Vorsitzender der Agrarministerkonferenz:Vogelgrippe: Keine Gefahr bei Verzehr von Eiern und Geflügel
Trotz der Geflügelseuche sieht der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz keine Gefahr für Verbraucher. Es gebe ausreichend Geflügel und Eier - auch zu St. Martin und Weihnachten.
"Wir antworten risikoorientiert: Dort, wo notwendig, wird aufgestallt und wo nicht, lassen wir die Tiere in Freiheit", so Peter Hauk (CDU), Vorsitzender der Agrarministerkonferenz zur Vogelgrippe.
31.10.2025 | 5:27 minDie Martins- und Weihnachtsgänse sind sicher. Verbraucher in Deutschland müssen in der nächsten Zeit nicht mit Engpässen bei der Versorgung mit Geflügel oder mit Eiern rechnen. Das stellte Peter Hauk (CDU), Vorsitzender der Agrarministerkonferenz, im ZDF-Morgenmagazin klar.
Wegen der Geflügelseuche mussten zwar bereits eine halbe Million Hühner, Enten und Gänse notgeschlachtet werden. "Wir müssen das in Relation setzen zum Gesamtgeflügelbestand", so Hauk. In Deutschland gebe es zwischen 150 und 180 Millionen Nutzgeflügeltiere. "Da spielt eine halbe Million auf dem Markt eigentlich, Gott sei Dank, keine Rolle."
Das meiste Geflügel, das in Deutschland auf dem Tisch landet, wird ohnehin aus den Niederlanden und aus Polen importiert. Auch hier gibt Hauk Entwarnung: Selbst wenn diese Tiere von der Vogelgrippe befallen gewesen wären, bestehe beim Verzehr keine Gefahr:
Wir haben nur einzelne Fälle in Asien, wo Menschen sehr eng mit Geflügel zusammenleben, wo es zu einem Überspringen des Virus kam. Aber in Europa wurde das bisher noch nicht festgestellt.
Peter Hauk (CDU), Ernährungsminister in Baden-Württemberg
Hauk: Richtig, keine bundesweite Stallpflicht zu verhängen
Hauk betonte, er halte es für richtig, dass Bundesagrarminister Alois Rainer bislang keine bundesweite Stallpflicht verhängt hat und verweist auf das regional "hoch unterschiedliche Seuchengeschehen". Stallpflichten gibt es zurzeit etwa im Saarland und in Hamburg.
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland rasant aus. Freilaufende Hühner oder Geflügel können sich leicht infizieren. Das Saarland hat daher als erstes Bundesland eine Stallpflicht verhängt.
29.10.2025 | 1:31 min"Man darf hier nicht vernachlässigen: Tiere, die im Freiland gehalten werden und dann in den Stall müssen, für die bedeutet es ja Riesenstress." Der CDU-Politiker geht zwar davon aus, dass Stallpflichten in weiteren Bundesländern folgen werden, mahnt aber:
Das Seuchengeschehen wird nicht in den Geflügelställen, sondern über die Wildvögel entschieden. Und da stehen wir erst am Anfang der Seuchensaison.
Peter Hauk (CDU), Ernährungsminister in Baden-Württemberg
Geflügelhalter sollten regelmäßig desinfizieren, Freilandhühner oder Gänse übernetzt werden. Zudem werde "mit Hochdruck" an der Zulassung eines Impfstoffes gearbeitet.
Hauk rechnet mit Ausbreitung nach Süden
Hauk rechnet damit, dass sich die Vogelgrippe auch im Süden Deutschlands weiter ausbreiten wird. Derzeit gebe es ein starkes Nord-Süd-Gefälle bei der Tierseuche.
Ich erwarte natürlich, dass die Seuche nach Süden fortschreitet.
Peter Hauk (CDU), Ernährungsminister in Baden-Württemberg
Bislang gebe es entlang des Rheins und am Bodensee, wo viele Zugvögel rasteten, noch keine Fälle der Vogelgrippe. "Das kommt aber, da bin ich überzeugt davon", sagte Hauk. Dann werde man dort auch Maßnahmen wie eine Stallpflicht verhängen. "Aber das betrifft die Gewässernähe. Wir sehen noch keine Notwendigkeit, eine landesweite Aufstallpflicht zu verhängen."
Die Vogelgrippe bereitet sich seit einigen Wochen in Deutschland immer weiter aus. Besonders betroffen sind der Osten und Norden des Landes.
Das Interview im ZDF-Morgenmagazin führte Andreas Wunn.
Mehr zur Vogelgrippe
- FAQTierseuche breitet sich aus:So gefährlich ist die Vogelgrippe für Menschenmit Video
- Geflügelpest in Deutschland:400.000 Tiere wegen Vogelgrippe gekeultmit Video
- Geflügelhalter fordern Stallpflicht:Vogelgrippe unter Kranichen so schlimm wie noch nie
- FAQSteigende Zahl von Fällen:Vogelgrippe in Deutschland: Wie ernst ist die Lage?mit Video