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Disput zwischen Tennis-Idolen:Zverev schießt gegen Becker und Rittner
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Alexander Zverev hat vor dem Tennis-Turnier in Stuttgart seinen Ärger abgelassen. Die Kritik von Boris Becker lässt er abprallen, gegen Expertin Barbara Rittner schießt er scharf.
Alexander Zverev und Boris Becker im April beim gemeinsamen Training in Monte Carlo.
Quelle: Witters
Ein wenig Zanken kommt auch in der Liebe vor - so ähnlich ordnet Alexander Zverev den Disput mit Boris Becker ein. "In jeder Beziehung, ob es ein Partner ist oder mit jemand anderem, hat man Streitthemen. Das ist bei uns vielleicht eins gerade", sagte der aktuell beste deutsche Tennisspieler. Rund zwei Monate, nachdem Bilder vom gemeinsamen Training aufgetaucht waren, tragen sie eine Meinungsverschiedenheit über die Öffentlichkeit aus.
Becker rät Zverev zum Trainerwechsel
"Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu", konterte der 28-Jährige, als er in Stuttgart gefragt wurde, ob er den Ruf nach einem Trainerwechsel mitbekommen habe.
Anlass ist das French-Open-Aus des Hamburgers in der vergangenen Woche gegen Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic. Becker hatte öffentlich das einmal mehr passive Spiel angeprangert und Zverev den Rat gegeben, sich von seinem Vater als Coach zu trennen.
Gegen Rittner wird Zverev persönlich
"Das ist interessant, weil die Gespräche, die ich mit Boris persönlich führe, sind ganz anders. Vielleicht möchte er auch eine andere Maske aufsetzen, wenn er vor der Kamera steht und irgendwie anders dastehen", sagte Zverev bei Sky. Ob es stimme, dass er sich von seinem Vater und seinem Bruder Mischa unter Druck gesetzt fühle, jede Woche ein Turnier spielen zu müssen? "Es ist interessant, dass auf einmal alle alles besser wissen als ich selber", sagte der Weltranglisten-Dritte.
Besonders an Ex-Spielerin Barbara Rittner, die einst zu den Top 30 der Welt zählte und über viele Jahre deutsche Damenchefin war, ließ Zverev kein gutes Haar. Ihre Meinung nehme er erstens nicht ernst. Zweitens vertrete sie eine falsche Meinung, sagte er über die Eurosport-Expertin. Er wisse nicht, warum sie so viel Meinung zu ihm äußere. "Sie hat selber auf dem Niveau nie gespielt", schimpfte Zverev bei Sky.
Mit Becker pflegt Zverev seit vielen Jahren Kontakt. Die Trainingsplatz-Bilder von Monte Carlo hatten Anfang April Gerüchte über eine mögliche Zusammenarbeit erneut angeheizt. Becker bezeichnet sich als Freund der Familie, schloss die Trainer-Rolle später aber aus. Zverev hat zwar schon mehrfach Ex-Profis engagiert, an seinem Vater als Haupttrainer hält er aber fest. Sein Bruder Mischa Zverev arbeitet als Manager.
Der Vater und der Bruder haben das hervorragend gemacht, aber für den letzten Schritt war das noch nicht gut genug.
Boris Becker
Alcaraz und Sinner scheinen weit entfernt
Paris-Champion Carlos Alcaraz und der Weltranglistenerste Jannik Sinner scheinen Zverev enteilt. Mit dem Wahnsinns-Finale der French Open erweckt das Duo den Eindruck, eine Dominanz wie einst Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic entwickeln zu können.
Zverev will immer noch erster deutscher Grand-Slam-Sieger bei den Herren seit Becker 1996 werden. "Ich sehe mich immer noch als Kandidaten, gegen die beiden Jungs da oben anzutreten", stellte Zverev klar.
Nun will der Australian-Open-Finalist in Stuttgart anfangen, sich auf Rasen in Grand-Slam-Form zu bringen. Auch Becker wird auf der Anlage des TC Weissenhof erwartet. "Wenn er mit mir sprechen möchte, bin ich dafür immer zu haben", sagte Zverev respektvoll. "Er ist eine absolute Legende."
Ich werde mir immer anhören, was er zu sagen hat. Ich muss aber nicht immer einig damit sein.
Alexander Zverev über Boris Becker
Quelle: Reuters
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Quelle: dpa
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