Sudan: Drohnenangriff auf UN-Blauhelme - sechs Tote

Friedenstruppe UNISFA:Drohnenangriff auf UN-Blauhelme im Sudan - sechs Tote

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Im Sudan werden bei einem Drohnenangriff auf eine UN-Basis sechs Soldaten getötet, acht weitere verletzt. In dem Land tobt ein blutiger Bürgerkrieg.

Ein UN Blauhelm

Bei einem Drohnenangriff auf einen UN-Stützpunkt im Sudan sind sechs Blauhelmsoldaten getötet und sechs verletzt worden. UN-Generalsekretär Guterres verurteilte die Tat scharf.

14.12.2025 | 0:14 min

Bei einem Drohnenangriff auf einen Stützpunkt der Vereinten Nationen im Sudan sind sechs Blauhelmsoldaten ums Leben gekommen. Acht weitere wurden verletzt, wie die UN-Friedenstruppe UNISFA mitteilte. Alle stammten aus Bangladesch.

Der Angriff erfolgte auf eine Logistikbasis der UN-Mission in Kadugli im sudanesischen Bundesstaat Südkordofan. Die sudanesische Armee veröffentlichte ein Video auf ihrer Facebook-Seite, das Flammen und Rauchschwaden zeigt. Die Armee beschuldigt die Miliz Rapid Support Forces, den Angriff verübt zu haben. Die RSF-Miliz sprach von "falschen Anschuldigungen".

Von Hungersnot betroffene Mutter hält ihren Sohn im Arm

Hunger, Gewalt, Vertreibung – die humanitäre Lage im Sudan spitzt sich weiter zu. Nachdem die RSF-Miliz die Stadt Al-Faschir eingenommen hat, steht die Versorgung vielerorts vor dem Kollaps.

12.11.2025 | 6:22 min

Blutiger Machtkampf im Sudan

Die UN-Mission UNISFA ist in der zwischen dem Sudan und dem Südsudan umstrittenen Region Abyei im Einsatz. Der Südsudan hatte sich 2011 vom Sudan abgespalten. Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Mehrere zehntausend Menschen wurden bereits in dem Konflikt getötet. Zuletzt hatte es verstärkt Kampfhandlungen in der Region Kordofan gegeben.

Behelfsunterkünfte, die von sudanesischen Flüchtlingen errichtet wurden, die aus AL-Faschir flohen.

Im Sudan herrscht seit 2023 ein Bürgerkrieg. Die paramilitärische RSF hat die Stadt Al-Faschir erobert. Hunderttausende fliehen und sind akut in Not.

30.11.2025 | 1:34 min

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tat scharf und erklärte, solche Übergriffe auf Friedenstruppen könnten gemäß internationalem Recht Kriegsverbrechen darstellen. Guterres ermahnte die Konfliktparteien, UN-Personal und Zivilisten zu schützen.

Quelle: AFP, dpa
Über das Thema berichtete zuletzt die ZDFheute Xpress am 14.12.2025 um 13:16 Uhr.

Mehr zum Bürgerkrieg im Sudan

  1. Sudanesische Schüler aus Schulen in der Region Ost-Nil der Hauptstadt halten während einer Protestkundgebung gegen die Verstöße der Rapid Support Forces (RSF) gegen die Bevölkerung von El-Fasher am 3. November 2025 in Khartum die sudanesische Flagge hoch. Nach 18 Monaten Belagerung, Bombardierung und Hunger ergriff die paramilitärische Rapid Support Forces (RSF) am 26. Oktober die Kontrolle über die Stadt El-Fasher im Westen des Sudan und verdrängte damit die letzte Bastion der Armee in der westlichen Region Darfur im Sudan. Die Staatsanwaltschaft des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) äußerte „tiefe Besorgnis und größte Beunruhigung” über Berichte aus El-Fasher über Massenmorde, Vergewaltigungen und andere mutmaßlich begangene Verbrechen.

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