Reaktion auf Vogelgrippe-Virus:Saarland und Hamburg verhängen Stallpflicht für Geflügel
Als erstes Bundesland verhängt das Saarland wegen der Vogelgrippe Stallpflicht. Hamburg will nachziehen. Auch Geflügelschauen sind verboten. Experten warnen vor Ausbreitung.
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland rasant aus. Freilaufende Hühner oder Geflügel können sich leicht infizieren. Das Saarland hat daher als erstes Bundesland eine Stallpflicht verhängt.
29.10.2025 | 1:31 minAls erstes Bundesland verhängt das Saarland nach dem Ausbruch der Vogelgrippe eine Stallpflicht für Geflügel. Das habe das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) zum Schutz der Zucht- und Hausgeflügelbestände und weiterer gehaltener Vögel erlassen, teilte das saarländische Umweltministerium mit. Die Stallpflicht gelte von diesem Donnerstag an. Am Nachmittag kündigte auch Hamburg Stallpflicht an.
Nach einem ersten bestätigten Fall des H5N1-Virus bei einem Wildvogel im Saarland reagiert das Landesamt damit mit strikten Schutzmaßnahmen. Um die Verbreitung der Geflügelgrippe weiter zu verhindern, werden alle Veranstaltungen mit Geflügel vom 30. Oktober an untersagt. Die Einhaltung dieser Maßnahmen werde durch das Umweltministerium und das Landesamt kontrolliert.
Auch das Bundesland Hamburg wird wegen der Geflügelpest Stallpflicht in der Stadt verhängen. Die Vorgabe tritt zum 31. Oktober in Kraft, wie die Verbraucherschutzbehörde mitteilte. Zunächst hatte die "Hamburger Morgenpost" berichtet. "Mit der Stallpflicht soll das Eintragsrisiko über Wildvögeln minimiert und damit die gehaltenen Tiere in Hamburg vor einer Infektion geschützt werden", so die Verbraucherschutzbehörde.
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus. Hunderttausende Tiere mussten bereits getötet werden. Die Geflügelwirtschaft fordert eine bundesweite Stallpflicht.
27.10.2025 | 1:50 minBundesweite Vogelgrippe-Zahlen steigen weiter
Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zuvor mitgeeiltt hatte, wurden in der aktuellen Vogelgrippe-Welle seit Anfang September bundesweit bereits mehr als 31 Ausbrüche in Geflügelhaltungen sowie 131 Fälle von Geflügelpest bei Wildvögeln registriert.
Bei den gehaltenen Vögeln verteilten sich die zuvor bestätigten Ausbrüche auf Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen sowie Baden-Württemberg und Bayern. Mehr als eine halbe Million Hühner, Enten, Gänse und Puten in den Betrieben seien betroffen.
40.000 Kraniche machen jedes Jahr am Stausee Kelbra einen Zwischenstopp. Nun lassen tote Kraniche auf die Verbreitung der Vogelgrippe schließen. Die Behörden ergreifen Maßnahmen.
23.10.2025 | 2:00 minDie Geflügelbranche machte sich in den vergangenen Tagen für ein bundesweites "Aufstallungsgebot" stark, also amtliche Anordnungen, Geflügel aus Freilandhaltung vorübergehend in geschlossenen Ställen unterzubringen. "Das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die die Politik treffen kann", sagte der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, Hans-Peter Goldnick, im ZDF.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine bei vielen Vogel- und Geflügelarten häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für Menschen ist sie nach Einschätzung von Fachleuten nicht gefährlich.
"Ein Vogelschiss eines Kranichs in einen Auslauf genügt, um eine ganze Herde umzubringen", so Hans-Peter Goldnick, Präsident Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft zur Vogelgrippe-Situation.
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