Super-Taifun "Ragasa" erreicht Philippinen - Gefahr für Millionen

Tropensturm in Asien:Super-Taifun rast auf Philippinen zu

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Heute soll Taifun "Ragasa" auf die Philippinen treffen. Behörden rechnen mit enormen Regenmengen, meterhohen Sturmfluten und schweren Schäden. Die Bevölkerung wappnet sich.

22.09.2025, Philippinen, Basco: Menschen beobachten, wie starke Wellen auf Basco in der Provinz Batanes im Norden der Philippinen einschlagen, als der Taifun "Ragasa" das Gebiet am den 22.09.2025, trifft.

Taifun "Ragasa" hat im Norden der Philippinen Tausende Menschen zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen.

Quelle: dpa

Super-Taifun "Ragasa" hat mit gefährlichen Windböen von bis zu 295 Kilometern pro Stunde die philippinische Insel Panuitan erreicht. Tausende Menschen sind bereits aus ihren Häusern geflüchtet. Mehr als 10.000 Menschen suchten nach Behördenangaben am Montagmorgen Schutz in Schulen und Notunterkünften.

"Ragasa", der in der Region auch den Namen "Nando" erhielt, ist einer der bisher stärksten Taifune in diesem Jahr. Am Montag sollte er auch an den Babuyan-Inseln nördlich der Philippinen vorbeiziehen. Mehr als 8.200 Menschen wurden in der Region Cagayan evakuiert, zu der auch die Inseln gehören. In Apayao, einer Gebirgsregion, in der mit Sturzfluten und Erdrutschen gerechnet wurde, waren es mehr als 1.200. Inlandsflüge und Fährverbindungen wurden gestoppt.

Zerstörung während eines Taifun auf den Philippinen.

Schon Ende 2024 traf ein Taifun auf die Philippinen.

17.11.2024 | 0:19 min

Die philippinische Wetterbehörde warnte vor lebensbedrohlichen Sturmfluten mit bis zu drei Metern Höhe an den Küsten. Auf der Insel Calayan und in der Region Apayao fiel der Strom aus, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Schulen und Büros blieben geschlossen. Präsident Ferdinand Marcos Jr. ließ auch die Behörden und Schulen in der Hauptstadt Manila und in 29 Provinzen im Norden der Region Luzon schließen.

Taiwan trifft ebenfalls Vorkehrungen

Super-Taifune gehören zu den stärksten und gefährlichsten tropischen Wirbelstürmen. Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Der besonders schlimme Sturm "Haiyan" hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Stürme immer näher an den Küsten bilden, schneller an Stärke zunehmen und länger über Land bleiben.

Auch in Taiwan tobte der Taifun. Laut Angaben der Wetterbehörde waren vor allem die Ostküste und die Südspitze der Inselrepublik von Sturm, Regen und meterhohem Wellengang betroffen. Der Katastrophenschutz evakuierte vorsorglich Menschen aus 1.800 Haushalten. Ein Stausee in der osttaiwanischen Gemeinde Hualien drohte demnach überzulaufen. Zudem fielen Schiffsverbindungen und Dutzende Flüge aus.

Im Süden Taiwans sperrten die Landkreise Taitung und Pingtung Küsten- und Berggebiete sowie die abgelegenen Inseln Orchid und Green, wie die Nachrichtenagentur CNA meldete.

Hochhaus in Hong Kong mit zahlreichen zerstörten Fenstern

Gerade steuert "Ragasa" auf Hongkong zu. Schon 2018 zog der Taifun "Mangkhut" von den Philippinen weiter nach China und Hongkong.

16.09.2018 | 1:40 min

Wohin zieht "Ragasa" als Nächstes?

"Ragasa" dürfte bis mindestens Mittwoch durch das Südchinesische Meer ziehen, bevor er in China auf das Festland trifft. In der südostchinesischen Provinz Fujian stoppten die Behörden 50 Fährverbindungen. In Shenzhen wollten die Behörden etwa 400.000 Menschen evakuieren, darunter Bewohner von tief gelegenen und hochwassergefährdeten Gebieten. Der Flughafen von Shenzhen kündigte an, ab Dienstagabend den Flugverkehr einzustellen.

Auch in der Provinz Guangdong im Süden des Landes wurde die Schließung von Schulen und Büros angekündigt. In Hongkong und Macao bereiteten sich Bewohner ebenfalls auf den Taifun vor und legten Vorräte an. In Hongkong rechneten die Fluggesellschaften Cathay Pacific und HK Express mit insgesamt 600 Flugabsagen von Dienstag bis Donnerstag.

"Hurrikan", "Zyklon" und "Taifun" beschreiben alle das gleiche Wetterphänomen. Mit welchem Namen Wissenschaftler diese Stürme bezeichnen, hängt davon ab, in welcher Region sie auftreten.

  • Im Atlantik und Nordpazifik werden die Stürme als "Hurrikan" bezeichnet, nach dem karibischen Gott des Bösen. 
  • Im Nordwestpazifik heißen sie "Taifune".
  • Im südwestlichen Indischen Ozean und im südwestlichen Pazifik werden sie als "schwere tropische Zyklone" bezeichnet. Im nördlichen Indischen Ozean heißen sie "schwere Wirbelstürme".

Um als Hurrikan, Taifun oder Zyklon klassifiziert zu werden, muss ein Sturm Windgeschwindigkeiten von mindestens 119 Kilometern pro Stunde erreichen.

Quelle: National Geographic


Quelle: dpa, AFP, AP

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