Flughafen München: Drohnensichtungen sorgen für Ausfälle

Flugzeuge umgeleitet, Starts abgesagt:Drohnensichtungen am Münchner Flughafen

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Wegen Drohnensichtungen im Bereich des Flughafens München mussten am Abend Flüge ausgesetzt werden. Die Polizei ermittelt - bislang ohne Ergebnis.

Polizei und Feuerwehr sind nach Drohnensichtungen und Flugausfällen am Flughafen München im Einsatz. Wegen Drohnensichtungen sind am Flughafen in München am Donnerstagabend rund 20 Flüge ausgefallen.

Die Bundes- und Landespolizei leiteten umgehend Ermittlungen ein.

Quelle: picture alliance/dpa

Wegen mehrerer Drohnensichtungen ist es am Donnerstagabend am Flughafen München zunächst zu Einschränkungen gekommen, später wurde der Flugverkehr ganz eingestellt, wie der Betreiber mitteilte. Rund 30 Flüge waren davon betroffen.

Nach Angaben der Bundespolizei wurden zwischen 21:30 Uhr und Mitternacht Drohnen im Bereich des Flughafengeländes sowie in den angrenzenden Regionen Erding und Freising gesichtet, wie ein Sprecher der Polizei dem ZDF bestätigte.

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Keine Details zur Drohnenart bekannt

Infolge der Vorfälle seien gegen 22:30 Uhr zwei Start- und Landebahnen vorsorglich gesperrt worden. Die Bundes- und Landespolizei leiteten umgehend Ermittlungen ein. Einsatzkräfte durchsuchten das Gelände nach Flugobjekten und möglichen Verdächtigen - ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz.

Bislang gebe es jedoch keine Erkenntnisse zur Art oder Herkunft der Drohnen, so die Bundespolizei gegenüber dem ZDF. Zunächst war auch unklar, ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte. Mehrere Personen hatten der Bundespolizei zuvor von Drohnensichtungen berichtet.

Flughafen München: Starts abgesagt, Flugzeuge umgeleitet

17 Flugzeuge konnten wegen der Drohnensichtungen nicht mehr starten, teilte der Flughafen München mit. Davon betroffen waren rund 3.000 Passagiere. Des Weiteren seien 15 ankommende Flüge nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet worden.

Ein Passagier sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Flugzeug schon auf der Startbahn gewesen sei, dann aber wieder zurück zum Terminal gerollt sei. Zahlreiche gestrandete Reisende mussten die Nacht am Flughafen verbringen. Die Polizei und die Flughafenfeuerwehr bauten im Terminal hierfür Dutzende Feldbetten auf.

Drohnensichtungen am Flughafen München

Flughafen München: Menschen warten auf Feldbetten.

Quelle: picture alliance/dpa

Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens.

Der ukrainische Präsident Selenskyj mit dem englischen Premierminister Keir Starmer auf dem Gipfel in Kopenhagen.

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Zahl an Luftraum-Verletzungen durch Drohnen gestiegen

Zuletzt hatte es eine massive Zunahme an Verletzungen des europäischen Luftraums durch Drohnen gegeben. Infolgedessen hatten mehrere Politiker - darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - ein sogenanntes Drohnenwall-System für Europa gefordert.

Auch in Schleswig-Holstein waren in der vergangenen Woche "Drohnenschwärme" festgestellt worden, wie Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) damals gesagt hatte. Er sprach in dem Zusammenhang von einer gestiegenen Gefahr für die Sicherheit in Deutschland und kündigte den Aufbau eines neuen Drohnenabwehrzentrums an.

Politik, Militär und Geheimdienste vermuten Russland hinter diesen Aktionen. Ob es zwischen den bisherigen Drohnenüberflügen und denen in der bayerischen Landeshauptstadt einen Zusammenhang gibt, ist unbekannt. Die Ermittlungen dauern an. Der Flugbetrieb in München wurde am Freitagmorgen wieder aufgenommen.

Quelle: ZDF, dpa, AFP

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