Hurrikan "Melissa": Verheerende Folgen in Jamaika befürchtet

Wirbelsturm der höchsten Kategorie:Hurrikan "Melissa" vor Jamaika - Verwüstungen befürchtet

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"Melissa" rollt auf Jamaika zu. Der Wirbelsturm könnte der stärkste je im Land registrierte Hurrikan werden. Schon vor dem Eintreffen meldeten die Behörden Erdrutsche und Schäden.

Hurrikan Melissa

Jamaika wappnet sich für Hurrikan "Melissa", der wahrscheinlich der schwerste Wirbelsturm der Geschichte des Karibikstaats wird. Die Behörden rechnen mit weitreichender Zerstörung.

28.10.2025 | 1:19 min

Der gewaltige Hurrikan "Melissa" hat schon vor seinem Eintreffen auf Jamaika für große Schäden gesorgt. Die Behörden auf der Karibikinsel meldeten Erdrutsche, umgeknickte Bäume und Stromausfälle. Mehr als 50.000 Anschlüsse waren nach Angaben des Energieministeriums ohne Elektrizität.

Flughafen von Kingston geschlossen

Im Pfad des Hurrikans der höchsten Kategorie 5 befinde sich kein Bauwerk, das einen solchen Sturm unbeschadet überstehen könne, warnte Regierungschef Andrew Holness. Man habe aber alles getan, was man könne, um sich auf "Melissa" vorzubereiten.

Hurrikan in Jamaika

Der gewaltige Hurrikan "Melissa" hat schon vor seinem Eintreffen auf Jamaika für große Schäden gesorgt. Bei "Melissa" handelt es sich um einen Hurrikan der höchsten Kategorie 5.

28.10.2025 | 0:31 min

Die Regierung hatte Evakuierungen für mehrere Orte angeordnet und die Bevölkerung dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen. Der Flughafen der Hauptstadt Kingston wurde geschlossen.

Hurrikan «Melissa» - Jamaika

In Old Harbour suchen Menschen Schutz in einer Schule.

Quelle: dpa

"Melissa" wohl stärkster Sturm seit Aufzeichnungsbeginn in Jamaika

Das US-Hurrikanzentrum rechnete damit, dass "Melissa" noch im Laufe der Nacht (Dienstagvormittag MEZ) im Süden der Insel auf Land trifft und von der Ortschaft St. Elizabeth bis St. Ann im Norden eine Schneise der Verwüstung quer durch die Insel zieht. "Melissa" ist der schwerste Sturm, der Jamaika erreicht, seit die Aufzeichnungen auf der Insel vor 174 Jahren begannen. Das Rote Kreuz warnte vor "möglicherweise beispiellosen Folgen" für das Land mit 2,8 Millionen Einwohnern.

Erklärvideo über Wirbelstürme - Meteorologin Katja Horneffer erklärt

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29.09.2025 | 1:36 min

Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 250 Kilometern pro Stunde bewegte sich "Melissa" langsam auf Jamaika zu. Die Experten des US-Hurrikanzentrums rechneten mit "katastrophalen Sturzfluten und zahlreichen Erdrutschen" sowie mit sintflutartigen Regenfällen. An der Südküste werden teils bis zu vier Meter hohe Wellen erwartet.

Meterhohe Wellen an Südküste befürchtet

Laut dem jamaikanischen Wetterdienst soll der Sturm im Südwesten der Insel zwischen den Bezirken Westmoreland und Saint Elizabeth auf Land treffen. An der Südküste liegen auch der internationale Flughafen und Kraftwerke sowie mehrere Krankenhäuser. Gesundheitsminister Christopher Tufton sagte, einige Patientinnen und Patienten seien vom Erdgeschoss nach oben verlegt worden, in der Hoffnung, dass sie dort vor Fluten geschützt seien.

Satellitenbild zeigt den Hurrikan "Melissa", aufgenommen am 27.10.2025

Hurrikan "Melissa" erreicht vor Jamaika stärkste Stufe

Quelle: dpa

Bei den Vorbereitungen auf den Hurrikan wurden in den vergangenen Tagen auf Jamaika drei Menschen bei Unglücken beim Fällen von Bäumen getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In Haiti und der Dominikanischen Republik kamen nach heftigen Regenfällen mindestens vier Menschen ums Leben.

Was "Melissa" so zerstörerisch machen könnte

"Melissa" hatte sich in den vergangenen Tagen über der Karibik zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Sein Zentrum bewegte sich zuletzt mit nur rund vier Kilometern pro Stunde vorwärts. Langsam ziehende Hurrikans gelten als besonders zerstörerisch, weil sie länger über einer Region verweilen. Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in Genf teilte mit:

Ein langsames Tempo bedeutet, dass Gemeinden tagelang statt nur stundenlang unerbittlichen Starkregen ertragen müssen.

Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung

Tropische Wirbelstürme entstehen über Wasser – über Atlantik und Nordostpazifik nennt man sie Hurrikans. Hurrikans haben eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 km/h. Zur höchsten Kategorie 5 gehören sie ab 252 km/h. Hurrikans entstehen ab einer Wassertemperatur von 27 °C, daher geht die Saison von Juni bis November. Die feucht-warme Luft steigt auf, es bildet sich ein Wolkenturm. In der Mitte befindet sich das wolkenfreie Zentrum des Sturms, das sogenannte "Auge". Durch die Erwärmung der Ozeane gibt es mehr starke Hurrikans.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser.


Den Vorhersagen zufolge wird "Melissa" Jamaika von der Südküste bis zur Nordküste durchqueren. Ebenfalls als "starker Hurrikan" werde "Melissa" später am Dienstag über den Südosten Kubas ziehen, hieß es vom NHC. Am Mittwoch werde der Hurrikan dann die Bahamas erreichen.

Auch in Kuba und Bahamas bereiteten sich die Behörden darauf vor, Tausende Menschen aus den besonders gefährdeten Regionen in Sicherheit zu bringen. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.

Quelle: dpa

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