In der Nähe von Häusern in Bizanet in Südfrankreich wüten die Flammen.
Quelle: AFP
Im Süden
Frankreichs sind am Sonntag große
Waldbrände ausgebrochen. Wegen der Flammen im Département Aude musste nach Angaben der Präfektur und der Feuerwehr eine Autobahn gesperrt werden. Die berühmte Abtei Fontfroide südwestlich von Narbonne wurde vorsorglich evakuiert.
Die Ursache der Brände ist bisher unklar. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge hätten die örtlichen Behörden mitgeteilt, das Feuer sei durch die Funken der Bremse eines Anhängerrades ausgelöst worden. Dagegen sagte Präfekt Christian Pouget im Sender BFMTV, die Brände seien ausgelöst worden, weil eine Person in einem Anhänger einen Grill transportierte, in dem noch nicht erloschene Glut gewesen sei. Die Glut sei entlang der Straße hinausgeflogen.
Auch auf den griechischen Inseln Kreta und Chios kämpfte die Feuerwehr gegen Waldbrände. Mehrere Ortschaften wurden evakuiert, Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.23.06.2025 | 0:16 min
Feuerwehr und Löschhubschrauber im Einsatz
Betroffen war die zwischen Toulouse und Narbonne verlaufende Autobahn 61, die in beide Richtungen gesperrt wurde. Für die Autofahrer, die bei sengender Hitze im Stau standen, wurde eine Wasserversorgung eingerichtet. Als Vorsichtsmaßnahme wurden neben der Abtei Fontfroide auch ein Campingplatz evakuiert.
Mehr als 150 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen. Auch Löschhubschrauber kamen laut Zivilschutz zum Einsatz.
Über 200 Waldbrände - so viele zählen die Behörden inzwischen in ganz Kanada. Besonders betroffen sind die Provinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba im Zentrum des Landes.07.06.2025 | 1:52 min
Höchsttemperaturen um die 40 Grad
In Südfrankreich herrschten am Sonntag Höchsttemperaturen um die 40 Grad Celsius. Im Ort Grospierres wurden 40,9 Grad gemessen, im Dorf Vinsobres 40,1 Grad und in der Kleinstadt Cadenet 39,9. Nach Angaben des Wetterdienstes Météo-France lagen die Höchsttemperaturen in der gesamten Region zwischen 35 und 38 Grad.
Die Temperaturen in Deutschland sollen bis Mitte kommender Woche weiter steigen. Die 30-Grad-Marke werde deutlich überschritten, warnt der Deutsche Wetterdienst.29.06.2025 | 0:19 min
Wegen der Hitze riefen die französischen Behörden am Sonntag fast im ganzen Land zu erhöhter Wachsamkeit auf. Der Wetterdienst rief für Montag die zweithöchste Hitze-Warnstufe in 84 der 96 Départements aus. An der Mittelmeerküste werden 37 bis 40 Grad erwartet. Vor Mitte der Woche wird nicht mit einer Abkühlung gerechnet.
Die Regierung in Paris berief wegen der Hitzewelle am Sonntagabend eine Krisensitzung ein, wie Innenminister Bruno Retailleau im Sender BFMTV sagte. Geprüft werden demnach vor allem die Richtlinien der Gesundheitsbehörden. Einige Städte haben als Schutzmaßnahme bereits eine Schließung der Schulen verkündet.
Brandenburg gründet ein Waldbrandkompetenzzentrum, verbessert Ausrüstung, Infrastruktur und verschärft Strafen, um Waldbrände künftig besser zu verhindern und schneller zu bekämpfen.23.06.2025 | 1:51 min
Direkter Zusammenhang zwischen Bränden und Klimawandel?
Ob die Feuer versehentlich entstanden oder mit Absicht verursacht wurden, steht noch nicht fest. Einen direkten Zusammenhang zwischen dem
Klimawandel und einzelnen Waldbränden nachzuweisen, ist laut Experten schwierig. Fest steht: Durch den Klimawandel gibt es mehr heiße Tage. Hitze allein löst zwar noch keine Waldbrände aus.
Hitze, Trockenheit, menschliches Fehlverhalten: Die Waldbrandgefahr steigt. Wie hoch ist das Risiko aktuell, welche Regionen sind besonders gefährdet? Und was kann man tun?
von Christine Elsner und Birgit Hermes
Aber hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Luftfeuchtigkeit und Wind können das Risiko für Waldbrände steigern. In Südeuropa, dem Norden Eurasiens, in den USA und Australien haben die Wahrscheinlichkeit von Bränden und die verbrannten Flächen wegen des Klimawandels zugenommen.
Quelle: dpa, AFP