Donald Trump will US-Wahlrecht per Dekret verschärfen

Keine Briefwahl, Ausweispflicht:Trump will Wahlrecht per Dekret verschärfen

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Das aktuelle Wahlrecht ist Donald Trump schon lange ein Dorn im Auge. Der US-Präsident will es per Dekret ändern, weil er glaubt, dass es Betrug zulässt. Aber darf er das?

Donald Trump

Wenn es nach dem Willen Trumps geht, wird das US-Wahlrecht geändert. (Archivfoto)

Quelle: AP | Alex Brandon

US-Präsident Donald Trump will per präsidialer Verfügung eine Ausweispflicht für alle Wähler und ein weitgehendes Verbot der Briefwahl durchsetzen. "Eine Ausweispflicht muss Teil jeder einzelnen Stimme sein. Keine Ausnahmen!", erklärte Trump am Samstag auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Er werde zu diesem Zweck eine entsprechende Verfügung erlassen. Zudem solle es keine Briefwahl mehr geben, ausgenommen für Schwerkranke und weit entfernt stationierte Militärangehörige, fügte er hinzu. Bereits im April hatte Trump sein Vorhaben publik gemacht.

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Unbelegte und falsche Behauptungen

Trump stellt seit langem das US-Wahlsystem infrage und behauptet fälschlicherweise, seine Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden im Jahr 2020 sei das Ergebnis von massivem Betrug gewesen. Zudem erheben der Präsident und seine republikanischen Verbündeten unbelegte Behauptungen über eine angebliche massenhafte Stimmabgabe durch Nicht-Staatsbürger, was illegal ist und nur sehr selten vorkommt.

Seit Jahren fordert Trump zudem ein Ende des Einsatzes von Wahlmaschinen und drängt stattdessen auf die Verwendung von Stimmzetteln aus Papier und die Auszählung per Hand. Wahlbeamten zufolge ist dieses Verfahren jedoch zeitaufwendig, teuer und weitaus ungenauer als die maschinelle Auszählung.

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Bereits Anfang August hatte Trump angekündigt, den Einsatz von Briefwahl und Wahlmaschinen vor den Zwischenwahlen 2026 per Verfügung zu beenden. Da die Bundeswahlen in den USA jedoch auf Ebene der Bundesstaaten verwaltet werden, ist unklar, ob der Präsident die verfassungsmäßige Befugnis für eine solche Maßnahme besitzt.

Bundeswahlen 2026 als Stimmungstest

Die Wahlen am 3. November 2026 gelten als erster landesweiter Stimmungstest für Trumps Innen- und Außenpolitik seit seiner Rückkehr ins Amt im Januar. Die Demokraten versuchen dabei, die Mehrheit der Republikaner in beiden Kammern des Kongresses zu brechen, um Trumps innenpolitische Agenda zu blockieren.

Quelle: Reuters

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