mit Video
Schätzung vom Statistikamt:Mindestlohn-Plus: Wer am meisten profitiert
|
Zum Jahreswechsel steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro - davon profitieren 6,6 Millionen Beschäftigte, schätzt das Statistikamt. Zwei Gruppen hilft das Lohnplus besonders stark.
Was bringt die Mindestlohnerhöhung mit sich?
Quelle: Imago
Von der beschlossenen zweistufigen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns werden vor allem Arbeitnehmerinnen sowie Menschen in den östlichen Bundesländern profitieren. Das schätzt das Statistische Bundesamt auf Grundlage der Lohnstatistik aus dem April 2024.
Zu diesem Zeitpunkt gab es rund 6,6 Millionen Jobs, die unter dem Mindestlohn von 13,90 Euro pro Stunde lagen, der ab dem 1. Januar 2026 gelten soll. Steigen die Löhne auf das neue Niveau, klettert die Verdienstsumme der rund 6,6 Millionen betroffenen Beschäftigten um 6 Prozent oder 400 Millionen Euro.
Bei nächster Erhöhung winkt 2027 weiteres Plus
Wenn der Mindestlohn zum 1. Januar 2027 noch einmal auf dann 14,60 Euro steigt, gibt es ein weiteres Plus für dann rund 8,3 Millionen Jobs um rund 4 Prozent oder 430 Millionen Euro, haben die Statistiker als Höchstwerte errechnet. In der Realität können die Steigerungen bei beiden Stufen etwas geringer ausfallen, weil zwischenzeitliche Lohnerhöhungen seit April 2024 in dem Modell nicht berücksichtigt wurden.
So ist der Mindestlohn gestiegen
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Die mit Arbeitgebervertretern und Gewerkschaftern besetzte Mindestlohnkommission hatte Ende Juni eine Lohnuntergrenze von 13,90 Euro pro Stunde ab 2026 und von 14,60 Euro ab 2027 empfohlen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) kündigte an, der Empfehlung folgen zu wollen.
Frauen und Ostdeutsche profitieren besonders von Mindestlohn-Erhöhung
Frauen und Menschen in Ostdeutschland profitieren in der Tendenz häufiger von den Anhebungen des gesetzlichen Mindestlohns. Das liegt daran, dass sie in den unteren Lohngruppen besonders stark vertreten sind.
Bei der ersten Stufe der Anhebung müssten demnach 20 Prozent der Frauen und ebenfalls 20 Prozent aller Beschäftigten in Ostdeutschland Lohnsteigerungen erhalten. Bei den Männern sind es nur 14 Prozent und im Westen 16 Prozent.
Über alle Bundesländer hinweg weist Mecklenburg-Vorpommern mit 22 Prozent den höchsten Anteil an betroffenen Jobs auf, Hamburg mit 14 Prozent den geringsten Anteil.
Mehr als Hälfte der Beschäftigten im Gastgewerbe profitiert
Bei den Branchen ist laut den Statistikern besonders das Gastgewerbe betroffen. Hier profitieren 56 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse von der geplanten Mindestlohnerhöhung. In der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei sind es 43 Prozent.
Quelle: dpa, epd, AFP
Mehr zum Thema Mindestlohn
2:39 min
Anhebung in den letzten Jahren:Mindestlohn - Folgen für Wirtschaft
von Stefan Schlösser
mit Video
Tariflohn in Schleswig-Holstein:15 Euro pro Stunde: Was die Gastronomie sagt
von Saskia Schüring
mit Video
Mehr Menschen ohne Ausbildung:Weniger Fachkräfte durch Mindestlohn?
von Richard Luttke