Behörden warnen vor Krokodilen:Nach Hurrikan: Jamaika zum Katastrophengebiet erklärt
"Melissa", einer der stärksten Hurrikans aller Zeiten, hat auf Jamaika schwere Verwüstungen angerichtet. Die Behörden rechnen mit "beispiellosen" Schäden.
Hurrikan Melissa traf Jamaika mit 295 km/h, entwurzelte Bäume, überflutete Straßen und legte Strom- und Kommunikationsnetze lahm. Erste Eindrücke zeigen einen Tropensturm historischen Ausmaßes.
29.10.2025 | 1:46 minDer Hurrikan "Melissa" hat auf Jamaika verheerende Schäden angerichtet. Dächer wurden von Häusern und Krankenhäusern gerissen, Wassermassen schoben sich durch die Straßen und Bäume stürzten um, nachdem der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde als ein Hurrikan der höchsten Kategorie 5 den Karibikstaat erreicht hatte.
Angesichts der schweren Schäden erklärte die jamaikanische Regierung die Karibikinsel zum Katastrophengebiet. Die Anordnung gebe der Regierung die Handhabe, um ihre Reaktion auf den Hurrikan zu koordinieren.
Der gewaltige Hurrikan "Melissa" hat schon vor seinem Eintreffen auf Jamaika für große Schäden gesorgt. Bei "Melissa" handelt es sich um einen Hurrikan der höchsten Kategorie 5.
28.10.2025 | 0:31 minUS-Behörde: "Melissa" mit der stärkste Atlantik-Hurrikan aller Zeiten
"Melissa" war an der Südwestküste Jamaikas auf Land getroffen. Auf seiner weiteren Bahn schwächte sich der Hurrikan zu einem immer noch gefährlichen Sturm der Stufe 4 mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde leicht ab, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami mitteilte.
Er brachte trotzdem zerstörerische Winde, Sturmfluten und heftige Regenfälle mit sich. Das gesamte Ausmaß der Schäden war am Morgen unklar, Berichte über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor.
Rund 6.000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften - weniger als erwartet.
Quelle: dpaDem NHC zufolge handelt es sich um einen der stärksten Hurrikane, die je im Atlantik aufgetreten sind. "Es gibt weitreichende Schäden im Südwesten in St. Elizabeth, viele Überschwemmungen, umfangreiche Windschäden an Schulen, Krankenhäusern und Häusern", sagte Richard Thompson, Generaldirektor des Katastrophenschutzes, dem US-Fernsehsender CNN.
In Mexiko hatten bereits Anfang Oktober Tropenstürme mit heftigen Regenfällen Überschwemmungen verursacht. Ganze Gemeinden wurden überflutet, mindestens 41 Menschen kamen ums Leben.
12.10.2025 | 0:16 minVier Krankenhäuser stark beschädigt
Nach Angaben von Gesundheitsminister Christopher Tufton wurden mindestens vier große Krankenhäuser erheblich beschädigt. In einer Klinik in St. Elizabeth mussten 75 Patienten wegen der Schäden in ein höheres Stockwerk verlegt werden, wie die Zeitung "Jamaica Gleaner" berichtete.
Trotz der Aufrufe der Behörden galten die Zahlen der Schutzsuchenden in hochgefährdeten Gebieten wie Saint Elizabeth im Süden des Landes als niedrig. "Jetzt ist nicht die Zeit, mutig zu sein", sagte der Minister für lokale Verwaltung, Desmond McKenzie.
Wettet nicht gegen Melissa, das ist eine Wette, die wir nicht gewinnen können.
Desmond McKenzie, Minister
Behörden warnen vor Krokodilen
Gesundheitsbehörden in den betroffenen Regionen warnen vor Krokodilen. Die Befürchtung: Heftige Regenfälle und Überschwemmungen könnten die Tiere veranlassen, auf der Suche nach trockenen Böden ihre natürlichen Lebensräume zu verlassen.
Überschwemmte Gebiete sollten gemieden und Kinder und Haustiere von Gewässern ferngehalten werden, hieß es in Postings der regionalen Gesundheitsbehörde Serha in Sozialen Medien.
Posting von Serha bei X
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"Beispiellose" Schäden durch Hurrikan erwartet
Die Folgen von "Melissa" könnten "möglicherweise beispiellos" für das Land mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern sein, teilte das Rote Kreuz mit. Auch Regierungschef Holness rechnete mit schweren Schäden. "In dieser Region gibt es keine Infrastruktur, die einem Hurrikan der Kategorie 5 standhalten kann", sagte er.
Katja Horneffer erklärt in 90 Sekunden, welche meteorologischen Bedingungen erfüllt sein müssen, damit sich Hurrikane, Taifune und Zyklone über warmen Ozeanen bilden.
29.09.2025 | 1:36 minDie UN koordinieren über verschiedene Büros den Transport von Hilfsgütern für Jamaika über See von Barbados aus. "Ein Lufttransport von rund 2.000 Hilfspaketen ist ebenfalls geplant, sobald die Flughäfen wieder geöffnet sind und die Wetterbedingungen Flüge zulassen", teilten die Vereinten Nationen mit. Jamaikas Streitkräfte riefen neben den regulären Soldaten auch Reservisten zum Dienst ein, um bei Rettungsarbeiten zu helfen.
Eine US-NGO bereitete in Miami bereits Lieferungen mit Hilfsmitteln vor.
Quelle: epa"Melissa" erreicht Kuba
Derzeit fegt "Melissa" über Kuba hinweg. Der Wirbelsturm schwächte sich kurz vor seiner Ankunft in dem sozialistischen Karibikstaat leicht ab und traf in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der Stärke 3 von 5 im Südosten der Insel nahe dem Ort Chivirico auf Land. Wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte, erreichte er anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde.
Der Wetterdienst warnte vor lebensgefährlichen Überschwemmungen, heftigen Niederschlägen und Erdrutschen. Mehr als 735.000 der knapp zehn Millionen Einwohner wurden nach Angaben von Präsident Miguel Díaz-Canel in Sicherheit gebracht. Der Sturm sollte im Laufe des Mittwochs über Kuba hinwegziehen und sich dann in Richtung Bahamas bewegen.
Für die östlichen kubanischen Provinzen Granma, Santiago de Cuba, Guantánamo, Holguín und Las Tunas wurde eine Hurrikan-Warnung herausgegeben.
Quelle: AFPMehr zu Unwettern
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