Waldbrände im Osten Deutschlands: Helfer hoffen auf Regen
Feuer im Osten Deutschlands:Helfer hoffen auf Regen in Waldbrand-Gebieten
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Der Waldbrand in Thüringen ist nicht unter Kontrolle, die Gohrischheide in Sachsen ist fast vollständig abgebrannt: Die Lage ist weiter kritisch, Helfer hoffen auf Niederschlag.
Die Löscharbeiten der Brände werden durch den anhaltenden Wind erschwert. Aktuell hoffen die Einsatzkräfte auf Regen. Die Brände haben mittlerweile Tausende Hektar Wald zerstört.06.07.2025 | 1:21 min
Die Lage bei den Waldbränden im Osten Deutschlands ist weiter angespannt. Die Feuerwehr kämpft mit zahlreichen Einsatzkräften gegen die Feuer auf der Saalfelder Höhe in Thüringen und in der Gohrischheide an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg.
Thüringen: Brand auf Saalfelder Höhe nicht unter Kontrolle
Auf der Saalfelder Höhe sei der Brand aus Sicht der Feuerwehr nach wie vor nicht unter Kontrolle, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt. Werde ein Glutnest gelöscht, fache der Wind wenige Meter entfernt das nächste an.
Das Feuer hat mittlerweile 100 Hektar Wald zerstört. Gleichzeitig erschwert der anhaltende Wind die Löscharbeiten. ZDF-Reporterin Franziska Wunderlich berichtet.06.07.2025 | 1:31 min
Seit Mittwoch lodern auf mindestens 250 Hektar nahe dem Ort Gösselsdorf die Flammen. Es ist der größte Waldbrand in Thüringen seit mindestens 33 Jahren. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen. Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) sprach von einem "Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt".
Besondere Probleme bereite ein Gebiet zwischen den Orten Großneundorf und Limbach, sagte Landrat Marko Wolfram (SPD). Im Moment sei er aber zuversichtlich und das Feuer sei im Griff.
Auch am Samstagmorgen war die Lage in den Waldbrandgebieten in Thüringen und Sachsen angespannt.05.07.2025 | 0:17 min
Rettungskräfte müssen mit schwerer Technik in die Brandgebiete
Am Sonntagmorgen flogen im Brandgebiet noch Hubschrauber, unter anderem, um mit einer Wärmebildkamera Glutnester zu identifizieren. Am späten Vormittag wurde die Luftunterstützung dann eingestellt. "Wir haben jetzt auch realisiert, dass wir in den Randbereichen mit Personal reinmüssen und schwerer Technik, und dass die Luftunterstützung da nicht mehr so wirkungsvoll ist", sagte Wolfram. Am Samstag waren noch drei Helikopter über dem Brandgebiet geflogen und hatten Zehntausende Liter Wasser in den Wald gekippt.
Etwa 550 Einsatzkräfte waren laut Wolfram am Sonntagmittag vor Ort. Die Personalstärke soll am Montag aber möglichst auf 300 reduziert werden.
Unsere Kräfte sind erschöpft.
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Marko Wolfram, Landrat von Saalfeld-Rudolstadt
Das Wetter sehe nicht schlecht aus: "Wir hoffen auf Abkühlung, wir hoffen auf Feuchtigkeit, und das unterstützt natürlich unsere Bemühungen, hier zum Ende zu kommen."
In Thüringen toben die schwersten Waldbrände seit 30 Jahren. Wir begleiten eine Familie, die an der Grenze der Flammen lebt und sich auf eine mögliche Evakuierung gefasst macht. 04.07.2025 | 4:58 min
Sachsen: Gohrischheide fast vollständig abgebrannt
Auch in der Gohrischheide im nördlichen Sachsen ist die Lage weiterhin kritisch. Landrat Ralf Hänsel (CDU) sagte, die Gohrischheide sei inzwischen fast komplett abgebrannt. Das habe immerhin den positiven Aspekt, dass verbrannte Flächen nicht erneut brennen könnten.
Laut Landratsamt Meißen waren am Sonntag rund 555 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen am Brandgebiet eingesetzt. Dazu kamen unbemannte Löschroboter aus Brandenburg. Aus Sachsen-Anhalt traf ein Löschzug speziell zur Vegetationsbrandbekämpfung ein. Die Löschhubschrauber haben inzwischen schon Hunderttausende Liter Wasser aus der Luft auf die Brandherde gekippt.
Waldbrandrisiko in Deutschland
ZDFheute Infografik
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Die Gohrischheide liegt an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg. Wegen der jahrzehntelangen militärischen Nutzung des Gebietes ist die Arbeit für die Einsatzkräfte schwierig. Es besteht die Gefahr, dass Munition im Boden detoniert. Teilweise kann nur mit einem großen Sicherheitsabstand und aus Fahrzeugen heraus gelöscht werden.
Das Landratsamt geht mittlerweile davon aus, dass circa 2.100 Hektar verbrannt sind. Das entspricht etwa einem Zehntel der Fläche der Stadt Chemnitz. Die Gohrischheide umfasst laut Landrat Hänsel 2.800 Hektar.
Die Feuerwehr versucht, mit Löschfahrzeugen den Wald- und Vegetationsbrand in der Gohrischheide in Sachsen einzudämmen.
Quelle: dpa
Helfer hoffen auf Regen
Die Helfer und Einsatzkräfte hoffen auf Regen: Niederschläge sind für Montag und Dienstag vorhergesagt. Ob der Regen allerdings das Waldbrandgebiet trifft, ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes fraglich.
Die erwarteten Schauer und Gewitter seien lokal eng begrenzt, sagte Meteorologin Helga Scheef. "Es kann auch sein, dass der Waldbrand gar keinen Regen abbekommt." Dazu kämen Sturmböen, die das Feuer eher weiter anfachen könnten.