Google: EU verhängt Milliardenstrafe

Verstoß gegen Wettbewerbsregeln:EU verhängt Milliardenstrafe gegen Google

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Die EU verhängt eine Geldstrafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google. Die Kommission sieht Verstöße gegen Wettbewerbsregeln im Werbegeschäft.

Das Logo von Google steht vor der Unternehmenszentrale in Mountain View, Kalifornien.

Google hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Quelle: AFP

Die EU-Kommission verhängt gegen Google wegen Verstößen gegen Wettbewerbsregeln im Werbegeschäft eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro. Der US-Konzern habe eigene Online-Werbedienstleistungen zum Nachteil konkurrierender Anbieter bevorzugt, teilte die Brüsseler Behörde mit.

Die Untersuchung der Kommission habe ergeben, dass Google mit seinen Produkten eine marktbeherrschende Stellung einnehme. Diese habe der Konzern seit 2014 missbraucht, um seinen eigenen Produkten einen Vorteil zu verschaffen. Dadurch habe Google gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstoßen.

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Für die Vermittlung von den Werbeplätzen hat das Unternehmen einen eigenen Marktplatz. Die EU-Kommission fordert Google nun auf, sich nicht weiter selbst zu bevorzugen.

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Die Haupteinnahmequelle des Unternehmens sei dabei Werbung, heißt es in der Mitteilung der EU-Kommission. Google hat 60 Tage Zeit, um der Kommission mitzuteilen, wie es sein Geschäftsmodell den Vorgaben entsprechend anpassen will.

Google will Berufung einlegen

Google reagierte umgehend: Die zuständige Managerin Lee-Anne Mulholland erklärte, die Entscheidung der Kommission sei "falsch". Das Unternehmen werde "dagegen Berufung einlegen".

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Quelle: dpa, AFP
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