Vor Nato-Gipfel in Den Haag:Verteidigung: Spanien gegen Fünf-Prozent-Ziel
Spanien lehnt das Fünf-Prozent-Ziel der Nato bei den Verteidigungsausgaben ab. Ministerpräsident Sanchez nennt diesen Plan für sein Land "unvernünftig" und "kontraproduktiv".
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez spricht sich gegen die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent aus.
Quelle: dpaSpanien lehnt die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Länder auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts ab. Ein solcher Schritt sei übertrieben, erklärte die Regierung am Donnerstag. Ministerpräsident Pedro Sánchez schrieb in einem Brief an Nato-Generalsekretär Mark Rutte, Spanien könne sich auf dem Nato-Gipfel nächste Woche in Den Haag "nicht auf ein bestimmtes Ausgabenziel in Bezug auf das BIP festlegen".
Der Ukraine-Krieg zeigt die Spannungen im westlichen Militärbündnis. Die USA verschieben die Aufmerksamkeit in den Indo-Pazifik und fordern von Europa mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit.
19.06.2025 | 44:32 minSanchez wandte sich mit klaren Worten gegen die deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben:
Für Spanien wäre die Verpflichtung auf ein Fünf-Prozent-Ziel nicht nur unvernünftig, sondern auch kontraproduktiv.
Pedro Sánchez, spanischer Ministerpräsident
Beim Nato-Treffen in Antalya im Mai sprach sich Außenminister Wadephul für das US-Ziel von fünf Prozent fürs Militär aus.
15.05.2025 | 2:58 minNato-Verteidigungsausgaben sollen auf fünf Prozent steigen
Ein Vorschlag von Rutte sieht vor, dass die Länder der Nato in Den Haag beschließen, ab 2032 mindestens 3,5 Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur aufzuwenden. Zusammen entspräche dies den fünf Prozent, die US-Präsident Donald Trump von den Partnern gefordert hat. Die meisten Nato-Länder, darunter Deutschland, haben dem Rutte-Vorschlag bereits zugestimmt.
Spanien gehört zu den Nato-Mitgliedern, die das 2014 beschlossene Ziel von zwei Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben bisher nicht erreicht haben. Im April sagte Sánchez, die Regierung werde die Verteidigungsausgaben um 10,5 Milliarden Euro erhöhen, um das bislang vereinbarte Nato-Ziel von zwei Prozent zu erreichen.
Mehr zu den Erhöhungen der Nato-Verteidigungsausgaben
- mit Video
- mit Video
Außenminister bei "illner":Wadephuls Plädoyer für das Fünf-Prozent-Ziel
von Torben Schröder - mit Video
Bis zu 3,5 Prozent des BIP:Klingbeil: Ausgaben für Verteidigung steigen
- 44:32 min
Politik | auslandsjournal:die doku: Nato am Limit
von David Sauer und Isabelle Schaefers