Allergische Beschwerden lindern:Was bei Hausstaubmilbenallergie zu tun ist
von Laren Müller
Niesen, Schnupfen und immer wieder Husten: Eine Allergie gegen Hausstaubmilben kann das ganze Jahr über belastend sein. Wie die Auslöser bekämpft und Symptome behandelt werden.
Das Bekämpfen der Allergene in den eigenen vier Wänden ist der wirksamste Schutz bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben. Aber was hilft noch?
19.12.2025 | 4:50 minHausstaubmilben sind nach Pollen der häufigste Auslöser einer Allergie. Dennoch werden die Beschwerden häufig nicht ernst genommen und die Allergie erst viel zu spät festgestellt. Denn die Symptome treten schleichend auf und sind unspezifisch. Nur etwa die Hälfte der Betroffenen geht zum Facharzt und erhält eine fundierte Diagnose. Dabei kann die Krankheit unbehandelt das Risiko für allergisches Asthma erhöhen.
Welche Beschwerden typisch sind
Milbenallergiker müssen häufig niesen, haben eine laufende oder verstopfte Nase, tränende und juckende Augen oder auch asthmatische Beschwerden wie Husten und Kurzatmigkeit. "Im Gegensatz zu saisonalen Allergien, treten die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie ganzjährig auf, sodass sich Allergiker oft daran gewöhnen", so der Allergologe und HNO-Arzt Darjusch Nadjmi aus Hamburg. Einen wichtigen Hinweis könne die Situation geben, in der die Symptome auftreten.
Die höchste Konzentration von Hausstaubmilben ist im Bett. Daher sind die Beschwerden nachts und morgens nach dem Aufwachen meist besonders stark.
Dr. Darjusch Nadjmi, Facharzt für HNO-Heilkunde und Allergologie
Ausgelöst werden die allergischen Symptome vor allem durch Eiweiße aus dem Milbenkot, die über die Luft eingeatmet werden. Die Ausscheidungen stammen von 0,1 Millimeter großen Hausstaubmilben, die sich vor allem in Matratzen, Decken und Polstermöbel wohlfühlen. Sie mögen es feucht und warm und ernähren sich vor allem von Hautschuppen.
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18.12.2024 | 44:49 minDiagnose mittels Prick-Test
Ob eine Hausstaubmilbenallergie vorliegt, kann mit einem sogenannten Prick-Test ermittelt werden. Dabei werden mögliche Allergene auf den Unterarm aufgetragen und die Haut an den entsprechenden Stellen leicht eingeritzt. So gelangen die Substanzen in die Haut. Errötet und juckt die Haut an dieser Stelle, handelt es sich um eine allergische Reaktion.
Zusätzlich braucht es immer ein Anamnese-Gespräch, um die Diagnose stellen zu können. Denn einige Patienten reagieren zwar im Test, aber im Alltag treten keine typischen Symptomen auf. Ergänzend zum Hauttest kann dann ein Bluttest nachweisen, ob der Körper spezifische IgE-Antikörper produziert. Wenn Hausstauballergiker mit den Allergenen im Kot der Milben in Kontakt gekommen sind, ist das der Fall.
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06.12.2024 | 5:59 minMilben reduzieren, Beschwerden lindern
Auch wenn sich Hausstaubmilben nicht eliminieren lassen, mit bestimmten Maßnahmen lässt sich ihre Anzahl zumindest vermindern. Und das ist der wirksamste Schutz vor allergischen Beschwerden.
Was man gegen Hausstaubmilben tun kann
Bettwäsche sollte alle drei Monate oder auch häufiger bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Für Matratzen, Kissen und Bettdecken gibt es außerdem spezielle Schutzbezüge, so genannte Encasings. Sie sind komplett dicht gegen Milben und ihren Kot und verringern so den Kontakt zu den Allergenen. Zusätzlich verringern Encasings die Menge an Hautschuppen, die vom Laken zu den Milben gelangen und ihnen als Futter dienen.
Eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius und regelmäßiges Lüften kann die Wärme und Luftfeuchtigkeit im Zimmer reduzieren. Pflanzen hingegen erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum und fördern die Entstehung von Schimmelpilzen. Beides begünstigt die Vermehrung von Hausstaubmilben.
Auf Teppiche, Gardinen und offene Regale sollte im Schlafzimmer verzichtet werden. Feuchtes Wischen und Staubputzen reduziert die Zahl der Hausstaubmilben. Staubsaugen sollte mit einem HEPA-Filter erfolgen, der selbst kleinste Partikel auffängt.
Neben der Reduktion der Allergene können verschiedene Medikamente dazu beitragen, die Symptome von Hausstauballergikern zu lindern. Zum Beispiel können abschwellende Nasentropfen und -sprays oder Antihistaminika helfen. Bei Folgeerkrankungen wie allergischem Asthma können Sprays mit Kortison zum Einsatz kommen.
Wie eine Hyposensibilisierung bei bestimmten Allergien helfen kann.
09.04.2024 | 4:59 minHyposensibilisierung - keine Erfolgsgarantie
Soll eine Haustaubmilbenallergie langfristig behandelt werden, kann eine Hyposensibilisierung helfen. Bei dieser Immuntherapie nehmen Betroffene regelmäßig kleine Mengen des abgewandelten Allergens in Form von Tabletten, Tropfen oder einer Injektion zu sich. Die Dosis der Allergene werde langsam ansteigend erhöht, bis die verträgliche Höchstdosis erreicht ist, so Nadjimi.
Das Immunsystem lernt, die Allergene als ungefährlich einzustufen und entwickelt eine Toleranz. Im Idealfall bringen die Allergieauslöser dann keine Allergie mehr hervor.
Dr. Darjusch Nadjmi, Allergologe
Studien belegen, dass diese Therapie die Symptome der Allergie nachhaltig lindert. Über 70 Prozent der Patienten verwendeten nach der dreijährigen Behandlung weder Nasenspray noch Allergietabletten. Eine frühe Behandlung im Kindes- oder Jugendalter steigert die Erfolgschancen und kann allergisch bedingtes Asthma bronchiale verhindern.
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