NS-Luftangriff am 26. April 1937:Bundespräsident Steinmeier gedenkt der Opfer von Guernica
Guernica steht symbolisch für die grausame Kriegsführung der Nazis. 1937 war die Stadt Ziel eines deutschen Luftwaffenangriffs. Bundespräsident Steinmeier gedachte der Opfer.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und König Felipe VI. von Spanien (2.v.l), auf dem Friedhof von Guernica bei der Kranzniederlegung.
Quelle: dpaGlockenschläge und ein Kranz aus weißen Nelken: Als erstes deutsches Staatsoberhaupt hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die 1937 bei einem Bombenangriff der NS-Luftwaffe zerstörte baskische Stadt Guernica besucht.
Steinmeier nahm am Freitag bei dem historischen Besuch gemeinsam mit dem spanischen König Felipe VI. auf dem Friedhof von Guernica an einer Kranzniederlegung teil und gedachte der hunderten Todesopfer der nationalsozialistischen Bombardierung.
Luftangriff während des Bürgerkriegs
Steinmeier traf zunächst zwei Überlebende des Bombardements, Crucita Etxabe und María Carmen Aguirre, die bei dem Luftangriff kleine Kinder waren und heute über 90 Jahre alt sind. Anschließend ertönte fünf Mal die Glocke der bei dem Luftangriff während des Spanischen Bürgerkriegs zerstörten Kirche San Juan.
In Madrid bekannte sich der Bundespräsident zur deutschen Verantwortung beim Luftangriff auf die baskische Stadt Guernica 1937.
27.11.2025 | 0:33 minVor dem Mausoleum, in dem die sterblichen Überreste von Opfern des NS-Luftangriffs ruhen, wurde ein Kranz aus weißen Nelken abgelegt. Außerdem hielten Steinmeier und der König eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer ab. Steinmeier verneigte sich zum Ende der Zeremonie kurz. Begleitet wurde der Bundespräsident von seiner Ehefrau Elke Büdenbender.
Ebenfalls bei der Veranstaltung waren auch der Bürgermeister von Guernica, José María Gorroño Etxebarrieta, und der Bürgermeister von Guernicas Partnerstadt Pforzheim, Peter Boch. Im Anschluss an die Zeremonie besuchten Steinmeier und Felipe VI. das Friedensmuseum von Guernica. Vor dem Museum gab es Proteste baskischer Nationalisten, die dem spanischen König kritisch gegenüberstehen.
Deutsche Luftwaffe zerstörte Stadt Guernica 1937
Der deutsche Luftwaffenverband "Legion Condor" hatte die 5.000-Einwohner-Stadt im Norden Spaniens am 26. April 1937 in Schutt und Asche gelegt. Dabei wurden je nach Schätzung zwischen 200 und 1.700 Menschen getötet.
Der Angriff auf Guernica (baskisch: Gernika) sorgte international für Entsetzen und wurde zum Symbol für eine grausame und gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Kriegsführung. Der Maler Pablo Picasso hielt das Grauen in seinem ikonischen Gemälde "Guernica" für die Ewigkeit fest.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender im Nationalmuseum Centro de ARte Reina Sofia vor dem Gemälde Guernica von Picasso.
Quelle: dpaAdolf Hitler hatte die Jagdflugzeuge und Bomber der "Legion Condor" zur Unterstützung des Putsch-Generals und späteren faschistischen Diktators Francisco Franco in den Spanischen Bürgerkrieg geschickt. Francos Sieg über die Einheiten der Linksregierung der Zweiten Spanischen Republik am 1. April 1939 war der Beginn einer Diktatur in Spanien, die erst vor 50 Jahren nach Francos Tod am 20. November 1975 endete.
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender sind für einen Staatsbesuch in Madrid. Sie wurden vom spanischen König Felipe und Königin Letizia empfangen.
27.11.2025 | 0:34 minSteinmeier: Deutsche haben "Schuld auf sich geladen"
Das Gedenken zu Guernica war ein zentrales Element bei Steinmeiers dreitägigem Staatsbesuch in Spanien. Am Mittwoch hatte der Bundespräsident bei einem Staatsbankett im Königspalast gesagt, Deutsche hätten in Guernica "schwere Schuld auf sich geladen" und ein "Verbrechen" begangen. Ebenfalls am Mittwoch hatte Steinmeier sich in Madrid im Museum Reina Sofía Picassos "Guernica" zeigen lassen.
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