Tennis: Zverev kritisiert Platzbeläge und fühlt sich im Nachteil

Tennisstar mit scharfer Kritik:Zverev: Platzbeläge bevorteilen Alcaraz und Sinner

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Alexander Zverev stellt eine kühne These auf: Die Tennis-Beläge bevorzugen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. Damit ist er nicht der Einzige, Roger Federer sieht das ähnlich.

Alexander Zverev verliert das Halbfinale gegen Taylor Fritz bei den ATP Finals.

Alexander Zverev sieht sich im Nachteil. (Archivbild)

Quelle: afp

Richtig viel Lust aufs Tourleben scheint Alexander Zverev gerade nicht zu verspüren. Erst der Rücken, dann der dicke Zeh: Irgendwas zwickt immer. "Mal sehen, ob ich in diesem Jahr nochmal vollständig gesund sein werde", sagte Zverev nach seinem mühsamen Auftakt beim Masters in Shanghai, einem der letzten Höhepunkte einer langen und aufreibenden Tennissaison.

Ganz schön frustrierend seien die Zipperlein - aber nicht nur die. Zverev fühlt sich benachteiligt.

Zverev: Beläge überall gleich zu spielen

Er "hasse es", wenn die Beläge überall beinahe gleich zu spielen seien, sagte er nach seinem Sieg gegen den Qualifikanten Valentin Royer (6:4, 6:4). "Ich weiß, dass die Turnierdirektoren das machen, weil sie offensichtlich wollen, dass Jannik und Carlos bei jedem Turnier gut abschneiden", sagte Zverev, hinter Alcaraz und Sinner die Nummer drei der Weltrangliste.

Alexander Zverev

In Peking ist Alexander Zverev im Viertelfinale ausgeschieden. Der Deutsche unterlag Daniil Medwedew klar mit 3:6, 3:6 und hat damit das Halbfinale verpasst.

30.09.2025 | 0:48 min

Werden die beiden Ausnahmespieler durch immer langsamere Bedingungen wirklich bevorteilt? Zumindest steht Zverev mit seiner Meinung nicht allein da.

Federer: Beläge kommen Alcaraz und Sinner zugute

Roger Federer hatte die Diskussion eröffnet, in einem Podcast des früheren Weltranglistenersten Andy Roddick stellte der 20-malige Grand-Slam-Champion die These auf, dass sich die Turniere mit den Belägen und Bällen ein "Sicherheitsnetz" bauen, damit Alcaraz und Sinner den Weg ins Finale möglichst unkompliziert finden.

Zverev stimmte Federer zu - und löste damit Unverständnis bei Sinner aus. "Weder Carlos noch ich machen die Courts, es ist nicht unsere Entscheidung", antwortete der Südtiroler.

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08.09.2025 | 0:42 min

Sinner widerspricht Zverev und Federer

Außerdem sagte Sinner: "Wir versuchen uns immer den Bedingungen anzupassen. Für mich fühlen sich die Courts jede Woche immer noch leicht unterschiedlich an." Er habe zudem schon auf schnellerem Untergrund hervorragendes Tennis gespielt.

Zverev sieht dennoch eine eindeutige Entwicklung. Vor zehn Jahren "konntest du nicht das fast gleiche Tennis auf Rasen, Asche oder Hartplatz spielen", betonte er. "Heute geht das. Ich bin kein Fan davon. Ich finde, Tennis braucht unterschiedliche Spielstile. Daran fehlt es derzeit." Auch Federer bemängelt die fehlende Vielfalt.

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Alcaraz und Sinner gewinnen letzte achte Grand-Slam-Turniere

Die drückt sich derzeit vor allem in den Siegerlisten aus: 2024 und 2025 teilten sich Sinner und Alcaraz alle acht Grand-Slam-Titel untereinander auf. Zverev und alle anderen sind längst abgehängt.

In Shanghai, auf einem üblicherweise schnellen Hartplatz, stand Zverev bislang einmal (2019) im Finale, mehrfach unterlag er früh. Nun trifft er in der dritten Runde auf den Franzosen Arthur Rinderknech, gegen den er in Wimbledon in Runde eins völlig überraschend ausgeschieden war.

Begleiten werden ihn die Schmerzen im Herbst einer kraftraubenden Saison und das Echo der Belag-Debatte, das er selbst verstärkt hat.

Quelle: SID

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