Seit Kriegsbeginn 2022 steht das Atomkraftwerk Saporischschja immer wieder im Fokus der Kämpfe und Berichterstattung.
Quelle: imago
Die internationale Atombehörde IAEA warnt angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die
Ukraine vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. "Es ist klar, dass die Gefahren für die nukleare Sicherheit weiterhin sehr real und allgegenwärtig sind", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Teams hätten berichtet, "dass dies der intensivste Tag mit Luftangriffsalarmen war, den sie seit Ende letzten Jahres erlebt haben".
Grossi sagte laut IAEA-Mitteilung weiter, die Präsenz der IAEA vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs nach wie vor unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich.
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Wiederaufbau der Energieinfrastruktur ist Ziel
Die Expertenteams hätten wegen ungewöhnlich häufigen Luftangriffswarnungen bis zu drei Mal in die Schutzräume gemusst. Grossi fügte hinzu, es sei aber auch von entscheidender Bedeutung, sich auf die Wiederaufbauphase der Energieinfrastruktur vorzubereiten, in der die IAEA ebenfalls eine wichtige Rolle spielen könne.
Die IAEA spielt seit Beginn des russischen Angriffskriegs beim Schutz und der Überwachung des Zustands und der Sicherheit der ukrainischen Kernkraftwerke eine zentrale Rolle. Sie schickt regelmäßig Experten-Teams zu den aktiven Reaktorstandorten in Riwne und Chmelnyzkyj und ist seit September 2022 dauerhaft im Atomkraftwerk Saporischschja, das seit März 2022 unter russischer Kontrolle steht.
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Russlands Ziel: Ukrainische Energieanlagen
Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj sagte auf der Plattform X, alle Ideen Russlands, das Kernkraftwerk Saporischschja ohne die Ukraine wieder in Betrieb zu nehmen, seien absurd und gefährlich. Deshalb müsse die IAEA ohne künstliche Hindernisse in der Anlage präsent sein.
Post von Wolodymyr Selenskyj
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Die im Februar 2022 von Russland angegriffene Ukraine deckt über die Hälfte ihres Strombedarfs mit Atomenergie. Immer wieder versucht das russische Militär durch gezielte Angriffe auf Kraftwerke und das Stromnetz die ukrainische Stromversorgung lahmzulegen. Das im Gebiet Saporischschja liegende mit sechs Blöcken größte Atomkraftwerk Europas wird seit 2022 von russischen Truppen besetzt gehalten.
Das AKW wurde aus Sicherheitsgründen heruntergefahren.Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa