Russisch-belarussische Übung:Indien beim Großmanöver Sapad: EU besorgt
Eigentlich wollen Indien und die EU enger zusammenzuarbeiten. Die Teilnahme des Landes an einem russisch-belarussischen Militärmanöver sorgt in Brüssel allerdings für Unruhe.
Das russisch-belarussische Manöver "Sapad-2025" hatte vergangene Woche begonnen.
Quelle: dpaPläne der EU für eine deutlich engere Kooperation mit Indien werden von der jüngsten Beteiligung des Landes am russisch-belarussischen Militärmanöver Sapad überschattet.
Das Vorgehen Indiens sorge für große Besorgnis, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Brüssel. Es stelle sich die Frage, warum das Land an einer für EU-Staaten existenzbedrohlichen Übung teilnehme, wenn es sich eigentlich engere Beziehungen zur EU wünsche.
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Belarus und Russland haben eine groß angelegte Militärübung abgehalten. Unter zahlreichen internationalen Beobachtern waren unerwartet auch US-amerikanische Vertreter vor Ort.
15.09.2025 | 2:33 minKallas stellte am Mittwoch in Brüssel gemeinsam mit Handelskommissar Maros Sefcovic eine Strategie vor, mit der die Zusammenarbeit mit Indien eigentlich deutlich gestärkt werden soll - auch vor dem Hintergrund der protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump.
Zusammenarbeit mit Indien: Weniger Fortschritte als erhofft
Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist nun allerdings unklar. Auch die Gespräche über ein geplantes Freihandelsabkommen verliefen zuletzt schleppend. Bei der jüngsten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche seien weniger Fortschritte erzielt worden als erhofft, sagte Sefcovic.
Russland zeigt beim Großmanöver Sapad zusammen mit Belarus militärische Stärke. Internationale Beobachter durften bei der Militärübung zusehen.
15.09.2025 | 1:27 minIndien hatte sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi mit 65 Soldaten an der am Dienstag zu Ende gegangenen Großübung Sapad von Belarus und Russland 2025 beteiligt. Nach Angaben aus Kreisen der Nato wurden bei ihr auch militärische Operationen trainiert, die bei einem Angriff auf Staaten im Osten der EU zum Einsatz kommen könnten. Schauplätze waren Manövergelände in Belarus und Russland, aber auch die Ostsee und die polare Barentssee.
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