Wie Madonna mit Stil und Provokation zur Pop-Ikone wurde
Provokation, Phänomen, Ikone:Wie Madonna zur mächtigsten Frau im Pop wurde
von Bettina Blaß
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Vom rebellischen Mädchen aus Michigan zur Pop-Ikone: Madonna kämpfte sich mit Ehrgeiz, Stil und Provokation an die Spitze - und veränderte die Musikwelt für immer.
Madonna – Sängerin, Schauspielerin, Skandalnudel, Stilikone. Ein Mädchen aus Michigan wird in New York zur Königin der Musikwelt.25.08.2025 | 88:56 min
Mit 35 Dollar in der Tasche, zum ersten Mal geflogen, zum ersten Mal mit einem Taxi gefahren - so kam Madonna Louise Ciccone im Alter von 17 Jahren nach New York. Sie wollte etwas aus ihrem Leben machen, nicht in Michigan oder einer Stadt im Mittleren Westen der USA "vergammeln", wie sie selbst es sagte. Sie tanzte in einigen Gruppen, die ihr zu langweilig waren.
Dann rebellierte sie: schnitt sich die Haare und gelte sie hoch, riss Löcher in ihre Leggins und Strumpfhosen und spickte sie mit Sicherheitsnadeln. Madonna wollte zeigen, dass sie anders ist.
Der Name "Madonna" bedeute ihr eine Menge, sagt die Pop-Ikone in der ZDFinfo-Dokumentation "Becoming Madonna". Ihr Bruder Christopher ergänzt: "Sie heißt wie unsere Mutter: Madonna. An sowas gehst du kaputt - oder es macht dich richtig stark." Bei Madonna war wohl Letzteres der Fall.
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Ehrgeiz war der Antrieb von Madonna
In New York lebte sie in einer Gegend, in der viele Prostituierte waren. Sie selbst wurde mehrfach für eine gehalten. Auf einer Party lernte Madonna dann den Musiker Dan Gilroy kennen. In seinem Studio probte sie, brachte sich selbst Schlagzeug, Gitarre und Klavier bei.
Sie spielte kurz in Gilroys Band, wurde dort aber rausgeworfen, weil sie zu viel Raum beanspruchte. Danach lernte sie Stephen Bray kennen und setze mit ihm ihre musikalische Karriere fort. Bis sie Camille Barbone traf, eine Expertin für die Entertainment-Branche - und bald schon Madonnas Managerin: "Ihr Ehrgeiz ist ihr Antrieb gewesen", sagt sie über den heutigen Top-Star.
Doch auch von ihr trennte sich Madonna kurz und schmerzlos, weil sie sich musikalisch in eine Ecke gedrängt fühlte, die ihr nicht gefiel. Über Umwege kam sie an den Manager von Michael Jackson, Freddy DeMann.
Wer managt den größten Star Amerikas? Den will ich.
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Madonna, Sängerin
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Volltreffer mit "Like a Virgin" gelandet
Jackson hatte gerade eines der ersten längeren Musikvideos produziert. "Ich bin genauso talentiert wie Michael Jackson. Also mache ich das auch!", sagte Madonna. Bei den MTV Awards kroch sie als Braut verkleidet zu "Like a Virgin" über die Bühne. Viele waren geschockt, doch letztlich war das ein Volltreffer. Plötzlich verkaufte die damals 25-Jährige 75.000 Platten - am Tag.
Sehen Sie die Doku "Becoming Madonna" am 25. August um 11:15 Uhr bei ZDFinfo oder streamen Sie sie jederzeit im ZDF-Streaming-Portal.
Rückhalt für Madonna in der queeren Szene
Besonders früh fand Madonna außerdem Rückhalt in der queeren Szene. Ihre ersten Auftritte in den Clubs von New York wurden vor allem von Schwulen gefeiert. Einer ihrer engsten Freunde war Martin Burgoyne, Barkeeper, später Art Director - und schwul.
Ich finde, dass die meisten schwulen Männer offener zu ihren Gefühlen stehen als heterosexuelle Männer. Für mich sind sie irgendwie echter.
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Madonna
Die Szene prägte nicht nur ihren Stil, sondern auch ihre Musik.
Als Burgoyne an Aids erkrankte, bezahlte sie seine Medikamente, die allein schon 1.800 US-Dollar im Monat kosteten. Zudem übernahm sie unter anderem auch die Kosten für seine Wohnung.
Skandale, Starallüren und unzählige verkaufte Platten: Madonna ist eine der größten Popikonen der Geschichte. ZDFinfo blickt auf die Person hinter dem Superstar.07.09.2020 | 44:43 min
Madonna als Reizfigur
Mit dem Erfolg wuchs auch die Kritik an der Sängerin. Manche hielten Madonna für ein Flittchen, andere sagten, sie habe sich hochgeschlafen. Ihre Ehe mit dem Schauspieler Sean Penn hielt nicht lang. 1989, nach nur vier Jahren, ließ sich das Paar scheiden.
In der Musik war Madonna reifer geworden, machte sich mehr Gedanken und änderte ihren Stil. In "Like a Prayer" ging es jetzt um ihre Beziehung zur Kirche, zu Gott und um Rassismus. Pepsi Cola cancelte wegen des Videos zum Song allerdings die Werbekampagne mit ihr.
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von Sina Tschudin
Interview
Auf der folgenden Tour arbeitete sie mit vielen Schwarzen und Homosexuellen zusammen. Auch das schockierte viele. Dann gab es explizite Bilder von ihr in einem Buch. Es verkaufte sich wie warme Semmeln - trotz des Preises von 50 US-Dollar.
Alle haben gesagt, 'das ist Dreck', aber trotzdem haben es alle gekauft. Das sagt einiges über die Verlogenheit der meisten Leute.
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Madonna, Superstar
Auch über 40 Jahre nach dem Erscheinen ihres Albums "Like a Virgin" ist Madonna noch immer ein Superstar. 2023 tourte sie zuletzt in Deutschland und füllte die Arenen in Köln und Berlin.
Quelle: dpa
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