Trump unterzeichnet Dekret:Das Wort "Kriegsministerium" ist zurück
Nach über 75 Jahren heißt das US-Verteidigungsministerium wieder Kriegsministerium. Zumindest im Sprachgebrauch von Präsident Donald Trump und seiner Regierung. Was das bedeutet.
US-Präsident Trump hat am Freitag ein Dekret unterzeichnet, das die Verwendung des Begriffs "Kriegsministerium" als Zweittitel für das Ministerium zulässt.
Quelle: epaBereits am Tag als US-Präsident Donald Trump mit seinem schwarzen Filzstift dieses Dekret unterzeichnete, wurden die ersten Türschilder ausgetauscht. Es wurden Tatsachen geschaffen. An der Bürotür des amerikanischen Verteidigungsministers Pete Hegseth hängt nun ein Schild mit seinem neuen, selbst gewählten Titel: "Secretary of War" (Kriegsminister). Seine Social Media Kanäle laufen nun unter diesem Namen - auch die offiziellen.
"Wir werden in die Offensive gehen, nicht nur in die Defensive - maximale Tödlichkeit, nicht laue Legalität, gewaltsame Wirkung, nicht politische Korrektheit", so Hegseth. Trump stimmte ihm zu:
Sehr gut formuliert und im Grunde geht es darum, zu gewinnen.
Donald Trump, US-Präsident
Neue Wahlkreise, streng kontrollierte Museen und die Nationalgarde in der Hauptstadt: Präsident Trump sorgt mit seinen Entscheidungen für eine bedenkliche Entwicklung in den USA.
20.08.2025 | 3:04 minDie Worte des US-Präsidenten markieren: Dies ist kein Neuanfang, sondern eine Rückbesinnung auf frühere Zeiten, in denen die USA Kriege gewonnen haben - mit einem Kriegsministerium. Was eine Randnotiz bleibt: Nur der US-Kongress darf den offiziellen Titel des Ministeriums ändern.
Das Wort "Kriegsministerium" kann als Zweitname vom US-Präsidenten eingeführt werden. Doch wen interessiert diese Unterscheidung, wenn sogar die offizielle Ministeriumswebseite auf eine URL weiterleitet, die "war.gov" geschrieben wird.
Das US-Militär habe kürzlich das iranische Atomprogramm verheerend geschlagen, so US-Verteidigungsminister Hegseth. Laut Generalstabschef Caine seien sieben B-2-Bomber im Einsatz gewesen.
22.06.2025 | 23:30 minUS-Politikexperte: "Das ist eine PR-Kampagne"
Dieser Name sei Teil eines Plans, in welche Richtung sich das US-Verteidigungsministerium verändern werde, analysiert Jeff Rathke, Präsident des deutsch-amerikanischen Instituts an der Johns-Hopkins-Universität, im Gespräch mit ZDFheute. Mit dieser Umbenennung würden Donald Trump und Pete Hegseth die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
"Ob Kriegsministerium oder Verteidigungsministerium - das hat nichts damit zu tun, was dieses Ministerium und die amerikanischen Streitkräfte in der Lage sind zu tun und wozu sie bevollmächtigt sind", so Rathke.
Trump will Truppen in US-Städte schicken. Gegner wie die Gouverneure Newsom und Pritzker warnen vor Diktatur. Doch wo bleibt der Widerstand – und wer könnte ihn anführen?
02.09.2025 | 54:34 minEs sei eine Botschaft an die Truppe und an das Personal, dass dieses Ministerium nun anders ticke. Auch unabhängig davon, ob der US-Kongress einer wirklichen Umbenennung irgendwann zustimmen würde.
Es spielt eher eine Rolle zur Minderung des Widerstandes innerhalb der Verteidigungs- und Sicherheitsstrukturen, wenn fragwürdige Kommandos aus der Führung kommen.
Jeff Rathke, Präsident des deutsch-amerikanischen Instituts an der Johns-Hopkins-Universität
Der 45-jährige ehemalige Soldat und TV-Moderator Pete Hegseth war und ist durchaus umstritten als Chef über das mächtigste Militär der Welt.
US-Verteidigungsminister Hegseth gerät weiter unter Druck: Er soll US-Militärpläne in einem weiteren ungesicherten Gruppenchat geteilt haben, darunter auch mit seiner Ehefrau.
22.04.2025 | 1:32 minNoch immer legte keine offizielle Stelle Beweise vor, wer genau auf dem angeblichen "Drogen-Boot" Anfang September in internationalen Gewässern vor Venezuelas Küste von US-Streitkräften getötet wurde. Im April musste Hegseth erklären, warum Details zu Angriffsplänen in einem Signal-Gruppenchat geteilt wurden - auch in der Gruppe: ein Reporter des US-Magazins "The Atlantic", der dies später veröffentlichte.
US-Streitkräfte haben ein aus Venezuela kommendes Schiff angegriffen. Elf Menschen wurden getötet. Das Schiff soll Drogen geladen haben, so Präsident Trump.
03.09.2025 | 0:23 minEin Signal an die Global Player?
Sendet der neue Zweitname "Department of War" eine Botschaft an internationale Verbündete oder Kontrahenten der USA? In dieser Woche gingen Bilder vom Gipfeltreffen der Shanghaier Gruppe um die Welt. Chinas Präsident Xi Jinping, Kremlchef Wladimir Putin und Indiens Premierminister Narendra Modi schüttelten sich die Hände.
In Tianjin hat China zum Sicherheitsforum geladen. Mit dabei sind Russland und Indien. ZDFheute live analysiert, wie sie ihre Allianz gegen den Westen und Trump stärken wollen.
31.08.2025 | 21:27 minGegenüber ZDFheute hält US-Politologe Chris Edelson die internationale Wirkung jedoch für begrenzt. Putin habe seine eigene Agenda.
Wladimir Putin ist es ziemlich egal, wie das US-Verteidigungsministerium heißt.
Chris Edelson, Professor für Staatswissenschaften an der American University
Der frühere US-Botschafter in China und auch Botschafter bei der Nato, R. Nicholas Burns, spricht von einer "rückwärtsgewandten Entscheidung". In der New York Times schätzt Burns, es spiele China im Wettstreit um globalen Einfluss in die Hände.
Peking wird dies - zu Unrecht - als Beweis dafür darstellen, dass die USA eine Bedrohung für die internationale Ordnung sind und China der Verteidiger des Friedens.
R. Nicholas Burns, ehemaliger US-Diplomat
China demonstriert bei einer Militärparade die enge Freundschaft mit Russland und Nordkorea. Wie stark das Dreier-Bündnis ist, analysiert ZDFheute live.
03.09.2025 | 39:17 minAn diesem Freitag hat US-Präsident Donald Trump mit seinem Dekret Tatsachen geschaffen. In jeder Rede und in jedem offiziellen Papier wird nun stehen "Department of War", obwohl es nur ein Zweitname ist. Auf die Frage, ob der Kongress der Namensänderung zustimmen werde, antwortete Trump: "Wir werden es herausfinden."
Mehr zu Donald Trump
- mit Video
- mit Video
Keine Briefwahl, Ausweispflicht:Trump will Wahlrecht per Dekret verschärfen
- mit Video
Dinner mit vielen warmen Worten:Trump empfängt Tech-Bosse im Weißen Haus
- FAQ
EU-Kartellstrafe gegen Alphabet:Trump droht EU nach Milliardenstrafe gegen Google