woche im Ukraine-Krieg

von Christian Mölling und András Rácz
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Russland setzt Luftangriffe trotz Trump-Putin-Gipfel fort. Ukraine drängt Einmarsch bei Dobropillja zurück und fliegt Drohnenangriffe auf russische Öl-Raffinerien.

Ein Mann fährt mit dem Fahrrad an einem zerstörten Gebäude in Druzhkivka, Region Donezk, vorbei – aufgenommen am 15. August 2025.
Der ukrainischen Armee gelang es, den russischen Vorstoß bei Dobropillja zurückzudrängen (Archivfoto aus der Region Donezk).
Quelle: AFP

Der Ukraine ist es gelungen, den russischen Vorstoß nördlich von Pokrowsk bei Dobropillja zu isolieren und teilweise zu zerstören. Ukrainische Streitkräfte griffen die Flanken des russischen Vorstoßes an und schnitten ihn um die Hälfte ein.
Auch russische Streitkräfte geben zu, dass einige ihrer Truppen eingekesselt sind, während zahlreiche geolokalisierte Bilder erfolgreiche Drohnenangriffe auf russische Infanterie im Vorstoß bestätigen.

Ukrainische Armee hat Personalmangel

Sofern Moskau nicht in der Lage ist, Verstärkungen in bisher ungekanntem Ausmaß in die Region zu verlegen, kann man derzeit davon ausgehen, dass ein Durchbruch der russischen Streitkräfte und damit der Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung in dieser Richtung verhindert werden können.
Keir Starmer (l-r), Premierminister von Großbritannien, Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Donald Tusk, Ministerpräsident von Polen,
Die Koalition der Willigen tagt per Video-Schalte zur Lage in der Ukraine. Das Gespräch gilt als Reaktion auf das jüngste Treffen zwischen Trump und Putin.17.08.2025 | 0:23 min
Dieser Erfolg ändert jedoch nichts an den strukturellen Problemen des ukrainischen Militärs, insbesondere in den höheren Kommandostufen, sowie am anhaltenden Mangel an Personal.

Trotz Alaska-Gipfel: Russland greift weiter an

Trotz intensiver Vorbereitungen für das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin am 15. August in Alaska hat Russland seine Luft- und Raketenangriffe auf die Ukraine nicht eingestellt.
Präsident Selenskyj besucht ukrainische Truppen in der Region Sumy.
Nach dem Gespräch zwischen Trump und Putin herrscht in der Ukraine Ernüchterung. Präsident Selenskyj erwartet in den kommenden Tagen intensive russische Angriffe.16.08.2025 | 1:40 min
Während Kiew in dieser Woche verschont blieb, wurden die intensiven Angriffe auf die Regionen Donezk, Charkiw, Dnipro und Sumy sowohl mit Geran-Drohnen als auch mit Iskander-Raketen und verschiedenen Gleitbomben fortgesetzt.

Ukrainische Drohnen versenken Frachtschiff

Russische Truppen rückten im südlichen Teil des Donbass sowie aus südwestlicher Richtung in Richtung Kostjantyniwka vor. Unterdessen gelang es den ukrainischen Streitkräften, zwei kleine Dörfer in der Region Sumy zu befreien.
Ebenfalls im Vorfeld der Verhandlungen in Alaska haben ukrainische Drohnen am 15. August ein Frachtschiff im russischen Kaspischen Meerhafen Olya, genannt Port Olya-4, getroffen und teilweise versenkt.
Auf der Joint Base Elmendorf-Richardson in Alaska begrüßt US-Präsident Trump Russlands Präsident Putin – aufgenommen am 15. August 2025.
Nach dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: ZDFspezial blickt auf die Positionen und die Folgen für die Ukraine und Europa. 16.08.2025 | 52:32 min
Das Schiff soll iranische Waffen und Drohnenkomponenten aus dem Iran nach Russland transportiert haben. Interessanterweise wurde der Angriff von mehreren Drohnen durchgeführt, die nicht nur den Rumpf, sondern auch die Brücke und den Aufbau beschädigten.
Angesichts der Präzision des Angriffs deutet dieser Schlag entweder auf eine bemerkenswerte Steigerung der Effizienz der ukrainischen Langstreckenwaffen hin oder auf die Unterstützung durch einen Dritten bei der Zielerfassung und Logistik. Außerdem ist dies der erste Fall, in dem die Ukraine ein Schiff im Kaspischen Meer versenken konnte.



Ukraine setzt Angriffe auf russische Öl-Raffinerien fort

Außerdem setzte die Ukraine während der Woche ihre Langstrecken-Drohnenangriffe auf den russischen Ölsektor und die Militärindustrie fort. Öl-Raffinerien und Verarbeitungsanlagen wurden während der Woche in den russischen Regionen Samara, Saratow und Wolgograd getroffen.
ZDF-Reporterin Anne Brühl.
Trump und Putin haben sich in Alaska getroffen, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Was der Gipfelverlauf für die Ukraine bedeutet, berichtet ZDF-Reporterin Anne Brühl.16.08.2025 | 1:01 min
Obwohl die russische Luftabwehr immer mehr ukrainische Drohnen abschießen kann, gelangen offenbar immer noch genug von ihnen durch, um den ohnehin sensiblen Ölanlagen schweren Schaden zuzufügen.

Explosion in russischer Pulverfabrik

Darüber hinaus ereignete sich am Morgen des 15. August eine schwere Explosion in einer Pulverfabrik in der russischen Region Rjasan. Die Anlage des Unternehmens "Elastik" wurde vollständig zerstört, mindestens elf Menschen kamen ums Leben und mehr als hundert wurden verletzt. Es ist noch unklar, ob die Explosion auf eine ukrainische Aktion zurückzuführen ist.
ZDF-Reporter Armin Coerper.
Trump und Putin haben sich in Alaska getroffen. Darüber, wie der Gipfel für Kreml-Chef Putin gelaufen ist, berichtet ZDF-Reporter Armin Coerper aus Anchorage.16.08.2025 | 1:19 min
In der Nähe der Schlangeninsel ging eine russische Suchoi Su-30SM verloren. Der Verlust des Flugzeugs wurde auch von russischen Quellen bestätigt. Es ist noch unklar, ob es von der Ukraine abgeschossen wurde oder ob es sich um eine technische Störung handelte.
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