Cannes: Jury-Preis an deutsche Regisseurin Mascha Schilinski

Jury-Preis an Mascha Schilinski:Cannes: Erstmals deutsche Regisseurin geehrt

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Premiere für Deutschland beim Filmfest in Cannes: Erstmals ist eine deutsche Regisseurin ausgezeichnet worden. Die Berliner Filmemacherin Mascha Schilinski bekam den Jury-Preis.

regisseurin Mascha Schilinskis posiert in Cannes mit dem Preis der Jury für "In die Sonne schauen"
Der iranische Regisseur Jafar Panahi ist in Cannes für "Ein einfacher Unfall" mit der Goldenen Palme geehrt worden. Den Preis der Jury bekam die deutsche Filmemacherin Mascha Schilinski.24.05.2025 | 1:47 min
Zum ersten Mal in der Geschichte des Filmfestivals in Cannes hat eine deutsche Regisseurin einen Preis gewonnen: Die Berliner Filmemacherin und Drehbuchautorin Mascha Schilinski erhielt für "In die Sonne schauen" aus der ZDF-Redaktion "Das kleine Fernsehspiel" am Samstag den Preis der Jury.
Der Präsident der Filmförderungsanstalt, Bernd Neumann, gratulierte Schilinski zu ihrem "sensationellen Erfolg".
Der Hauptpreis in Cannes, die Goldene Palme, ging an den heimlich gedrehten Film des iranischen Regisseurs und Dissidenten Jafar Panahi "Ein einfacher Unfall":

Jafar Panahi in Cannes geehrt
:Iranischer Regisseur erhält Goldene Palme

Die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes geht an den iranischen Regisseur Jafar Panahi für seinen Film "Un Simple Accident". Das gab die Jury bekannt.
Regisseur Jafar Panahi, der die Goldene Palme für den Film "It Was Just an Accident" entgegennimmt, spricht während der Preisverleihung der 78. Internationalen Filmfestspiele in Cannes.
mit Video

Schilinski als einzige von sieben Regisseurinnen geehrt

Mascha Schilinski nahm die Auszeichnung bei der Abschlussgala von der US-Schauspielerin Da'Vine Joy Randolph entgegen. Die 41-Jährige erhielt als einzige von sieben Regisseurinnen, die am Wettbewerb teilnahmen, einen Preis. 
Sie habe "Schwierigkeiten gehabt, ihre Dankesrede zu schreiben", scherzte Schilinski mit Verweis auf einen mehr als fünfstündigen Stromausfall in Südfrankreich am Samstag. 
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Mit "Eleanor the Great" feiert Schauspielerin Scarlett Johansson ihr Regiedebüt und präsentiert ihren ersten eigenen Film bei den Filmfestspielen in Cannes.22.05.2025 | 0:54 min

Schilinski-Film spielt in ostdeutscher Altmark

Der Film "In die Sonne schauen" spielt auf einem abgelegenen Hof in der ostdeutschen Altmark, auf dem sich die Lebensgeschichten von vier Frauen verschiedener Generationen kreuzen. 

Wir wollten herausfinden, wie Traumata über Generationen hinweg unsere Körper prägen.

Mascha Schilinski

Die Idee zu dem Film sei ihr und der Ko-Autorin Louise Peter gekommen, als sie sich auf jenem verlassenen Hof in der Altmark aufhielten und dort ein historisches Foto von drei Frauen entdeckten, die dort gelebt hatten. Kinostart in Deutschland ist am 11. September.
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Kulturstaatsminister Wolfram Weimer gratulierte Schilinski zu ihrem Film, "der durch seine bildmächtige Erzählform und seine leise, aber eindringliche Kraft berührt". Es sei ein großartiger Erfolg für die Regisseurin, "die ihre ganz eigene Filmsprache gefunden hat und nun auch international für Aufsehen sorgt", erklärte Weimer. 

Vier Preise für ZDF- und ZDF/Arte-Koproduktionen

Schilinski teilt sich den Preis der Jury mit dem spanischen Regisseur Oliver Laxe, der für "Sirat" (ZDF/Arte) ausgezeichnet wurde. In dem Roadmovie sucht ein Vater seine nach einer Rave-Party in Marokko verschwundene Tochter.
Das Melodram "Sentimental Value" (ZDF/Arte) des dänisch-norwegischen Regisseurs Joachim Trier wurde mit dem Großen Preis geehrt. Als beste Schauspielerin wurde Nadia Melliti für ihre Rolle in "Die jüngste Tochter" (ZDF/Arte) von Hafsia Herzi geehrt.
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Insgesamt gingen somit vier Preise in Cannes an ZDF- und ZDF/Arte-Koproduktionen. ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke gratulierte allen Beteiligten und sprach von einem "starken Zeichen". Die Auszeichnungen bei einem der wichtigsten Filmfestivals der Welt zeigten, "wie wichtig es ist, mutige und zukunftsweisende cinematografische Stimmen zu unterstützen".

Deutsche Präsenz in Cannes diesmal sehr stark

Die deutsche Präsenz in Cannes war in diesem Jahr ungewöhnlich stark. Es ist das erste Mal seit 2017, dass wieder ein in Deutschland spielender Film unter deutscher Regie im Rennen um die Goldene Palme war. Zuletzt war dies Fatih Akin mit "Aus dem Nichts" gelungen. 2023 stellte Wim Wenders den in Japan gedrehten Film "Perfect Days" vor.
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Quelle: AFP, ZDF

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