Justin Bieber: Ein Weltstar zwischen Krankheit und Drogen

Er ist ein weltweit gefeierter Megastar: Justin Bieber füllt Stadien auf allen Kontinenten, spielt ausverkaufte Welttourneen vor Millionen Fans. Dass aus dem Jungen aus dem kanadischen London, Ontario, einmal ein solcher Superstar werden würde, war 1994 bei seiner Geburt kaum vorstellbar.

Seine Mutter Pattie war 18 Jahre alt, sein Vater saß im Gefängnis. Nach der Entlassung zogen die beiden zusammen, trennten sich aber, als Justin zehn Monate alt war. Pattie Mallette hielt sich und ihren Sohn mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

Schon in der Grundschule entdeckte Justin Bieber die Musik für sich - Michael Jackson, Usher, aber auch Metallica und AC/DC. Musikunterricht war zu teuer, also brachte er sich selbst Gitarre, Schlagzeug und Trompete bei. Mit zwölf spielte er Straßenmusik vorm Theater und verdiente mit Glück bis zu 500 Dollar am Tag.

Dann nahm er an einem Talentwettbewerb teil. Seine Mutter filmte das Ganze und stellte die Clips auf YouTube - eigentlich nur für Freunde und Familie. Doch die Klickzahlen explodierten.

Scooter Braun, damals ein aufstrebender Manager, wurde auf das YouTube-Talent aufmerksam. Er stellte Bieber dessen Idol Usher vor. Das war der Beginn der Karriere.

Justin Bieber unterschrieb seinen ersten Plattenvertrag und brach die Schule ab. Mit Social Media baute er sich eine globale Fangemeinde auf. 2010 erschien "Baby": Das war der endgültige Durchbruch.

Sein cleaner Look, gekämmte Haare und Jeansjacke, machte ihn laut Popkritiker Jeff Weiss zur Symbolfigur. "Das war echt wie eine kollektive Psychose. Eine weltweite Obsession", sagt Weiss in der Dokumentation "The True Story of Justin Bieber". Der Konzertfilm "Never Say Never" wurde 2011 der erfolgreichste seiner Art in den USA und spielte 73 Millionen Dollar ein.

Biebers Fans vergötterten den kanadischen Teenager. Seine Auftritte in Einkaufszentren wurden gestürmt. Die Masse an Menschen war so gewaltig, dass sogar die Polizei eingreifen musste. Durch den massiven Ansturm kam es häufig auch zu Verletzten.

Doch der ganze Hype hinterließ beim Weltstar Spuren. Er fühle sich wie ein "Zootier, ausgestellt auf einem Podest", verriet Bieber in einem Interview. Zu dieser Zeit war der damals 17-Jährige in jeder US-amerikanischen Talk- und Radioshow präsent und gab unzählige Interviews.

Dann kam Selena Gomez. Die Beziehung der beiden Teenie-Stars wurde zur Dauerschlagzeile. Mit 18 verlor Justin Bieber die Kontrolle: Er konsumierte Hustensaft in hohen Mengen und Drogen wie MDMA und Magic Mushrooms. In London zeigte er sich mit Gasmaske.

In Amsterdam sagte er über Anne Frank: "Anne war ein tolles Mädchen. Hoffentlich wäre sie ein Belieber gewesen". Das hatte weltweit für Kritik gesorgt. Ein Belieber ist ein leidenschaftlicher Fan von Justin Bieber - zusammengesetzt aus "Bieber" und dem englischen Wort "believer", also "Gläubiger".

Die Security von Justin Bieber sei in der Zeit nachts rein gekommen, "um meinen Puls zu checken", erzählt Bieber.

2015 schaffte er das Comeback mit dem Album "Purpose" - textlich reifer, musikalisch reflektierter. Es folgten ein Grammy, Welttournee, Anerkennung. Doch 2017 brach Bieber die Tour ab - erschöpft, körperlich wie seelisch.

2022 der nächste Schlag für Justin Bieber: Gesichtslähmung durch das Ramsay-Hunt-Syndrom. Erneut wurde eine Tour abgesagt.

Heutzutage versucht Bieber mit einem geordneten Privatleben zur Ruhe zu kommen. Auf Sozialen Medien postet er Bilder von seiner Familie. So bleibt der Superstar auch weiter in Kontakt mit seinen Fans.