Wer hat mehr zu verlieren?

Donald Trump nennt ihn "verrückt", Elon Musk kontert mit "Undankbarkeit" – und droht, die Raumkapsel Dragon sofort stillzulegen. Zwischen dem früheren US-Präsidenten und dem Tech-Milliardär ist ein handfester Streit entbrannt. Auslöser: Musks harsche Kritik an Trumps geplantem Steuergesetz, das er als "widerlich" und "abscheulich" bezeichnete. Trump zeigte sich darüber öffentlich "enttäuscht" – und stellte sogar die milliardenschweren Regierungsaufträge für Musks Unternehmen in Frage. 

Besonders brisant: Die Raumkapsel Dragon ist derzeit das einzige US-Raumfahrzeug, das Astronautinnen und Astronauten zur ISS bringen kann. Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX hat Regierungsaufträge im Wert von rund 22 Milliarden Dollar. Nach seiner Ankündigung, das Projekt sofort zu stoppen, ruderte Musk allerdings wieder zurück – genauso wie Trump, der plötzlich erklärte: "Oh, es ist alles okay." 

Was steckt wirklich hinter diesem Streit? Welche politischen und wirtschaftlichen Interessen spielen eine Rolle?  

Wir ordnen die Lage ein – gemeinsam mit unserem US-Korrespondenten Elmar Theveßen und Politikwissenschaftler Julian Müller-Kaler.

Dabei galt die Freundschaft einst als eine der bemerkenswertesten Allianzen in Washington. Nach dem Wahlsieg 2024 wirkten US-Präsident Trump und Tech-Milliardär Musk unzertrennlich. 

Im vergangenen Jahr gab Elon Musk fast 300 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf und andere Republikaner aus. Seine Plattform X wurde zum Verstärker von Trumps Agenda. 

Im Gegenzug bekam der CEO von Tesla und SpaceX großen Einfluss innerhalb der Trump-Regierung. Als zeitweise engster Vertrauter des US-Präsidenten wurde Musk als Leiter des Department of Government Efficiency, kurz Doge, mit der Kürzung der Regierungsausgaben betraut.  

Mit Material von: Reuters, ZDFheute