Hurrikan "Melissa": Zahlreiche Tote in Karibikstaaten

Verwüstungen auf Jamaika und Kuba:Hurrikan "Melissa" in der Karibik: Zahl der Toten steigt

|

Der Hurrikan "Melissa" hat in den Karibikstaaten Jamaika, Kuba und Haiti verheerende Schäden angerichtet. Es sollen bisher 50 Menschen ums Leben gekommen sein.

Eine Person geht  in Santa Cruz, Jamaika eine Straße entlang, die vom Hurrikan Melissa betroffen ist.

Die Zahl der Toten durch Hurrikan "Melissa" in der Karibik ist auf mindestens 50 gestiegen. Unter Trümmern und Schlamm werden noch weitere Opfer befürchtet.

31.10.2025 | 0:23 min

Der zerstörerische Hurrikan "Melissa" ist inzwischen keine Gefahr mehr für die Karibikstaaten, inzwischen melden die Behörden jedoch mindestens 50 Tote und Schäden in Milliardenhöhe.

Laut dem US-Hurrikanzentrum in Miami zog der Wirbelsturm in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) westlich an der im Atlantik gelegenen Inselkette Bermuda vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war er nur noch als Hurrikan der Stärke 2 von zuvor 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Kilometern pro Stunde eingestuft und das Sturmzentrum lag nicht über Land. Daher kam das britische Überseegebiet offenbar glimpflich davon.

Danach sollte sich "Melissa" noch weiter abschwächen und schließlich als Tiefdruckgebiet über dem Atlantik enden.

Ein von der NASA-Anwendung Worldview, Teil des NASA Earth Science Data and Information System (ESDIS), zur Verfügung gestelltes Satellitenbild zeigt den Hurrikan Melissa, der sich am 28.10.2025 Jamaika nähert.

Hurrikan "Melissa" hat in Jamaika enorme Schäden angerichtet. Satellitenbilder und Wetterdaten zeigen, wie binnen weniger Tage ein "Jahrhundertsturm" entstand.

29.10.2025 | 1:33 min

Größte Schäden auf Jamaika

In der Karibik hinterließ "Melissa" indes eine tödliche Schneise der Verwüstung. Allein in Haiti starben nach vorläufigen Behördenangaben 30 Menschen, auf Jamaika mindestens 19, aus der Dominikanischen Republik wurde ein Todesopfer gemeldet. Auf Kuba und den Bahamas blieb es nach bisherigen Erkenntnissen bei Sachschäden.

Allerdings ist gerade in Jamaika mit steigenden Opferzahlen zu rechnen, auch weil viele Ortschaften nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten sind. Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde haben dort ein Bild der Zerstörung hinterlassen: Zahllose Häuser sind in sich zusammengekracht, Bäume und Strommasten umgestürzt, mehr als 100 Straßen unpassierbar und Hunderttausende Menschen weiter ohne Strom. Rettungsteams versuchen blockierte Straßen mit Macheten zu räumen.

Im Moment geht es darum, die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen und möglichen Verletzten zu helfen.

Dana Morris Dixon, Bildungs- und Informationsministerin

Ein Mann schiebt eine Schubkarre durch eine überflutete Straße nach dem Durchzug des Hurrikans «Melissa».

Der Wirbelsturm "Melissa" trifft die Karibik hart. Über 30 Menschen starben in Jamaika, Kuba und Haiti. Auf den Bahamas laufen schon Evakuierungen und Aufräumarbeiten.

30.10.2025 | 1:15 min

Besonders im Westen des Landes sei die Lage "erschütternd". In der verwüsteten Küstenstadt Black River im Südwesten der Insel drängten sich verzweifelte Einwohner auf der Suche nach Vorräten vor einem geschlossenen Supermarkt.

Überflutete Staßen auf Kuba

Sowohl in Jamaika als auch in Kuba waren die Kommunikations- und Transportverbindungen weiterhin weitgehend unterbrochen. Im Osten von Kuba kämpften sich die Menschen durch überflutete Straßen. Fenster wurden durch den Sturm zerschlagen, Stromkabel und Mobilfunkmasten heruntergerissen und Dächer und Äste abgerissen. Den Behörden zufolge waren etwa 735.000 Menschen vor dem Sturm in Sicherheit gebracht worden.

Menschen evakuieren vor der Ankunft des Hurrikans Melissa

Nach Jamaika hat Hurrikan Melissa auch in Kuba schwere Schäden angerichtet.

29.10.2025 | 1:38 min

Die Auswirkungen des Hurrikans könnten die schwere Wirtschaftskrise in dem Land mit seinen rund elf Millionen Einwohnern verschärfen. Diese hat auf Kuba bereits zu lang anhaltenden Stromausfällen sowie zu Treibstoff- und Nahrungsmittelknappheit geführt.

In Haiti waren zehn der 30 Todesopfer Kinder. Allein in der haitianischen Gemeinde Petit Goâve starben rund 20 Menschen, als ein Fluss aufgrund der anhaltenden Regenfälle im Westen des Landes über die Ufer trat.

Vor allem im Südwesten Jamaikas führte der Sturm zu starken Überschwemmungen und zerstörten Gebäuden. Eine deutsche Auswanderin berichtet vor Ort.

Besonders im Südwesten von Jamaika führte Hurrikan "Melissa" zu starken Überschwemmungen und zerstörten Gebäuden. Eine deutsche Auswanderin berichtet vor Ort von der Situation.

29.10.2025 | 2:05 min

USA schicken Rettungsteams - Schäden in Milliardenhöhe

Die Vereinten Nationen sprachen angesichts der Verwüstungen von Zerstörung in nie dagewesenem Ausmaß. US-Präsident Donald Trump kündigte Unterstützung für die betroffenen Länder an. US-Außenminister Marco Rubio entsandte ein Katastrophenhilfeteam in die Region, darunter auch Such- und Rettungsteams.

Wissenschaftlern zufolge ist der menschengemachte Klimawandel für die Intensität des Hurrikans verantwortlich. Die Erderwärmung erhöhe zudem die Wahrscheinlichkeit für Wirbelstürme wie diese um das Vierfache, hieß es am Mittwoch in einer Schnellanalyse des Grantham Institute am Londoner Imperial College.

Nach ersten Schätzungen des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather könnten sich der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste durch den Sturm auf 48 bis 52 Milliarden US-Dollar (etwa 41 bis 45 Milliarden Euro) belaufen.

Quelle: dpa, AFP, Reuters

Mehr zu Unwettern

  1. This Satellite image provided by NOAA Hurricane Gabrielle on Monday, Sept. 22, 2025.

    Felssturz und Hotel-Evakuierung:Ex-Hurrikan "Gabrielle" setzt Ibiza unter Wasser

    mit Video6:44

  2. Ein Marine hilft einer Frau am Sonntag, dem 12.10.2025, in Poza Rica im mexikanischen Bundesstaat Veracruz, eine überflutete Straße zu überqueren.

    Zehntausende ohne Strom:Mexiko: Totenzahl nach Überschwemmungen steigt weiter

    mit Video0:16

  3. 22.09.2025, Philippinen, Basco: Menschen beobachten, wie starke Wellen auf Basco in der Provinz Batanes im Norden der Philippinen einschlagen, als der Taifun "Ragasa" das Gebiet am den 22.09.2025, trifft.

  4. Luftaufnahme eines durch illegale Brände abgeholzten Amazonas-Regenwaldgebiets in der Gemeinde Labrea im brasilianischen Bundesstaat Amazonas (Brasilien)

    18 Fußballfelder pro Minute:Zerstörung von Tropenwäldern auf Rekordhoch

    mit Video0:23