Lufthansa-Piloten stimmen für Streik - Urabstimmung mit Mehrheit

Mehrheit bei Urabstimmung :Lufthansa-Piloten stimmen für Streik

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Kurz vor dem Start der Herbstferien in einigen Bundesländern drohen Streiks bei der Lufthansa. Die Piloten der Airline stellten dafür die Weichen bei ihrer Urabstimmung.

Die Lufthansa Fahne

Die Piloten der Lufthansa haben sich für mögliche Streiks in der Zukunft ausgesprochen – allerdings zunächst ohne festes Datum. Bei den Streiks soll es um die Betriebsrenten gehen.

30.09.2025 | 0:16 min

Bei der Lufthansa droht ein umfassender Streik der Piloten. Bei einer Urabstimmung votierte eine sehr deutliche Mehrheit für einen Arbeitskampf bei der Lufthansa-Kerngesellschaft und der Frachttochter Lufthansa Cargo, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitteilte.

Mit dem Mandat könnten "bei Bedarf alle notwendigen Maßnahmen bis hin zu Arbeitskampfmaßnahmen" eingeleitet werden. Somit scheinen Streiks zu den Herbstferien an den Drehkreuzen Frankfurt oder München kaum noch vermeidbar. Zuletzt hatten die Piloten der Lufthansa im Jahr 2022 gestreikt.

VC-Verhandlungsführer Arne Karstens forderte die Lufthansa auf, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Das Unternehmen zeigte sich zu Verhandlungen bereit, sieht aber keinen größeren finanziellen Spielraum. Personalvorstand Michael Niggemann sagte:

Tragfähige Lösungen können nur am Verhandlungstisch gefunden werden.

Michael Niggemann, Lufthansa-Personalvorstand

Ein Mann geht vor einem Lufthansa-Logo am Frankfurter Flughafen.

Bei der Urabstimmung der Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" stimmten die Piloten ab.

30.09.2025 | 0:27 min

Lufthansa mit hartem Sparprogramm

In dem Tarifkonflikt geht es um die Betriebsrenten der rund 4.800 Pilotinnen und Piloten. Die Gewerkschaft war mit der Forderung, den Arbeitgeberanteil zu verdreifachen, in die Verhandlungen gestartet und hatte dies dann im Laufe von sieben Gesprächsrunden reduziert. Eine Einigung wurde aber nicht erreicht.

Die zuletzt defizitäre Lufthansa-Kerngesellschaft durchläuft gerade ein hartes Sanierungsprogramm. Ihr Chef Jens Ritter hatte erklärt, schlichtweg keine Mittel zu haben, um die "ohnehin schon sehr gute" betriebliche Altersvorsorge aufzustocken.

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Lufthansa will seine Profitabilität steigern und dafür 4.000 Stellen streichen. "Es wird Gegenwind geben", sagt Börsen-Expertin Valerie Haller. Außerdem steht eine Urabstimmung an.

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Gewerkschaft sperrt sich gegen Pläne

Auf dem Kapitalmarkttag am Montag hat der Lufthansa-Vorstand zudem seine Strategie bekräftigt, die kleineren Lufthansa-Flugzeuge und damit auch Jobs in andere Flugbetriebe mit deutlich geringeren Lohnkosten zu verlagern. Bereits 2030 soll demnach rund die Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenjets von Flugbetrieben außerhalb des Lufthansa-Kerns geflogen werden.

Dazu hat der Konzern eigens die Betriebe Discover und City Airlines gegründet. Gegen diese Strategie sperren sich intern die VC ebenso wie die Flugbegleiter-Vertretung Ufo, die ihre Tarifverhandlungen ebenfalls für gescheitert erklärt hat.

Quelle: dpa, Reuters

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