Papst Leo XIV.: Wer ist der Nachfolger von Papst Franziskus?
Kardinal Robert F. Prevost:Leo XIV.: Wer ist der neue Papst?
|
Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst. Er gab sich den Namen Leo XIV. Wer ist der 69-Jährige aus den USA?
Der neue Papst kommt aus den USA. Er gilt als ausgleichend und versöhnlich, unterstütze Papst Franziskus auf seinem Weg zu einer synodal ausgerichteten Kirche. Ein Portrait. 08.05.2025 | 2:28 min
Mit Papst Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, hat die katholische Kirche erstmals ein Oberhaupt mit US-amerikanischem Pass. Kirchenoberhäupter aus den USA galten lange als undenkbar.
Um politische Verwicklungen zu vermeiden, sollte der Chef der weltweit größten Glaubensgemeinschaft eigentlich nicht aus dem mächtigsten Land der Erde stammen. Aber der neue Papst ist in der Weltkirche und in der römischen Kurie mindestens ebenso zuhause wie im Land seiner Geburt.
Seit einem Tag im Amt: Papst Leo XIV., erster US-Amerikaner mit peruanischer Staatsbürgerschaft. Seine erste Predigt hielt er vor Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle. 09.05.2025 | 2:00 min
Prevost leitete Vatikanbehörde für Bischöfe
Unter dem Vorgänger Franzikus leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war er in den vergangenen zwei Jahren zuständig für Bischofsernennungen weltweit.
Der neu gewählte Papst Leo XIV. wendet sich erstmals an die Gläubigen: "Friede sei mit euch", spricht er zu der jubelnden Menge auf dem Petersplatz.08.05.2025 | 1:22 min
Über seine Behörde laufen auch die sogenannten Ad-limina-Besuche. Regelmäßig kommen Bischofskonferenzen zur Berichterstattung über ihre lokale Kirche in den Vatikan. Das machte Prevost zu einem der bekanntesten Gesichter im Kardinalskollegium, das nie zuvor so zerstreut über die Welt war und sich vor dem Konklave untereinander kaum kannte.
Pragmatiker mit internationaler Erfahrung
Der am 14. September 1955 in Chicago geborene Kirchenmann gilt als diplomatisch, pragmatisch und geschätzt bei progressiven wie konservativen Kirchenvertretern, ebenso bei seinen Mitarbeitern. Internationale Erfahrung sammelte er nicht erst durch seine letzte Position in der Kurie.
1977 trat er dem Augustinerorden bei. Mit 27 Jahren schickte ihn sein Orden nach Rom, um dort Kirchenrecht zu studieren. Im gleichen Jahr wurde er zum Priester geweiht.
Robert Francis Prevost wurde zum neuen Papst gewählt. ZDF-Kirchenexperte Jürgen Erbacher berichtet, was von dem US-Amerikaner zu erwarten ist. 08.05.2025 | 1:17 min
Jahre in Peru prägten Papst Leo XIV.
Die prägendsten Jahre folgen, nachdem er ins südamerikanische Peru entsandt wird. Fast 30 Jahre dient der Augustiner dort seiner Kirche als Missionar, spricht fließend spanisch. 2015 wird er Bischof von Chiclayo im Norden Perus. Viele Gläubige dort schätzen seine pastorale Nähe und sein Engagement.
2002 wählte ihn der Augustinerorden zu seinem weltweiten Leiter. Für zwei Amtszeiten ging Prevost nach Rom. In der Generalkurie seines Ordens nahe dem Vatikan lebt der US-Amerikaner seit seiner erneuten Rückkehr nach Rom Anfang 2023.
Über Peru nach Rom
In Peru lernte ihn Papst Franziskus kennen, der ihn schließlich als Leiter der Bischofsbehörde in den Vatikan holte und zum Kardinal machte. Zugleich war Prevost auch Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission.
Der neue Papst ist gewählt. Er nennt sich Leo XIV. und startet mit einer großen Messe. Wann die Amtseinführung stattfindet, ist noch offen - alles zur Papstwahl hier im Liveblog.
Liveblog
Nun muss Leo XIV. nicht nur einen weltweit organisierten Orden, sondern die gesamte katholische Weltkirche mit ihren 1,4 Milliarden Mitgliedern leiten. Den Weg seines Vorgängers in Richtung einer Kirche mit mehr Teilhabe aller Gläubigen dürfte er weitergehen.
Franziskus hatte diesen Weg noch kurz vor seinem Tod nochmals verlängert, indem er eine "kirchliche Generalversammlung" für Oktober 2028 anberaumte. Den bescheidenen und menschennahen Stil von Franziskus wird wohl auch der nächste Ordensmann im Papstamt fortführen wollen.
Prevost offen für synodalen Weg in Deutschland
Mit Blick auf den synodalen Weg in Deutschland zeigte sich Kardinal Prevost offen, gilt als ausgleichend und versöhnlich. Unter den amerikanischen Kardinälen vertritt er eine zurückhaltende Position, ist kein Hardliner, sondern unterstützte Papst Franziskus auf dem Weg zu einer synodal ausgerichteten Kirche.
Wir glauben ganz fest daran, dass die katholische Kirche nach wie vor geeint sein wird und das trifft auch für die Kirche in Deutschland zu.
„
Kardinal Robert F. Prevost im März 2024
Papst Franziskus förderte den Augustiner mit lateinamerikanischem Herz.