Volker Wissing: Ex-Verkehrsminister hat einen neuen Job

Wechsel in die Wirtschaft:Ex-Verkehrsminister Wissing hat neuen Job

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Volker Wissing zieht es in die Wirtschaft: Der Ex-Verkehrsminister wird Beiratsvorsitzender in einem Unternehmen. Für eine solche Berufung ist die Zustimmung der Regierung nötig.

Archiv: Volker Wissing aufgenommen am 11.03.2025

Volker Wissing schlägt nach seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung ein neues Kapital auf. (Archivbild)

Quelle: dpa

Der frühere Bundesverkehrsminister Volker Wissing wechselt beruflich aus der Politik in die Wirtschaft. Er wird den Vorsitz eines neuen Beirates der Christ Capital GmbH übernehmen, wie das Unternehmen mitteilte.

Dieser Beirat soll demnach ein beratendes Gremium für die gesamte Unternehmensgruppe werden. Zu ihr gehört unter anderem die Beratungsfirma "Joschka Fischer & Company" des früheren Außenministers und Grünen-Politikers Joschka Fischer.

Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, besucht am 7. November 2024 den Deutschen Bundestag in Berlin.

Verkehrsminister Wissing trat 2024 aus der FDP aus und blieb bis zur Neuwahl im Amt. Zusätzlich übernahm er in der Minderheitsregierung von Kanzler Scholz das Justizressort.

07.11.2024 | 1:56 min

Wissing blieb nach Ampel-Bruch in der Regierung

Wissing war von 2020 bis 2022 Generalsekretär der FDP. In der Ampel-Koalition übernahm er das Amt des Bundesverkehrsministers. Nach dem Bruch der Koalition aus SPD, Grüne und FDP im November vergangenen Jahres trat er aus der FDP aus und verblieb als einziger Liberaler im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Bis zur Bildung der neuen schwarz-roten Koalition im vergangenen Mai übernahm er von seinem früheren Parteifreund Marco Buschmann zusätzlich das Bundesjustizministerium.

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition

Nach dem Aus der Ampel-Koalition trat Volker Wissing aus der FDP aus. Sein Statement von damals im Video.

07.11.2024 | 7:02 min

Inhaber von Beratungsfirma war auch in der FDP

Der Inhaber der Unternehmensgruppe, Harald Christ, hat eine bewegte politische Vergangenheit hinter sich. Er war zunächst Mitglied der SPD und zeitweise deren Mittelstandsbeauftragter. Ende 2019 trat er aus der Partei aus und begründete dies mit dem Linkskurs der neuen SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans.

Wenige Monate später wurde Christ FDP-Mitglied und übernahm dort 2020 für knapp zwei Jahre das Amt des Bundesschatzmeisters. Nach dem Scheitern der Ampel trat er im Dezember vergangenen Jahres aus der FDP wieder aus.

Bundesregierung muss Wissings neuem Job zustimmen

Der Berufung Wissings zum Beiratsvorsitzenden muss die Bundesregierung zustimmen. Nach dem Ministergesetz kann sie eine solche Tätigkeit für die Zeit von 18 Monaten nach dem Ausscheiden aus dem Amt ganz oder teilweise untersagen, wenn dadurch öffentliche Interessen beeinträchtigt werden.

SGS Schmiese

Das Ampel-Aus wurde von Koalitionspartner FDP detailliert geplant, wie sie selbst offenlegten. ZDF-Korrespondent Wulff Schmiese berichtete aus Berlin.

28.11.2024 | 1:53 min

Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es um eine Beschäftigung in Bereichen geht, in denen ein ehemaliges Mitglied der Bundesregierung während seiner Amtszeit tätig war.

Wissing erklärte in einer schriftlichen Mitteilung des Unternehmens, er schätze Christ als Menschen und Unternehmer.

Sein Handeln ist werteorientiert und nachhaltig. Deshalb unterstütze ich seine Unternehmensgruppe gerne mit meinem Rat und meiner Erfahrung.

Volker Wissing, Ex-Verkehrsminister

Christ nannte die Berufung Wissings ein klares Zeichen in den Markt: "Die Unternehmen der Christ Capital vereinen Exzellenz in Beratung und Investments mit umfangreicher Expertise und Erfahrung."

Quelle: dpa

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