Moskaus Provokationen mit Drohnen:Selenskyj fordert mehr Härte gegen Russland
In Polen und Rumänien wächst nach Vorfällen mit russischen Drohnen die Sorge vor weiteren Provokationen durch Moskau. Präsident Selenskyj will, dass Russland Konsequenzen spürt.
Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine auf Kampfdrohnen, zuletzt drangen sie auch in Polens Luftraum ein. Zugleich rüstet Moskau für das Manöver Sapad. Analyse bei ZDFheute live.
11.09.2025 | 39:01 minDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach den Luftalarmen in den Nachbarländern Polen und Rumänien die Ausweitung des Kriegs vorgeworfen. Die russischen Militärs wüssten genau, wohin ihre Drohnen fliegen, und das sei auch keine Eigenmächtigkeit irgendwelcher untergeordneter Kommandeure, schrieb Selenskyj auf Telegram. "Das ist eine offensichtliche Ausweitung des Kriegs durch Russland."
Dieses Vorgehen mache präventive Handlungen des Westens erforderlich. Russland müsse die Folgen zu spüren bekommen, forderte Selenskyj. Einmal mehr drängte er auf Sanktionen und auch die von US-Präsident Donald Trump ins Spiel gebrachten Zölle gegen Russlands Handel. Es sei aber auch nötig, ein gemeinsames Sicherheitssystem aufzubauen. "Wartet nicht erst auf Dutzende Shahed(-Drohnen) und ballistische Raketen, um endlich Entscheidungen zu treffen", schrieb er an die Europäer gewandt.
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum üben die USA im UN-Sicherheitsrat scharfe Kritik an Russland. Man sei bereit, Nato-Territorium zu schützen.
13.09.2025 | 1:22 minDrohne verletzt rumänischen Luftraum
Rumänien hat am Samstagabend eine Verletzung seines Luftraums durch eine russische Drohne gemeldet. Wie das Verteidigungsministerium in Bukarest am Samstag mitteilte, flog die Drohne während eines russischen Angriffs auf die Infrastruktur in der benachbarten Ukraine durch den Luftraum des Nato-Mitglieds. Zwei F-16-Kampfflugzeuge seien entsandt worden, um die Situation zu überwachen.
Die Flugzeuge hätten die Drohne verfolgt, bis sie in der Nähe des Dorfes Chilia Veche "vom Radar verschwand", hieß es weiter. Die Drohne "flog nicht über bewohnte Gebiete und stellte keine unmittelbare Bedrohung für die Sicherheit der Bevölkerung dar", hieß es in der Erklärung.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Ende Februar 2022 wurden in Rumänien immer wieder russische Drohnentrümmer gefunden - insbesondere wenn Russland Angriffe auf ukrainische Häfen fliegt. Im Februar hatte das rumänische Oberhaus ein Gesetz verabschiedet, das es dem Land ermöglicht, Drohnen abzuschießen, die seinen Luftraum verletzen.
Polen und seine Verbündeten suchen nach einer politischen und militärischen Antwort auf das Eindringen russischer Drohnen auf Nato-Gebiet. „Das was in Polen passiert ist, ist in der Dimension neu“, so Militärexperte Carlo Masala.
11.09.2025 | 4:18 minKmpfjets steigen in Polen auf
In Polen sind am Samstagabend wegen der Gefahr eines russischen Drohnenangriffs auf benachbarte Regionen der Ukraine Kampfjets in die Luft gestiegen. Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau mitteilte, seien zudem die bodengestützten Luftabwehrsysteme am Nachmittag in höchste Bereitschaft versetzt worden. Solche Maßnahmen sind nicht ungewöhnlich, wegen des Vorfalls mit mutmaßlich russischen Drohnen auf polnischem Gebiet in der vergangenen Woche erhalten sie derzeit aber besondere Aufmerksamkeit.
In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 Drohnen tief in den Luftraum Polens eingedrungen, mehrere der Drohnen wurden abgeschossen.
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in polnischen Luftraum debattiert Europa über unmittelbare Konsequenzen, um Russland Grenzen aufzuzeigen.
11.09.2025 | 3:29 minSelenskyj unterstützt Trumps Sanktionen-Vorstoß
Zum Thema Sanktionen sagte Selenskyj, es sei nötig, den russischen Ölhandel zu reduzieren, um so Russlands Möglichkeiten zu verringern, Krieg zu führen. Er lobte in dem Zusammenhang den Vorschlag Trumps zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen Russland. "Ich bitte alle Partner, damit aufzuhören, nach Entschuldigungen zu suchen, um diese oder jene Sanktionen nicht einzuführen - alle: sowohl Europa, als auch die USA, die Länder der G7 und die der G20", sagte er.
Der US-Präsident will die russischen Exporte von Gas und Öl nur dann mit neuen Sanktionen belegen, wenn alle Nato-Staaten mitziehen. Zudem müssten die Bündnispartner ihre Öl-Importe aus Russland einstellen, schrieb Trump am Samstag in sozialen Medien.
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