Tennisprofi wirkt gelöst:Zverev mental wie ausgewechselt vor US Open
Nach seinen Aussagen über mentale Probleme präsentiert sich Alexander Zverev bei den US Open wie ausgewechselt – auch, weil er neuerdings auf professionelle Hilfe setzt.
Gibt sich im Training und vor der Presse locker: Alexander Zverev vor seinem Start bei den US Open
Quelle: action press | Andrew Schwartz/SIPANoch vor zwei Jahren hatte Alexander Zverev bei seiner ersten Presserunde beim ATP-Turnier in München die Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen kategorisch ausgeschlossen. Damals ging es der Öffentlichkeit bei Fragen zu dieser Thematik allein um mentale Verbesserungen auf dem Platz.
Im reformierten Mixed-Wettbewerb ist Alexander Zverev mit seiner Partnerin Belinda Bencic (Schweiz) im Achtelfinale ausgeschieden. Gegen das US-Duo Collins/Harrison verloren sie mit 0:4, 3:5.
20.08.2025 | 0:58 minMedienecho auf Zverevs Geständnis mentaler Probleme
Zverev hatte seine eigene Meinung dazu: "Da glaube ich nicht dran." Er habe in der Vergangenheit zwar probiert, mit einem Sportpsychologen zusammenzuarbeiten, meinte aber: "Ich habe das Gefühl, die machen mehr Probleme, als es sie wirklich gibt."
Rund zweieinhalb Jahre später bei den US Open, kurz vor dem Start des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres in New York, wurde Deutschlands bester Tennisprofi erneut zu mentalen Hilfestellungen befragt. Nach seinem Aus in Wimbledon hatte er unabhängig von seinem Tennisleben mentale Probleme öffentlich gemacht und ein riesiges Medienecho hervorgerufen.
Zverev enttabuisiert psychologische Hilfe
Nach einer zweiwöchigen Tennispause samt Urlaub, einer Probe-Trainingswoche auf Mallorca mit Rafael Nadals Onkel Toni und nächtelangen Gesprächen mit Rafael Nadal selbst sowie zwei ordentlichen Halbfinal-Läufen bei den Masters-Turnieren in Kanada und Cincinnati präsentierte sich Zverev in New York deutlich gelöster und enttabuisierte öffentlich in seiner Pressekonferenz und den folgenden TV-Interviews Hilfestellungen.
Alexander Zverev spricht nach seinem frühen Wimbledon-Aus von psychischen Problemen. Eine Therapie schließt er nicht aus. Ende Juli will er aber wieder spielen.
02.07.2025 | 1:31 min"Professionelle Hilfe habe ich mir geholt und mit der arbeite ich auch weiter zusammen", sagte der 28-Jährige vor seiner Erstrundenpartie in der Nacht zum Mittwoch gegen den Chilenen Alejandro Tabilo. Die Hilfe tue ihm gut.
Es ist ein Prozess. Das ist nicht innerhalb von ein oder zwei Wochen vorbei.
Alexander Zverev, Tennis-Profi
Zverev weiter: "Ich denke, das ist etwas, an dem man über mehrere Jahre hinweg arbeiten muss. Das ist es, was ich tue."
Zverev nennt keine Details
Um welche Art der Unterstützung es sich genau handelt, ließ er auf Nachfragen unbeantwortet. Im Gespräch mit ZDFheute hatte die Sportpsychologin Marion Sulprizio nach dem Turnier in Wimbledon einen Psychotherapeuten oder -psychiater zur Diagnose empfohlen.
Zverev hat ob seiner Diabeteserkrankung nicht nur positive Erfahrungen mit Medizinern gemacht. Im Kindesalter hatte man ihm klar kommuniziert, er könne kein Tennisprofi werden. Sein Verhältnis zu Ärzten gilt daher als distanziert. Die 180-Grad-Wendung ist also bemerkenswert.
Bei den US Open hat sich Novak Djokovic in Runde zwei gekämpft. In seinem Auftaktmatch er gegen den US-Amerikaner Learner Tien in drei Sätzen. Der Serbe wirkte dabei aber angeschlagen.
25.08.2025 | 1:05 minGespräche mit Rafael Nadal gaben Zverev Energie
Beobachter vor Ort in Flushing Meadows sprechen dieser Tage jedenfalls von einem gelöst und entspannt wirkenden Alexander Zverev. Neben der professionellen Hilfe bestätigte Zverev, dass ihm zudem die bei Abendessen teilweise bis tief in die Nacht gehenden Gespräche mit Rafael Nadal positive Energie gegeben haben.
Nach ZDFheute-Informationen möchten Zverev und sein Managementteam um Bruder Mischa und Sergej Bubka junior weiterhin in ein dauerhaftes Trainer-Engagement mit Toni Nadal übergehen, der aber aus verschiedenen Gründen zögert. In New York umgibt Zverev ein Team aus festem Einspielpartner, Physiotherapeuten, einem eigenen Besaiter sowie sein Vater als Trainer.
Als sich Roger Federer und Rafael Nadal am 23. September 2022 an der Hand fassen, deutet sich an: Eine Ära endet. Bleibt die Frage: Was wird aus dem Tennis ohne die größten Stars?
08.11.2024 | 10:58 minZverev: "Hatte Rückenprobleme"
Sportlich startet Zverev optimistisch in das lauteste der vier großen Turniere. Bleibt er fit, ist er laut Auslosung gegen jeden Gegner bis zur Vorschlussrunde Favorit und könnte sich mit guten Leistungen ein Halbfinalduell gegen den Topfavoriten Jannik Sinner erspielen.
Die Bilder, auf denen Zverev beim Halbfinale in Cincinnati gegen Carlos Alcaraz physisch entkräftet taumelte, relativierte der Deutsche.
Ich habe ein Blutbild gemacht danach. Das hat mir gezeigt, dass meine Werte eigentlich okay waren.
Alexander Zverev, Tennis-Profi
Zverev suchte nach einer Erklärung: "Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, dass ich zu viele Schmerzmittel genommen habe und mir dadurch vielleicht etwas schlecht wurde. Ich habe Rückenschmerzen gehabt die letzten paar Wochen."
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