Die Vorgänger von Leo XIV.:Worauf die Namenswahl des Papstes hinweist
Die Wahl des Papstnamens gilt als erster Hinweis, in welche Richtung der neue Papst die Kirche steuern will. US-Kardinal Robert Francis Prevost hat sich für Leo entschieden.
Der neue Papst kommt aus den USA. Er gilt als ausgleichend und versöhnlich, unterstütze Papst Franziskus auf seinem Weg zu einer synodal ausgerichteten Kirche. Ein Portrait.
08.05.2025 | 2:28 minLeo - "Löwe" - gehört zu den Top Ten in der Reihe der Papstnamen und so wird aus US-Kardinal Robert Francis Prevost nun Leo XIV. Sein Name geht auf einige wichtige Vorgänger in der Katholischen Kirche zurück:
Der erste Stellvertreter des Apostels Petrus
Leo I. (440 bis 461) formulierte erstmals, als Papst und Bischof von Rom Stellvertreter des Apostels Petrus zu sein. Er beanspruchte für sich, eine Gesamtverantwortung und Vollmacht als Erster der Apostel über die gesamte Kirche auszuüben.
Dieser Papst, auch Leo der Große genannt, galt als Kämpfer für die Lehren der Katholischen Kirche und setzte sich entschieden gegen die verschiedenen Irrlehren ein, die im fünften Jahrhundert kursierten.
Leo I.: Mann des "einfachen Volkes"
Die Katholische Kirche bezeichnet Papst Leo I. aber auch als "begnadeten Theologen und Prediger", der "dem einfachen Volk" nahegestanden habe.
Papst Leo I.
Quelle: ImagoDargestellt wurde Leo I. oft mit einem Drachen, der seine Beteiligung an der Rettung Roms vor den Hunnen symbolisiert. Leo ist Schutzherr der Sänger, Musiker und Organisten. Nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen.
Leo XIII. - ein Friedenspapst
Seither gab es zwölf weitere Päpste mit dem Namen Leo. Der letzte Namensträger Leo XIII. war von 1878 bis 1903 Papst. Er galt als Versöhner - unter seinem Pontifikat wurden etwa Konflikte mit der Schweiz und vielen lateinamerikanischen Staaten beigelegt.
Die Kardinäle haben sich geeinigt, Robert Francis Prevost ist der neue Papst. Wie ist die Stimmung auf dem Petersplatz? Andres Postel berichtet live vor Ort.
08.05.2025 | 1:16 minDer Augsburger Historiker und Priester Jörg Ernesti, Autor einer Biografie über Leo XIII., würdigt ihn als Staatsmann und Papst. Unter seinem Pontifikat wurden zentrale Grundlagen für die moderne vatikanische Außenpolitik gelegt. Zudem positionierte sich der Vatikan erstmals als humanitärer Akteur in Kriegs- und Krisenzeiten.
Papst Leo XIII.
Quelle: ImagoSoziales Thema war wichtig
Ein Meilenstein war die Enzyklika Rerum novarum (1891), mit der Leo XIII. als erster Papst die soziale Frage thematisierte. Er forderte gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Arbeiter - ein revolutionärer Schritt zur Etablierung der katholischen Soziallehre.
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