Hunderte tote Kraniche:Vogelgrippe breitet sich in Deutschland rasant aus
In mehreren Bundesländern sterben aktuell zahlreiche Kraniche an der Vogelgrippe. Experten warnen vor einer schnellen Ausbreitung unter Wildvögeln und Geflügel.
Am Stausee Kelbra in Sachsen-Anhalt gibt es einen Ausbruch der Vogelgrippe. Als Schutzmaßnahme wird die schnelle Entfernung der Kadaver durch Expertenteams empfohlen.
Quelle: dpaDie gefürchtete Vogelgrippe breitet sich aktuell unter Wildvögeln und Geflügel in Deutschland stark aus. Die Zahl der Ausbrüche in Geflügelhaltungen im Oktober sei sprunghaft gestiegen, teilte das bundesweit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald mit.
In seiner aktuellen Einschätzung hat es das Risiko für Ausbrüche in Geflügelhaltungen von "gering" auf "hoch" gesetzt und das für Wildvögel von "moderat" auf "hoch".
Ostdeutsche Bundesländer melden Anstieg von Vogelgrippe-Fällen
Besonders auffällig: Mehrere ostdeutsche Bundesländer melden seit einigen Tagen eine erhöhte Sterblichkeit von Kranichen. Mehr als 100 tote Tiere waren in der vergangenen Woche am Stausee Kelbra an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen entdeckt worden. An der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern wurden am Wochenende ebenfalls Dutzende tote Kraniche geborgen, wie der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte berichtete.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für Menschen ist sie Experten zufolge nicht gefährlich.
Das FLI empfiehlt als Schutzmaßnahme die schnelle Entfernung von Wildvogel-Kadavern durch Expertenteams, um weitere Infektionen vor allem von Aasfressern wie Krähen, Raben, Seeadlern oder Füchsen zu vermeiden. Die Bevölkerung sollte Kontakte mit erkrankten oder verendeten Wildvögeln meiden, hieß es weiter. Geflügelhaltern wird dringend empfohlen, Kontakte des Geflügels zu Wildvögeln zu minimieren und so das Risiko einer Einschleppung der Krankheit zu verhindern.
Quelle: dpa
Im Herbst sammeln sich an einigen Orten in Brandenburg tausende Kraniche, um einen Zwischenstopp auf ihrem Weg in den Süden einzulegen.
08.10.2025 | 6:17 minDas FLI bestätigte nun den Verdacht einer Infektion mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) des Subtyps H5N1 - umgangssprachlich als Vogelgrippevirus bekannt - bei eingesandten Kranichproben aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ein größeres Kranichsterben habe es in der Vergangenheit unter anderem in Israel und Ungarn gegeben, sagte FLI-Sprecherin Elke Reinking.
Die hohe Zahl an betroffenen Geflügelbetrieben hänge mit der aktuellen Dichte und den Bewegungen der Wildvögel zusammen, ergänzte Reinking. Im Oktober seien bereits über 15 betroffene Geflügelbetriebe registriert worden. Im gesamten September seien es vier gewesen. Warum es in dieser Saison so viele Fälle gibt, ist noch unbekannt. Das Virus werde am FLI noch genetisch analysiert, heißt es.
Die Frankfurter Hauptwache wird einmal im Monat zur ambulanten Tierarztpraxis. Der Verein "Soziale Tier-Not-Hilfe" ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen, ihre kranken Tiere dort untersuchen zu lassen.
06.10.2025 | 1:55 minForscher erwarten weitere Ausbreitung der Vogelgrippe
Mit einer weiteren, möglicherweise großflächigen Ausbreitung von HPAIV-Infektionen müsse in nächster Zeit gerechnet werden, erklärte das FLI. Schon jetzt seien nicht nur Kraniche betroffen. "Andere wilde Wasservogelarten wie Enten oder Gänse zeigen unter Umständen geringere Krankheitssymptome einer HPAIV-Infektion, auch weil sie bereits eine Teilimmunität entwickelt haben könnten."
Mehr Nachrichten aus der Tierwelt
"Fat-Bear"-Wahl:Braunbär "Chunk" ist der dickste von allen
mit VideoRekordbeteiligung bei Abstimmung:Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026
mit VideoHerkunft von Erwin geklärt:Wandernder Elch im Schwarzwald eingefangen
mit Video