Wirbelsturm nimmt Kurs auf Bermudas:Hurrikan "Melissa": UN sprechen von nie dagewesenem Ausmaß
Der Hurrikan "Melissa" richtet in den Karibikstaaten Jamaika, Kuba und Haiti verheerende Schäden an. Die UN sprechen von einem nie dagewesenen Ausmaß.
Mehrere Menschen haben durch Hurrikan Melissa auf Jamaika, Haiti und Kuba ihr Leben verloren.
30.10.2025 | 0:23 minNach seinem zerstörerischen Kurs durch mehrere Staaten der Karibik befindet sich Hurrikan "Melissa" vorerst wieder über dem offenen Meer. Auf den Bahamas, über die der Sturm zuletzt gefegt war, wurde eine Hurrikan-Warnung am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) aufgehoben.
Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh: "Melissa" nimmt - nun wieder leicht verstärkt als Hurrikan der Stufe 2 von 5 - Kurs auf die Inselgruppe Bermuda im Nordatlantik. Zuvor hat der Hurrikan in den Karibikstaaten Jamaika, Kuba und Haiti verheerende Schäden angerichtet.
Melissa war am Dienstag als Hurrikan der Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde auf Jamaika getroffen - einer der stärksten jemals im Atlantik gemessenen Hurrikane. Später schwächte er sich ab und zog weiter nach Kuba. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb auf X:
Wenn es die Bedingungen erlauben, beginnen wir mit dem Wiederaufbau. Wir sind bereit.
Miguel Díaz-Canel, Präsident Kuba
Mehr als 735.000 Menschen waren nach Regierungsangaben zuvor in Sicherheit gebracht worden.
Nach Jamaika hat Hurrikan Melissa auch in Kuba schwere Schäden angerichtet.
29.10.2025 | 1:38 minDie Auswirkungen des Hurrikans könnten die schwere Wirtschaftskrise in dem Land mit seinen rund elf Millionen Einwohnern verschärfen. Diese hat auf Kuba bereits zu lang anhaltenden Stromausfällen sowie zu Treibstoff- und Nahrungsmittelknappheit geführt.
Haiti: Viele Kinder unter den Opfern
In Haiti kamen mindestens 24 Menschen ums Leben, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Allein in der haitianischen Gemeinde Petit Goâve starben rund 20 Menschen, als ein Fluss aufgrund der anhaltenden Regenfälle im Westen des Landes über die Ufer trat.
Wie der Leiter des Zivilschutzes, Emmanuel Pierre, örtlichen Medien sagte, werden mindestens 18 weitere Menschen vermisst. Die Hälfte der Todesopfer seien Kinder. Häuser, Autos und Vieh seien von den Wassermassen mitgerissen und Felder zerstört worden, meldete die Zeitung "Le Nouvelliste" unter Berufung auf Augenzeugen.
Besonders im Südwesten von Jamaika führte Hurrikan "Melissa" zu starken Überschwemmungen und zerstörten Gebäuden. Eine deutsche Auswanderin berichtet vor Ort von der Situation.
29.10.2025 | 2:05 minJamaika: Warnung vor Krokodilen in Überschwemmungsgebieten
In Jamaika gibt es mindestens vier Tote. Im Westen der Insel kam auch ein Baby ums Leben, als ein Baum umstürzte, berichtete Staatsminister Abka Fitz-Henley dem Sender Nationwide News Network. Zehntausende Menschen suchten Zuflucht in Notunterkünften.
Bildungsministerin Dixon sagte, 77 Prozent der Insel seien von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Wasserversorgung sei hingegen nicht stark betroffen. Nach Angaben der Behörden wurden Krankenhäuser und Brücken beschädigt. Die regionale Gesundheitsbehörde Serha warnte in überschwemmten Regionen vor Krokodilen. Angesichts der schweren Schäden erklärte die Regierung die Karibikinsel zum Katastrophengebiet.
"Melissa" hat mit Windgeschwindigkeiten bis 295 km/h große Teile von Jamaika verwüstet.
29.10.2025 | 1:46 minUSA schicken Rettungsteams
Die Vereinten Nationen sprachen angesichts der Verwüstungen von Zerstörung in nie dagewesenem Ausmaß. US-Präsident Donald Trump kündigte Unterstützung für die betroffenen Länder an.
US-Außenminister Marco Rubio entsandte ein Katastrophenhilfeteam in die Region, darunter auch Such- und Rettungsteams. Die Experten sollen den Hilfsbedarf ermitteln und erste Such- und Bergungseinsätze unterstützen, wie das Außenministerium mitteilte. Man arbeite mit den Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und den Regierungen der betroffenen Länder zusammen, um etwa Lebensmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter, Hygieneartikel und Notunterkünfte bereitzustellen, hieß es weiter.
Hurrikan "Melissa" hat in Jamaika enorme Schäden angerichtet. Satellitenbilder und Wetterdaten zeigen, wie binnen weniger Tage ein "Jahrhundertsturm" entstand.
29.10.2025 | 1:33 minVorsichtsmaßnahmen auf den Bermuda-Inseln
Der Wirbelsturm war am Morgen (Ortszeit) noch etwa 1.100 Kilometer südwestlich von Bermuda entfernt, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) mitteilte. An Bermuda werde "Melissa" voraussichtlich als Hurrikan der Kategorie 1 vorbeiziehen, erklärte die Regierung der Inselgruppe in den Onlinenetzwerken.
Das britische Überseegebiet werde wahrscheinlich "nicht direkt" getroffen. Dennoch sei der Wirbelsturm "nah genug" an den Bermuda-Inseln, "um Vorsichtsmaßnahmen zu rechtfertigen". Für andere Karibik-Staaten gab das NHC keine Entwarnung. Die Überschwemmungen könnten demnach in Kuba, Jamaika, Haiti und der Dominikanischen Republik weiter anhalten.
Mehr zu Unwettern
Felssturz und Hotel-Evakuierung:Ex-Hurrikan "Gabrielle" setzt Ibiza unter Wasser
mit VideoZehntausende ohne Strom:Mexiko: Totenzahl nach Überschwemmungen steigt weiter
mit VideoTropensturm in Asien:Super-Taifun rast auf Philippinen zu
mit Video18 Fußballfelder pro Minute:Zerstörung von Tropenwäldern auf Rekordhoch
mit Video